Young & Rubicam

internationale Werbeagentur mit Hauptsitz in New York City

Young & Rubicam Inc. war eine internationale Werbeagentur mit Hauptsitz in New York City, Vereinigte Staaten. Die Agentur gehört seit dem Jahr 2000 zur WPP Group.[1] Das 2018 zu VMLY&R fusionierte Unternehmen hat weltweit über 100 Büros in 44 Ländern.[2]

Das Logo der Agentur bis 2018

Geschichte

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1919 kam von dem Werbetexter Raymond Rubicam (* 1892, † 1978[3]), der zuvor als Reporter und Autoverkäufer gearbeitet hatte,[4] im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Werbeagentur N. W. Ayer & Son die erfolgreiche Vermarktung von Steinway-Flügeln als The Instrument of the Immortals.[5][6] 1923 gründete Rubicam mit John Orr Young, der vorher im Bereich der Werbung und unter anderem auch bei N. W. Ayer & Son gearbeitet hatte,[7] in Philadelphia das Werbebüro Young & Rubicam. Es begann mit der Gestaltung und dem Vertrieb von Flugblättern, Veranstaltungsplakaten und Wurfzetteln. Der Durchbruch wurde in den 1920er-Jahren mit dem ersten Auftrag des amerikanischen Nahrungsmittelkonzerns General Foods geschafft. In den 1930er Jahren begann die Agentur mit Radio-Werbung.[8] Young († 1976)[7] zog sich 1944 aus der Agentur zurück.[3]

Während der 1960er-Jahre begann Young & Rubicam mit der Produktion der ersten TV-Werbespots in Farbe[8] und fusionierte bald mit weiteren Agenturen zur Nummer 1 und zum multinationalen Unternehmen in der Werbelandschaft. Young & Rubicam galt vor allem als strategische Konzeptagentur.

Ende 2018 legte WPP die Agentur mit der derzeit 26 Jahre alten Digitalagentur VML, Inc. mit etwa 3.000 Mitarbeitern unter dem Namen VMLY&R zusammen.[9][10]

Das Full-Service-Angebot beinhaltet auch die sogenannten „Young & Rubicam Brands“ der zum Netzwerk gehörenden Schwesteragenturen. Zu diesen gehören Wunderman, Burson-Marsteller, Landor Associates, Sudler & Hennessey, The Bravo Group, Cohn & Wolfe und Robinson Lerer & Montgomery.[11]

In der Schweiz wurde im September 2019 Y & R zu Wunderman + Thomson umfirmiert.[12]

Die Agentur betreut unter anderem die folgenden Kunden:

Accenture, ADAC, Alfa Romeo, All Nippon Airways (ANA), Bacardi, Barilla, Campbell Soup Company (Erasco), Colgate-Palmolive,[1] Danone,[13] Danone Waters, Ebay, Euryza, Hertz Autovermietung, Hessischer Rundfunk, Hitachi, Kamps, Philip Morris International,[13] Pioneer Investments, Singapore Tourism Board, UN, Universal Pictures International.

Für andere, mitunter ehemalige Kunden wurden die folgenden bekannten Werbeklassiker getextet:

Sonstiges

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Am 10. Dezember 1994 wurde bei einem Briefbombenanschlag durch Theodore Kaczynski, bekannt geworden als der „Unabomber“, der 50-jährige leitende Angestellte Thomas J. Mosser in seinem Privathaus in North Caldwell, N.J., getötet.[16]

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Einzelnachweise

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  1. a b Young&Rubicam: Quereinstieg auf den Chefsessel. In: manager-magazin.de. 14. Mai 2003, abgerufen am 24. Juni 2023.
  2. A global marketing agency building connected brands – VMLY&R. In: vmlyr.com. Abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  3. a b Raymond Rubicam. Betascript Publishing, 2011, ISBN 613-5-45103-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. History of advertising: No 159: Ray Rubicam's Steinway ads. In: campaignlive.co.uk. 21. Januar 2016, abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  5. 10 Beispiele für geniale Werbetexte, die die Welt verändert haben (samt Bild des Inserats). In: schreibsuchti.de. Februar 2021, abgerufen am 25. Juni 2023.
  6. Vejay Anand: Iconic Ads: Steinway - The Instrument of the Immortals. In: Point of View, onlykutts.com. 17. Dezember 2021, abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  7. a b George Dugan: John Orr Young Is Dead at 89; Co‐Founded Young & Rubicam (Published 1976). In: nytimes.com. 3. Mai 1976, abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  8. a b Randall Rothenberg: Jell-O Again! 65 Years' Worth of Ads (Published 1988). In: nytimes.com. 7. Oktober 1988, abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  9. Mehrdad Amirkhizi: WPP: Y&R schlüpft unter das Dach der Digitalagentur VML. In: horizont.net. 26. September 2018, abgerufen am 24. Juni 2023.
  10. Omar Oakes, Brittaney Kiefer: The story of VML: from anti-agency roots to fusion with Y&R. In: mmm-online.com. September 2018, abgerufen am 25. Juni 2023 (englisch).
  11. Annual Report 2009 der Young & Rubicam Brand bei wpp.com, abgerufen am 7. August 2010
  12. Raphael Waldvogel: Aus Y&R wird Wunderman Thompson: «Wie würden Sie auf Deutsch Y&R aussprechen?» In: kleinreport.ch. 22. September 2019, abgerufen am 25. Juni 2023.
  13. a b c d Klaus Boldt: Young & Rubicam: Plötzlich Ford. In: manager-magazin.de. 22. Januar 2001, abgerufen am 24. Juni 2023.
  14. a b c d e f g Tim Theobald und Mehrdad Amirkhizi: Camel, Chiquita, Milka und Co: Das sind die 10 größten Werbeklassiker von Young & Rubicam. In: horizont.net. 27. September 2018, abgerufen am 24. Juni 2023.
  15. Vier Jahrzehnte prämierte Werbung: Nonnen im Afri-Rausch. In: Spiegel Online (Fotostrecke). 19. Oktober 2004, abgerufen am 24. Juni 2023.
  16. Clifford J. Levy; New York Times: N.J. attacks linked to 15 other blasts by mystery bomber. In: unabombers.com/ The Houston Chronicle vom 12. Dezember 1994. Abgerufen am 18. August 2019.