Wohnplatz von Meppen-Nödike
Der Wohnplatz von Meppen-Nödike ist nach dem geologischen Befund in die Jüngere Dryaszeit, also die späte Altsteinzeit, und damit in die Ahrensburger Kultur einzuordnen. Grundform- und Werkzeugspektrum sprechen ebenfalls dafür. Der Wohnplatz wurde 1975 beim Straßenbau im Ortsteil Nödike entdeckt.
![](http://upload.luquay.com/wikipedia/commons/thumb/5/5f/Noedike.png/220px-Noedike.png)
Im Bereich einer Straßenböschung erbrachte die Fundbergung 422 Artefakte. Bei der im Jahre 1978 erfolgten Grabung wurden auf einer etwa 100 m² großen Fläche Teile eines Wohnplatzes aufgedeckt, auf dem weitere 343 Feuersteinartefakte geborgen wurden. Der in etwa 0,7 m Tiefe aufgeschlossene Fundhorizont liegt im Sand eines alten Dünengeländes und wird von einer ins Alleröd datierte Bodenbildung unterlagert. Von dem aus 765 Stücken Feuerstein bestehenden Inventar sind 2,4 % krakeliert, d. h. mit Rissbildungen versehen. Es enthält neben Abschlägen, Klingen und Trümmerstücken auch 26 Kerne, aber nur wenige Werkzeuge wie Kratzer und Stichel.
Bei der Rekonstruktion konnten 140 Artefakte (18,3 %) erstmals bei einem niedersächsischen Fundinventar wieder zu Ausgangseinheiten zusammengefügt werden. Ihre – und die Verteilung anderer Artefakte – auf der Wohnplatzfläche deuten auf Aktivitätszonen hin, durch die sich der bisher bekannte Platzausschnitt in zwei Bereiche aufteilen lässt. 1987/88 konnten abschließend weitere 320 m² untersucht werden, in denen mehr als 1000 Artefakte geborgen wurden. Die Fundstreuung umschließt eine kreisförmige, fundleere Zone von drei Metern Durchmesser. Eventuell verbirgt sich dahinter ein Zeltgrundriss.
Literatur
Bearbeiten- Hans-Jürgen Häßler (Hrsg.): Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen. Theiss, Stuttgart 1991, ISBN 3-8062-0495-0, S. 481