Marissa Mayer

US-amerikanische Informatikerin und Managerin

Marissa Ann Mayer (* 30. Mai 1975 in Wausau, Wisconsin) ist eine US-amerikanische Informatikerin und Managerin mit Wohnsitz in Palo Alto, Kalifornien. Von Juli 2012 bis Juni 2017 war sie CEO und President von Yahoo.[1][2] Davor war sie Vice President bei Google Inc. Marissa Mayer galt als „public face“ von Google.[3] 2008 wurde sie vom US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin Fortune erstmals – und damals als jüngste – zu den 50 mächtigsten Frauen weltweit gezählt.[4] Newsweek rechnete sie 2009 zu den „10 Tech Leaders of the future“.[5]

Marissa Mayer, 2013

Mayer studierte an der Stanford University Informatik und arbeitete in der Schweiz für das Research Lab der UBS und in Menlo Park (USA) beim SRI International. Bei Google begann sie Anfang 1999 als erste Technikerin und leitete unter anderem das für die Webserver verantwortliche Team. Sie war die 20. Mitarbeiterin bei Google.[6]

Mayer bestimmte das Design der Google-Hauptseite und der Suche.[5] An der Gestaltung von Google News, Gmail und Orkut wirkte sie maßgeblich mit. Später besetzte sie die Position der Produktmanagerin für die Google-Suchprodukte und hatte den Rang eines Vice President inne. Die von Newsweek als Zarin für Produktstarts bezeichnete Mayer war damit für alle neuen Produkte von Google zuständig, so dass die Los Angeles Times attestierte, wohl kein anderer Mensch habe so viel Einfluss darauf, wie Menschen das Internet erleben.[7] Ab Ende 2010 war sie für den Bereich ortsbezogene und lokale Dienste verantwortlich.[8][9]

Neben ihrer Tätigkeit bei Google gab Mayer an der Stanford University Einführungskurse im Fach Programmierung. Sie wurde für ihr dortiges Engagement mit dem Centennial Teaching Award und dem Forsythe Award ausgezeichnet. Das Illinois Institute of Technology verlieh ihr 2009 die Ehrendoktorwürde im Fachgebiet Programmierung.[10][11]

Am 16. Juli 2012 wurde Mayer zur Vorsitzenden der Geschäftsführung von Yahoo ernannt.[12] Noch am selben Tag gab sie ihre Schwangerschaft bekannt. Diese war dem Yahoo-Aufsichtsrat zwar bekannt, der Umstand sei bei ihrer Ernennung aber nicht speziell diskutiert worden.[13] Für Medienecho sorgte 2013 die Abschaffung des Home-Office bei Yahoo.[14] Ihr Gehalt im ersten halben Jahr bei Yahoo betrug fast 37 Millionen US-Dollar.[15] Im Sommer 2016 vereinbarte Mayer den Verkauf des Webgeschäfts von Yahoo an Verizon Communications.[16] Nach Abschluss der Transaktion im Sommer 2017 verließ Mayer das Unternehmen. Sie erhielt eine Abfindung in Höhe von drei Millionen US-Dollar sowie ein Aktienpaket im Wert von etwa 20 Millionen US-Dollar.[17]

Mayer gab am 18. November 2020 die Veröffentlichung der App Sunshine Contacts für iOS bekannt, womit sie auch gleichzeitig ihre Teilhabe am Startup-Unternehmen Sunshine publik machte.[18] Das Unternehmen existiert seit 2018 und wurde zusammen mit Enrique Muñoz Torres gegründet.[19]

Privates

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Mayer, die nach einer mehrjährigen Beziehung mit Google-Gründer Larry Page[20] Zachary Bogue heiratete, brachte Ende September 2012 ihr erstes Kind, einen Jungen,[21] und im Dezember 2015 Zwillinge, zwei Mädchen, zur Welt.[22] Ihr Privatvermögen wurde 2012 auf 300 Mio. US-Dollar geschätzt.[23]

