Wahlbezirk Schlesien 11

Wahlkreis im österreichischen Kronland Schlesien

Der Wahlbezirk Schlesien 11 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Schlesien. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Wahlbezirk Schlesien 11
Land Österreich-Ungarn
Kronland Schlesien
Wahlkreisnummer 11
Typ Landgemeindewahlkreis
Region Troppau, Wagstadt, Königsberg
Anwesende Bevölkerung  61.104  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (13,8 %), Polnisch (1,3 %), Böhmisch (84,9 %)
Wahlberechtigte 11.349  (1911)
Abgeordnete


Geschichte

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Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Schlesien 11 umfasste die Gerichtsbezirke Gerichtsbezirk Troppau ohne die Gemeinden der Wahlbezirke 8, 9, und 10, den Gerichtsbezirk Wagstadt ohne die Gemeinden des Wahlbezirkes 10, den Gerichtsbezirk Königsberg ohne die Gemeinden des Wahlbezirks 10 sowie die Gemeinden Briesau, Dittersdorf, Jantsch, Markersdorf, Waldolbersdorf.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Böhmische Agrarier Karel Rolsberg als Sieger hervor. Bei der Reichsratswahl 1911 setzte sich der Sozialdemokrat Zigmund Witt durch.

Wahlergebnisse

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Reichsratswahl 1907

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Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Karel Rolsberg Tschechische Agrarpartei[4] 4379 42,2 %
Karel Kubalek Tschechische Sozialdemokraten 4147 40,0 %
Josef Meißner Deutsche Volkspartei 1123 10,8 %
Josef Pater Tschechische Fortschrittspartei 687 6,6 %
Sonstige Parteien 42 0,4 %
Wahlberechtigte: 10943, Ungültige/Leere Stimmen: 83, Wahlbeteiligung: 94,8 %

Stichwahl

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Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Karel Rolsberg Tschechische Agrarpartei[4] 5650 55,5 %
Karl Kubalek Tschechische Sozialdemokraten 4536 44,5 %
Wahlberechtigte: 10943, Ungültige/Leere Stimmen: 170, Wahlbeteiligung: 94,6 %

Reichsratswahl 1911

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Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911[5] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Karel Rolsberg Tschechische Agrarpartei 4336 41,2 %
Zigmund Witt Tschechisch-autonomistische Sozialdemokraten 3800 36,1 %
Ignaz Manderla Deutsche Agrarpartei 1316 12,5 %
Karel Tetenka Tschechisch-zentralistische Sozialdemokraten 1018 9,7 %
Sonstige Parteien 48 0,5 %
Wahlberechtigte: 11349, Ungültige/Leere Stimmen: 161, Wahlbeteiligung: 95,0 %

Stichwahl

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Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Zigmund Witt Tschechisch-autonomistische Sozialdemokraten 5411 52,4 %
Karel Rolsberg Tschechische Agrarpartei 4918 47,6 %
Wahlberechtigte: 11349, Ungültige Stimmen: 296, Wahlbeteiligung: 936 %

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Das Vaterland, 15. Mai 1907, S. 12 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  3. Artikel in: Das Vaterland, 24. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  4. a b von der Statistik der Tschechischen Nationalpartei zugeordnet
  5. Artikel in: Wiener Zeitung, 14. Juni 1911, S. 27 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz