Franz Caspar (Bildhauer)

bürgerlicher und seit 1724 kaiserlicher Hof-Bildhauer des Barock

Franz Caspar (auch Johann Franz Kaspar; * 1669 in Würzburg, Franken; † 22. September 1728 in Wien[1]) war ein kaiserlicher Hof-Bildhauer des Barock.

Stift Vorau 1701 Hochaltar Figurengruppe
Augustinerkirche Trauergerüst Joseph I. 1711
Pfarrkirche Leopoldau, Figurengruppe vom Hochaltar der (alten) Heiligenstädter Kirche 1723
Servitenkirche Wien, Altar Engerln mit Dreifaltigkeitsgruppe 1723
Karlskirche, Engel des Neuen Testaments
Stiftskirche Klosterneuburg Kaiserliches Oratorium
Stiftskirche Klosterneuburg Hochaltar 1724/25

Durch die Zusammenarbeit mit Matthias Steinl, dem Ingenieur, nach dessen Plänen Bildhauer arbeiteten, bestand eine künstlerische Verbindung. So beim 1701 begonnenen Hochaltar im Stift Vorau. Franz Caspar wurde nach Steinls Tod 1727 zum Vormund von dessen jüngstem Sohnes Joseph Caspar bestellt und schloss als solcher den Lehrvertrag mit dem Maler Johann Georg Schmidt ab.[2]

Gesuch an Herrn Obrist Hofmarschall Johann Baptist Graf von Colloredo, kaiserlicher Oberhofmarschall

„.. dass ich den mir anvertrauten Pupillen Joseph Caspar Steinl zu Herrn Georg Schmidt Hofbefreyten Mahlern auf zwei Jahr gegen Reichung 200 f. in die Kost gedungen .. selbe in Gnaden zu ratificiren.“

Franz Caspar als Steinlischer Gerhab

Stift Vorau, Steiermark

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Stiftskirche Vorau Hochaltar, Entwürfe von Matthias Steinl, Franz Caspar als ausführender Hauptmeister der Plastik des 1701 begonnenen Vorauer Hochaltares. Das Thema der Himmelfahrt Mariens wurde auf Malerei (Antonio Bellucci) und Plastik aufgeteilt. Figürliche Mittelgruppe der Apostel um den leeren Sarg, in den Säulen Bischof, Kardinal und Papst, Glorie um Trinitätsgruppe, überlebensgroß.[3]Jakob Seer#Stiftskirche

Augustinerkirche, Wien

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In der Augustinerkirche feierliche Trauerpracht für Kaiser Joseph I. der am 17. April 1711 starb.[4] Überliefert durch eine eigenhändige Zeichnung von Joseph Emanuel Fischer von Erlach. Dokumentiert sind die Mitarbeiter (Auswahl) Giovanni Stanetti, Franz Caspar, Tobias Kracker.[5]

Wiener Karlskirche

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Die Hauptfassade der Karlskirche führt über eine große Treppe zum vorgelagerten Säulenportikus. Zu beiden Seiten am Aufgang zwei Engelsfiguren von Franz Caspar, das Alte und das Neue Testament darstellend, Entstehungszeit ab 1721.[6]

Alte Heiligenstädter Kirche zum hl. Michael

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  • (Alte) Heiligenstädter Pfarrkirche, zum hl. Michael, dem Stift Klosterneuburg inkorporiert. Hochaltar, Kontrakt mit Johann Franz Caspar vom 29. Jänner 1723: Verfertigung der großen und kleinen Statuen und der Zieraten zu 380 fl.[7] Nach Zerstörung Reste in die Pfarrkirche Leopoldau transferiert.

Servitenkirche in Wien

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In der Servitenkirche für einen Seitenaltar nach Entwurf von Antonio Beduzzi eine plastische Dreifaltigkeitsgruppe mit Engeln, um 1723.[8]

Stiftskirche Klosterneuburg

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Der kaiserliche Hofbildhauer Franz Caspar starb am 22. September 1728 und wurde auf dem Neuen Friedhoh zu St. Stephan begraben. Seine Witwe erhielt im November 1728 das Honorar für die Bildhauerarbeit am Klosterneuburger Hochaltar.[11]

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Einzelnachweise

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  1. Matriken Erzdiözese Wien St. Stephan Bahrleihbuch 1728, Lebensalter mit 59 Jahren angegeben.
  2. Österreichisches Staatsarchiv, Obersthofmarschallamtliche Abhandlungen, 22. April 1727 ... ist zwischen Herrn Franz Caspar Hoff-befreyten Bildhauern ... und Herrn Johann Georg Schmidt Hoffbefreyten Mahler ...
  3. Archiv Stift Vorau Protocollum Voraviense antiquissimum (Vorauer Handschrift 73), S. 57.
  4. Trauergerüst Joseph I. Wien Museum Online Sammlung 19775.jpg im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  5. Hans Sedlmayr: Johann Bernhard Fischer von Erlach, Verlag Herold Wien 1976, S. 280.
  6. Marek Pučalík: Řád křižovníků s červenou hvězdou a ikonografický program chrámu sv. Karla Boromejského ve Vídni. Knights of the cross with the red star and iconographic programme of the St. Carolus Boromaeus cathedral in Vienna. Karls-Universität, Prag 2010, S. 22 (cuni.cz [PDF] Rechnungsposten von Franz Caspar über „Engelsköpfe über Fenster“ um 48.- und 2 „grosse, 8 Schuh hohe Figuren“ um 140.-).
  7. Dehio-Handbuch: Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk. Verlag Schroll, Wien 1996, S. 624.
  8. Dehio-Handbuch: Wien II. bis IX. und XX. Bezirk. Verlag Schroll, Wien 1996, S. 379.
  9. Leonore Pühringer-Zwanowetz: Matthias Steinl. Verlag Herold, Wien 1966.
  10. Dehio-Handbuch: Niederösterreich, südlich der Donau, Teil 1. Verlag Berger, Horn/Wien 2003, S. 1022.
  11. Wolfgang Pauker: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg II. S. 367.