Literatur

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Commons: Marissa Mayer – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Liz Gannes: Marissa Mayer Named Yahoo CEO, Will Start Tomorrow. In: AllThingsD (online). 16. Juli 2012, abgerufen am 16. Oktober 2013 (englisch): „Marissa Mayer, the long-time Google executive, has been named Yahoo president and CEO, the New York Times first reported.“
  2. heise.de: Verizon schließt Übernahme des Yahoo-Webgeschäfts ab
  3. Laura M. Holson: Putting a Bolder Face on Google. In: The New York Times. 28. Februar 2009, abgerufen am 16. Oktober 2013 (englisch): „It wasn’t a routine query. As the gatekeeper of Google’s home page, and one of the company’s most ubiquitous and closely watched public faces, Ms. Mayer controls the look, feel and functionality of the Internet’s most heavily trafficked search engine.“
  4. 50 Most Powerful Women. In: CNN Money. 2008, abgerufen am 16. Oktober 2013 (englisch).
  5. a b Illinois Institute of Technology: Google VP Marissa Mayer to Address 2009 IIT Graduates (Memento des Originals vom 29. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iit.edu, 25. März 2009
  6. Holger Schmidt: „Werbung in allen Videos im Internet“ In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 6. Februar 2007, abgerufen am 30. Oktober 2013
  7. Jessica Guynn: How I Made It: Marissa Mayer, Google's champion of innovation and design, Los Angeles Times, 2. Januar 2011 (englisch)
  8. Google: Neue Aufgaben für Marissa Mayer. In: Heise online, 13. Oktober 2010
  9. Google-Egghead Marissa Mayer wird Yahoo-Chefin. In: Heise online, 16. Juli 2012
  10. Kurzbiographie (Memento vom 28. Januar 2011 im Internet Archive) bei Google Inc., abgerufen am 12. Februar 2011
  11. Io Drescher: Meet Marissa Mayer (Memento vom 19. April 2012 im Internet Archive), Silicon Valley Curious, 10. Juni 2010
  12. Andrea Chang: Google executive Marissa Mayer named Yahoo's new chief executive. Los Angeles Times, 16. Juli 2012, abgerufen am 17. Juli 2012.
  13. Kara Swisher: New CEO’s Pregnancy Was Not an Issue for Yahoo Board. In: All Things Digital, 16. Juli 2012 (englisch)
  14. Varinia Bernau: Mit der Peitsche zurück ins Büro. In: Süddeutsche Zeitung. 25. Februar 2013, abgerufen am 16. Oktober 2013.
  15. 36 Millionen Dollar für ein halbes Jahr Arbeit. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 1. Mai 2013, abgerufen am 16. Oktober 2013.
  16. Marissa Mayer - Die Absteigerin. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Dezember 2016, abgerufen am 14. März 2017.
  17. Marissa Mayer bekommt 23 Millionen Dollar Abfindung. Spiegel Online, 13. März 2017, abgerufen am 4. März 2017.
  18. https://twitter.com/marissamayer/status/1329068575819108363. Abgerufen am 7. März 2021.
  19. About. In: Sunshine. Abgerufen am 7. März 2021 (amerikanisches Englisch).
  20. Varinia Bernau: Mit der Peitsche zurück ins Büro. Süddeutsche Zeitung, 25. Februar 2013, abgerufen am 24. Februar 2014.
  21. Yahoo-Chefin ist Mutter geworden. In: Heise online. Abgerufen am 1. Oktober 2012.
  22. Yahoo-Chefin Mayer bringt Zwillinge zur Welt. 10. Dezember 2015, abgerufen am 10. Dezember 2015.
  23. Christian Stöcker: Neue Yahoo-Chefin Marissa Mayer: Flucht nach oben. Spiegel Online, 17. Juli 2012, abgerufen am 24. Februar 2014.