Walter Freytag (Theologe)

deutscher evangelischer Theologe, Missionar und Hochschullehrer

Walter Freytag (* 28. Mai 1899 in Neudietendorf; † 24. Oktober 1959 in Heidelberg) war ein deutscher evangelischer Theologe, Missionar und Hochschullehrer.

 
Grabplatte Walter Freytag auf dem Friedhof Ohlsdorf

Freytag studierte Evangelische Theologie in Tübingen, Marburg und Halle. Nach Ablegung der beiden theologischen Examina promovierte er in Hamburg zum Dr. phil. 1926 trat er in den Dienst der Mission. 1928 wurde er Direktor der Deutschen Evangelischen Missionshilfe in Berlin. Seit 1929 war er beauftragter Dozent für Missionswissenschaft in Kiel und Hamburg sowie Missionsdirektor der Kirchen in den Hansestädten. Im November 1933 unterzeichnete er das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.

1943 aus politischen Gründen mit Lehrverbot belegt,[1] konnte er 1945 seine Tätigkeit als Honorarprofessor in Hamburg wieder aufnehmen. Mit der Einrichtung der Evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Hamburg 1953 wurde er Ordinarius für Missionswissenschaft und ökumenische Beziehungen der Kirchen. Er war Vorsitzender des Deutschen Evangelischen Missionsrates (seit 1946), Vizepräsident des Internationalen Missionsrats und seit 1954 Vorsitzender der Studienabteilung des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Walter Freytag wurde in Hamburg auf dem Friedhof Ohlsdorf im Bereich der „Bischofskuhle“ im Planquadrat AA 7-8 an der Norderstraße südlich Kapelle 8 beigesetzt.

Schriften (Auswahl)

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  • Die junge Christenheit im Umbruch des Ostens. Vom Gehorsam des Glaubens unter den Völkern, 1938
  • Blick über die Grenzen. Zur Lage der Weltmission, 1946
  • Der große Auftrag, 1948
  • Mission zwischen Gestern und Morgen. Vom Gestaltwandel der Weltmission der Christenheit im Licht der Konferenz des Internationalen Missionsrates, 1952
  • Weihnachtsglaube und Weihnachtssitte in aller Welt, hrsg. mit Hans Jürgen Schultz, 1956
  • Das Rätsel der Religionen und die biblische Antwort, 1956
  • Kirchen im neuen Asien. Eindrücke einer Studienreise, 1958
  • Reden und Aufsätze, hrsg. aus dem Nachlaß von Jan Hermelink, Hans Jochen Margull, 2 Bde., 1961

Literatur

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  • Theodor Ahrens: Missionswissenschaft als Zeitansage. Carl Mirbt – Walter Freytag – Hans Jochen Margull in Hamburg. In: Johann Anselm Steiger: 500 Jahre Theologie in Hamburg. Hamburg als Zentrum christlicher Theologie und Kultur zwischen Tradition und Zukunft. Arbeiten zur Kirchengeschichte 95. de Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-018529-6, S. 245–314
  • Ernst Dammann: Missionswissenschaftliche Bestrebungen in Kiel während der zwanziger Jahre, in: Kurt Jürgensen, Friedrich-Otto Scharbau, Werner H. Schmidt (Hrsg.): Gott loben das ist unser Amt. Beiträge zu einem Leitwort (Gedenkschrift Johann Schmidt), Kiel 1984, S. 225–231.
  • Rainer Hering, Die Missionswissenschaft in Hamburg 1909–1959, in: ders., Theologische Wissenschaft und „Drittes Reich“, Pfaffenweiler 1990, S. 35–85.
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Einzelnachweise

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  1. Tobias Eiselen: Mission macht Politik. Der Missionswissenschaftler Walter Freytag im Zentrum Deutschen Protestantischen Missionsmanagements zur Zeit des Nationalsozialismus, in: Ulrich van der Heyden und Holger Stoecker (Hrsg.): Mission und Macht im Wandel politischer Orientierungen, S. 663–674, Franz Steiner Verlag 2005, ISBN 978-3-515084239.