Igor Aramowitsch Ter-Owanessjan

sowjetischer Leichtathlet

Igor Aramowitsch Ter-Owanessjan (russisch Игорь Арамович Тер-Ованесян, engl. Transkription Igor Ter-Ovanesyan; * 19. Mai 1938 in Kiew) ist ein ehemaliger sowjetisch-russischer Leichtathlet armenischer Herkunft, der in den 1960er Jahren zweimal einen Weltrekord im Weitsprung erzielte.

Igor Ter–Owanessjan


Igor Ter–Owanessjan (1964)

Voller Name Igor Aramowitsch Ter–Owanessjan
Nation Sowjetunion Sowjetunion
Geburtstag 19. Mai 1938
Geburtsort KiewUkrainische Sowjetrepublik
Größe 186 cm
Gewicht 78 kg
Beruf Sportpädagoge
Karriere
Disziplin Weitsprung
Bestleistung 8,35 m Mexiko-Stadt (1967) Weltrekord
Verein Burwestnik Lwiw
Burwestnik Moskau
Nationalkader seit 1955–1972
Status zurückgetreten
Karriereende 1972
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Bronze 1960 Rom Weitsprung
Bronze 1964 Tokyo Weitsprung

Igor Ter-Owanessjan errang im Verlauf seiner langen sportlichen Karriere fünfzehn sowjetische Meistertitel, zwölf im Weitsprung und drei im 4-mal-100-Meter-Staffellauf. Als erster Europäer sprang er mehr als acht Meter weit. Es gelang ihm 1962 mit 8,31 m einen Weltrekord aufzustellen, bei den vorolympischen Wettbewerben in Mexiko-Stadt egalisierte er mit den bestehenden Weltrekord von Ralph Boston. Daneben erreichte er zwei Europarekorde im Freien und sieben Europarekorde in der Halle, deren letzter für 28 Jahre Bestand hatte. Zwei olympische Bronzemedaillen und fünf Medaillen bei Europameisterschaften, darunter drei goldene, waren seine größten Erfolge bei internationalen Wettkämpfen.

Ursprünglich wollte Ter-Owanessjan Zehnkämpfer werden. Nachdem er 1956 seine Ausbildung am Institut für Körperkultur in Lwow beim dortigen Hochschulverein Burwestnik begonnen hatte, konzentrierte er sich jedoch zuerst auf den Stabhochsprung. Sein erster Trainer dort war der Stabhochsprungspezialist W. Saporaschanow. Im Jahr 1954 stellte er in der Altersklasse der Junioren seinen ersten Rekord auf. Zwei Jahre später folgte mit 7,74 m im Weitsprung sein erster sowjetischer Rekord und 1957 der erste Gewinn einer Meisterschaft.

Während seiner aktiven Laufbahn wog der 1,86 m große Ter-Owanessjan 78 kg.

Im Jahr 1999 bezeichnete Ter-Owanessjan in einem Interview mit PBS das staatliche Doping-Programm der DDR als einen Fall von „guter Medizin“, es sollte daher nicht verurteilt werden.[1]

Olympische Spiele

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Europameisterschaften

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Europameisterschaften in der Halle

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Europacups

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Universiaden

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  • Weltrekord mit 8,31 m am 10. Juni 1962 in Jerewan, russ. Ереван
  • Hallenweltrekord mit 8,23 m 1966 in Dortmund
  • Weltrekord mit 8,35 m am 19. Oktober 1967 in Mexiko-Stadt (Egalisierung des Weltrekords von Ralph Boston)[2]

„Fürst Igor“, wie der hochgewachsene, schwarzhaarige Athlet gern genannt wurde, stammt aus einer sportlichen Familie.

  • Eltern: Aram Awetissowitsch Ter-Owanessjan, von Beruf Professor für Sport-Pädagogik und als Diskuswerfer erfolgreich, und Walentina Iwanowna Iljinskaja, die Volleyball und Tennis spielte. Beide waren Absolventen des Instituts für Körperkultur in Moskau, wo Igor aufwuchs.
  • Geschwister: Wiktorija, verheiratete Ter-Owanessjan-Misula.
  • Ehefrau und Kinder: Igor Ter-Owanessjan hat aus seiner ersten Ehe mit Margarita Jurjewna Jemeljanowa, einen Sohn und eine Tochter. Mit seiner zweiten Frau Olga Arturowna Klein hat er eine weitere Tochter namens Jana, geboren 1982.[3]

Berufliche Tätigkeit

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  • 1971: Promotion in Pädagogik
  • 1972–1976: Assistent des Cheftrainers der Verwaltung Leichtathletik beim Sportkomitee der UdSSR
  • 1976–1978: Erster Trainer der Gewerkschaftsschule für Spitzensport
  • 1978–1983: Weitsprung-Nationaltrainer
  • 1983–1989: Cheftrainer der Nationalmannschaft
  • 1989–1992 Präsident des sowjetischen Leichtathletik-Verbands
  • 1991: Mitgliedschaft im Rat der IAAF
  • 1993–2000 stellvertretender Vorsitzender des Komitees der Russischen Föderation für Körperkultur, Sport und Touristik
  • 1996 Professur am Lehrstuhl für Theorie und Methodik der Leichtathletik an der Russischen Staatsakademie für Körperkultur
  • 2000: Präsident des Fonds „Sport kontra Drogen“
  • 2001: Vorsitzender des Hauptrats der Nationalmannschafts-Trainer beim Sportkomitee der Russischen Föderation

Igor Ter-Owanessjan lebt heute in Moskau.

Literatur

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  • David Maraniss: Rome 1960: The Olympics That Changed the World. Simon & Schuster, New York City 2008, ISBN 1-4165-3407-5.

Einzelnachweise

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  1. Interview with Igor Ter-Ovanesyan. In: pbs.org. PBS, 1999, abgerufen am 21. Dezember 2021 (englisch).
  2. All time world rankings. (PDF) In: trackandfieldnews.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. September 2012; abgerufen am 21. Dezember 2021 (englisch).
  3. Игорь Арамович Тер-Oванесян. In: www.pseudology.org. Abgerufen am 21. Dezember 2021 (russisch).
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Commons: Igor Ter-Ovanesyan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien