Theodor Hünerwadel

Schweizer Architekt des Klassizismus, des Schweizer Holzstil und der Historismus

Theodor Hünerwadel (* 16. Februar 1864 in Lenzburg; † 4. Juli 1956 in Basel) war ein Schweizer Architekt.

Ausbildung und Beruf

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Gymnasium Leonhard

Hünerwadel studierte wohl auch an der ETH Zürich, jedenfalls aber in Berlin und Dresden. Seine erste Anstellung war dann bei Gustav Gull in Zürich. Aufgrund des Wettbewerbserfolges in Sofia, wo er ein Gesellschaftshaus bauen sollte, ging er in die Hauptstadt des gerade unabhängig gewordenen Bulgariens. Er war dort wohl auch an der Planung des Parlaments beteiligt. Nachdem der Bau aus politischen Gründen stockte, war er zunächst in Wiesbaden und der damals noch nicht zu Zürich gehörenden Industriegemeinde Oerlikon tätig, bis er 1900 zum Hochbauinspektor in Basel bestellt wurde. Dieses Amt hatte er 28 Jahre lang inne – in dieser Zeit geteilt mit Karl Leisinger –, bis es wieder, wie zuvor in Kantonsbaumeister rückbenannt wurde, als solcher arbeitete er bis 1936 weiter[1]. Als Amtsleiter war er naturgemäss nicht so viel als entwerfender Architekt eigener Bauten tätig, es entstanden dennoch eine Reihe für Basel prägende Bauten von ihm, namentlich im Schul-, Bäder- und Universitätsbau. Daneben wirkte Hünerwadel in einer Vielzahl von Kommissionen mit, bei der Heimatschutz-, Kunstkredit-, Tarif-, Münsterbau- und Friedhofkommission, und war Juror in einer Vielzahl von Preisgerichten.

Bei seinen eigenen Bauten zu nennen ist die Gotthelfschule von 1902, die noch von seinem Vorgänger Flück begonnen worden war, die Höhere Töchterschule von 1906 (heute Gymnasium Leonhard)[2], die Bad- und Waschanstalten St. Johann, Kleinhüningen und Zwingerstrasse, das Verwaltungsgebäude in der Kannenfeldstrasse, das Thiersteiner-Schulhaus und die anatomische Anstalt.

Der Ingenieur Hardy Hünerwadel († 1958) und der Geologe Marc Hünerwadel (1894–1960) waren seine Söhne.

Werke (Auswahl)

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Gotthelf-Schulhaus
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    Thiersteiner-Schulhaus, Gundeldingen-Quartier
    Stadthaus, Sofia,
  • Primarschulhaus Gotthelf für Knaben und Mädchen, Gotthelfplatz 1, Basel, 1899–1902
  • Höhere Töchterschule, Kohlengasse 17, Basel, 1904–06
  • St. Johann, Bad- und Waschanstalt, Elsässerstrasse 2, Basel, 1905
  • Baudepartement, Umbau Regisheimerhof und Falkensteinerhof, Münsterplatz 11, Basel, 1905–10
  • Inselschulhaus, Knabensekundarschule, Inselstrasse 41–45, Basel, 1906–08
  • Wiesendamm, Bad- und Waschanstalt, Wiesendamm 20, Basel, 1909
  • Kantonales Chemisches Labor, mit Postfiliale und Polizeiposten, Kannenfeldstr. 2, Basel, ab 1914
  • Thiersteiner-Schulhaus mit Turnhalle, Bärschwilerstrasse 11, Basel, 1914–15
  • Physikalisch-chemisches Institut der Universität, Klingelbergstrasse 80, Basel, 1925–26

Literatur

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Commons: Theodor Hünerwadel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. N.N.: Das neue Töchterschulgebäude in Basel. In: Schweizerische Bauzeitung. Band 48, Nr. 1, 1906, S. 4–7, 1 Tafel.
  2. Othmar Birkner, Hanspeter Rebsamen: Basel. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 2. GSK, Bern 1986, ISBN 3-280-01716-5, S. 54, doi:10.5169/seals-3532 (e-periodica.ch).