Benutzer:Felistoria/Werkstatt/Symbolliste
Aus dem Artikel Stillleben [1]
BearbeitenSymbole in barocken Stillleben
Bearbeiten- Apfel, Pfirsich
- für den Sündenfall,
- aber auch für den Geschmack als einen der „fünf Sinne“, die Aristoteles unterschied. (Zu den „fünf Sinnen“ siehe auch den Abschnitt „Wahrnehmungsvermögen“ unter Aristoteles – Psychologie: Theorie des Lebendigseins).
- Bilder, Gemälde
- Hinweis auf Rang und Bedeutung des Auftraggebers oder des Besitzers,
- für den Augensinn (optischen Sinn) bei den „fünf Sinnen“.
- Blumen
- für die Vanitas, denn sie verwelken schnell und verlieren dadurch ihre Schönheit,
- für die Offenbarung Gottes,
- für die Verherrlichung Gottes in seinen Werken.
- Braten (in einer Mahlzeit)
- siehe Schinken
- Brot und Wein
- Eucharistie, Abendmahlssymbolik, Leib und Blut Christi.
- Bücher
- Anspielung auf nutzlosen Zeitvertreib, eitle Wissenschaft; durch rechten Gebrauch führen sie zu Belehrung und Erbauung.
- Ei
- Symbol der Auferstehung.
- Fisch, insbesondere Hering
- Fastenspeise, die Speise armer Leute, Symbol Christi in Verbindung mit dem Abendmahl;
- bei den „vier Elementen“ als Symbol für das Wasser zu verstehen.
- Fleischkeule
- siehe Schinken
- Früchte, halbierte oder angebissene
- verweisen auf den Sündenfall,
- aber auch auf den Geschmackssinn als einen der „fünf Sinne“.
- Gefäße, zerbrochene (Gläser, Schalen, Töpfe)
- die Eitelkeit alles Irdischen (siehe Memento Mori, das heißt „Gedenke des Todes“).
- Geld oder Geldbeutel
- Reichtum,
- käufliche Liebe. Der Geldbeutel spielt in seiner äußeren Gestalt häufig auf das weibliche Geschlecht an.
- Genussmittel wie Tabak, Konfekt, Pasteten usw.
- Verschwendungssucht, Laster, Völlerei.
- leere Gläser oder Pokale
- das entleerte, ausgelebte Leben
- dunkle Hintergründe
- Todeserwartung und Ewigkeit.
- Hirschkäfer
- für die schnelle, überraschende Ankunft des Todes, wie bei diesem Käfer.
- Hündchen
- Zeichen für eheliche Treue.
- Insekten, Käfer, Fliegen, Würmer, Eidechsen und so weiter
- Sinnbilder des Teufels, der Sünde, der Vernichtung, des Bösen, aus Fäulnis geboren zu sein.
- Käse
- Speise der Unsterblichkeit: festgewordene Milch – Christus selbst als „himmlische Milch“, Fastenspeise, Alltagsspeise einfacher Leute.
- Krebs
- rückwärts bzw. seitwärts gehend ist er eine Anspielung auf die verkehrte und verrückte Welt.
- Lichter, verlöschende, zum Beispiel Öllampen, Kerzen
- das Zerrinnen der Zeit, Hinweis auf die unausweichliche ewige Dunkelheit im Tod, insbesondere Kerzen weisen auf die Vergänglichkeit und die Endlichkeit des Lebens hin.
- Lilie, weiße
- Hinweis auf die Gottesmutter Maria, Reinheit, Keuschheit, Unschuld und reine Seele
- (römische) Münzen
- als ein Hinweis auf das untergegangene Römische Reich oder
- vergänglichen Reichtum.
- Muscheln, Meeresschnecken
- tote Schale, einstiges Leben,
- Sammelbecken menschlicher Eitelkeit.
- Nautiluspokal
- Hinweis auf die Seefahrt,
- die Weisheit als Lenker in der Seefahrt,
- Prunkobjekt, Attribut für Besitz und persönliche Bedeutung.
- Noten, Musikinstrumente
- weisen auf die Flüchtigkeit der Töne hin (wie in der Redewendung „etwas vergehe wie Schall und Rauch“),
- Anspielung auf die Bildung desjenigen, der das Bild in Auftrag gibt bzw. besitzt,
- steht außerdem für das Gehör als einen der „fünf Sinne“.
- Nuss, halbierte oder geöffnete
- Passionssymbolik, die zwei Naturen Christi, die menschliche Hülle musste zerbrechen, die Kreuzigung enthüllte das Göttliche. (Siehe auch weiter unten unter „Walnuss“.)
- Pfirsich
- siehe Apfel
- Reichtümer wie Gold- und Silbergeschirr, Ketten, Perlen
- überflüssiger Luxus, nichtiger Tand,
- Anspielung auf die Eitelkeit.
- Sanduhr, meistens fast abgelaufen
- Verweis auf die Flüchtigkeit des Zeitlichen;
- Attribut des Knochenmannes.
- Schinken, Fleischkeulen oder ein Braten
- stehen für reichliches Essen und Völlerei.
- Schmetterling
- Zeichen für die Seele und die Auferstehung.
- Seifenblasen, in denen sich häufig irdische Güter widerspiegeln
- Anspielung auf die Momenthaftigkeit des Seins- das ganze Leben ist nur eine Spiegelung und Schaum und wird bald platzen.
- Spiegel
- die Scheinhaftigkeit des Daseins, Eitelkeit und Schönheit, Irritation und Blendung.
- Spiegelnde Oberflächen wie Vasen, Glaskugeln
- Reflexionen der damaligen Gesellschaft.
- Süßigkeiten, Gebäck, Austern sowie kostbare Gewürze
- stehen für die Hingabe an die Begierden, sind Zeichen für Lüsternheit und werden häufig als Antithese zu Fastenspeisen gesetzt wie Käse, Brot und Hering,
- auch als eine Mahnung zur Bescheidenheit.
- Tabakspfeifen
- erzeugen nichts als Rauch (Vergänglichkeit, Flüchtigkeit) (siehe die obige Erläuterung „Genussmittel“).
- Taschenuhr
- sehr geschätzte Qualität für „das rechte Maß“.
- Tiere, erlegte oder Jagdtrophäen
- das Recht des Herrschers (Jagdrecht) auch über die Natur. Die Jagd war ein Privileg des Adels .
- Totenkopf
- Meditationsgegenstand, halb Mensch – halb Ding, Zeichen für die Endlichkeit alles Irdischen.
- umgefallene bzw. umgestülpte Dinge, meist Gefäße oder Instrumente
- Tod, entleertes Leben.
- Vögel
- Symbole der Seele und der Auferstehung,
- für die Luft als eines der „vier Elemente“.
- Walnuss
- Symbol für Christus (sein Kreuz soll aus Walnussholz gewesen sein),
- Symbol für Licht (durch Walnussöl). (Siehe auch weiter oben unter „Nuss“.)
- Waffen, Rüstungen, Harnische
- Sinnbilder für Tapferkeit, Ruhm und Kühnheit.
- Weintrauben oder Beeren
- Hinweis auf Christus- wie die Trauben für den Wein verbraucht werden, so habe Christus seinen Leib für die Versöhnung hingegeben.
- Zitrone, eventuell angeschnitten
- Sinnbild für das äußerlich Schöne, dessen Inneres sauer ist – weist auf die Fragwürdigkeit des Genusses hin, der zwar süß zu genießen sei, aber ein bitteres Ende haben könne.