Franz Hermann Lengerich

lutherischer Superintendent in Demmin

Franz Hermann Lengerich (* 29. Januar 1805 in Stettin; † 8. Dezember 1881 in Demmin) war lutherischer Superintendent in Demmin und Präses der Pommerschen Generalsynode.

Der preußische Maler Heinrich Lengerich (1790–1865) war wahrscheinlich ein Verwandter. Hermann Lengerich studierte evangelische Theologie in Greifswald. Von 1824 bis 1826 bildete er mit den Malern Theodor Hildebrandt und Julius Hübner, dem Jurastudenten August Hübner und dem Buchhändler August Effert in Stettin den Freundschaftsbund Pentadelphie, der sich regelmäßig über Kunst und Kultur austauschte.[1]

Hermann Lengerich wurde Divisionsvikar in Stettin, danach Divisionsprediger in Stargard (etwa 1828–nach 1830) und in Stettin (spätestens seit 1833). 1839 wurde er Superintendent von Demmin.[2] Er leitete die umfangreichen Umbauten an der Stadtkirche St. Bartholomaei von 1857 bis 1867 nach Entwürfen und unter der Leitung Friedrich August Stülers. Ostgiebel und Innenraum wurden neu gestaltet.

Hermann Lengerich war außerdem Oberinspektor der Schulen des Kreises Demmin, als welcher er sich für eine Verbesserung der Lernsituation der Schüler einsetzte.[3]

Seit 1869 war Franz Hermann Lengerich erster Präses der neuen Pommerschen Generralsynode. 1878 wurde er anlässlich seines fünfzigjährigen Dienstjubiläums zum Dr. theol. (h. c.) der Universität Greifswald ernannt.

1881 starb er nach schwerer Krankheit. Sein Grabstein auf dem Friedhof in Demmin gehört zu den Baudenkmalen der Stadt.[4]

Publikationen

Bearbeiten

Franz Hermann Lengerich gab Das Pommersche Kirchenblatt 1835/36 in Stettin heraus.[5] Außerdem sind einige gedruckte Predigten und Reden von ihm erhalten.

Literatur

Bearbeiten
  • Hans Moderow: Die Evangelischen Geistlichen Pommerns von der Reformation bis zur Gegenwart. Teil 1. Der Regierungsbezirk Stettin, Stettin 1903. S. 124 (140) Digitalisat
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ernst Friedel: Zur Geschichte der Nicolaischen Buchhandlung und des Hauses Brüderstraße 13 in Berlin. Berlin 1891. S. 26–28, mit Bild
  2. Amtsblatt der Regierung in Stettin, Nr. 20, vom 17. Mai 1839, S. 124, über Einführung am 22. April 1839; die Wahl war im Oktober 1838 durch den Magistrat der Stadt erfolgt, vgl. Hans Moderow, S. 124
  3. Dirk Mellies: Modernisierung in der preußischen Provinz? Der Regierungsbezirk Stettin im 19. Jahrhundert. Göttingen 2011. S. 120
  4. Baudenkmal DM-1220-24
  5. Gottlieb Mohnike: Die Geschichte der Buchdruckerkunst in Pommern. Stettin 1840. S. 24. Digitalisat, vgl. auch Zeitschriftendatenbank