Wittershausen (Oberthulba)

Ortsteil der Gemeinde Oberthulba

Wittershausen ist ein Ortsteil des Marktes Oberthulba im Landkreis Bad Kissingen in Bayern.

Wittershausen
Koordinaten: 50° 11′ N, 9° 59′ OKoordinaten: 50° 10′ 49″ N, 9° 59′ 27″ O
Höhe: 291 m ü. NN
Einwohner: 502 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 97723
Vorwahl: 09704
Wittershausen (Bayern)
Wittershausen (Bayern)

Lage von Wittershausen in Bayern

Neuwies-Eiche bei Wittershausen.

Geographische Lage

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Das Kirchdorf Wittershausen liegt südöstlich von Oberthulba.

Die durch Wittershausen verlaufende St 2290 führt in nordwestlicher Richtung nach Oberthulba und in südöstlicher Richtung zur Gemeinde Aura an der Saale. Von Wittershausen aus führt die KG 13 zum Bad Kissinger Stadtteil Garitz.

Geschichte

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Ersterwähnung

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Lange Zeit wurde als erste bekannte Erwähnung von Wittershausen das Jahr 1317 angenommen, wie es auch der Wittershausener Dorfschullehrer T. Weimer in seiner „Heimatkundlichen Stoff- und Beispielsammlung“ im Jahr 1960 vermerkt hat. Zu dieser Zeit gehört Wittershausen zur Pfarrei Euerdorf, ab 1668 zu Aura an der Saale, heute zu Oberthulba.

Laut den von Würzburger Archivar Hermann Hofmann im Jahr 1972 herausgegebenen Lehenbüchern des Hochstifts Würzburg datiert die Ersterwähnung jedoch bereits auf die Jahre 1303/1304. Demzufolge wird Wittershausen bereits im für den Würzburger Bischof Andreas von Gundelfingen angefertigten Lehenbuch genannt (Lehenbücher wurden für jeden Bischof neu angefertigt).[2] Der Ortsname leitet sich vom Ortsgründer Witrich (geschrieben: Uuitrich oder Uuitrih, aus Witurich) ab[3], der mehrfach in Schenkungsurkunden des 9. Jahrhunderts als Zeuge für die jeweilige Schenkung genannt wurde und möglicherweise aus dem Saaletal oder dem Thulbatal stammte.

Mittelalter und Neuzeit

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Im 14. Jahrhundert entstand der Originalbau der heutigen St.-Georgs-Kirche des Ortes. Unter dem Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn dieser Kirchenbau im Jahr 1612 um einen Kirchturm im nachgotischen Stil ergänzt.

Im Jahr 1796 fiel der Ort einer gravierenden Viehseuche zum Opfer, diese wurde der Anlass einer Wallfahrt zur Sulzthaler Heilig-Kreuz-Kapelle. In den Jahren 1816/17 erfolgte durch Missernten eine große Hungersnot, die durch Getreidelieferungen aus Würzburg gelindert werden mussten.

Im Jahr 1854 entstand das Schulhaus des Ortes, das mehrfach – zuletzt von 2016 bis 2017 – umgebaut und renoviert wurde.[4]

Zwanzigstes Jahrhundert

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Mit dem Bau eines neuen Langhauses durch den Würzburger Dombaumeister Hans Schädel in den Jahren 1957/58 erhielt die St.-Georgs-Kirche ihre heutigen Form. Im Jahr 1967 entstand das Leichenhaus des örtlichen Friedhofs, der im selben Jahr umgestaltet wurde.

Von 1967 bis 1980 fand in Wittershausen die Flurbereinigung statt.

Am 1. Juli 1971 wurde Wittershausen im Rahmen der Gemeindegebietsreform nach Oberthulba eingemeindet.[5]

Baudenkmäler

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Neben der St.-Georgs-Kirche sind elf weitere Objekte in die Liste der Baudenkmäler in Wittershausen eingetragen.

Literatur

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  • Dr. Erwin Muth M. A., Hans Dünninger, Gottfried Hönlinger, Hrsg.: Obst- und Gartenbauverein Wittershausen: Wittershausen – 700 Jahre und mehr. Anfänge und Gegenwart eines fränkischen Dorfes, 2. Auflage 2017
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Einzelnachweise

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  1. Einwohnerstatistik der Marktgemeinde
  2. Erwin Muth: Die erste Nennung von Wittershausen und die Anfänge des Dorfes, in Dr. Erwin Muth M. A., Hans Dünninger, Gottfried Hönlinger, Hrsg.: Obst- und Gartenbauverein Wittershausen: Wittershausen – 700 Jahre und mehr. Anfänge und Gegenwart eines fränkischen Dorfes, 2. Auflage 2017, S. 9–20
  3. Karl Puchner: Die Ortsnamen auf -hausen in Unterfranken. Blätter für oberdeutsche Namensforschung, 1962/1964 (5), Heft 1/2, Seite 2–27
  4. Hans Dünninger: Geschichte des Schulhauses in Wittershausen, in Dr. Erwin Muth M. A., Hans Dünninger, Gottfried Hönlinger, Hrsg.: Obst- und Gartenbauverein Wittershausen: Wittershausen – 700 Jahre und mehr. Anfänge und Gegenwart eines fränkischen Dorfes, 2. Auflage 2017, S. 27–52
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 478.