Wahlbezirk Galizien 27

Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Galizien

Der Wahlbezirk Galizien 27 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Galizien. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Wahlbezirk Galizien 27
Land Österreich-Ungarn
Kronland Galizien
Wahlkreisnummer 27
Typ Stadtwahlkreis
Region Stryj, Kałusz
Anwesende Bevölkerung  56.804  (1910)
Umgangssprachen Polnisch (77.7 %), Ruthenisch (20.4 %)
Wahlberechtigte 11.652  (1911)
Abgeordnete


Geschichte

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Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. In Galizien wurde in den Städtewahlkreisen je ein Abgeordneter gewählt, in den Landgemeindewahlkreisen Galiziens wurden zwei Abgeordneter ermittelt.

Der Wahlkreis Galizien 27 umfasste die ostgalizischen Städte Drohobycz, Turka, Bolechów und Skole in den gleichnamigen Gerichtsbezirken Drohobycz, Turka, Bolechów und Skole.[1] Zwei Drittel der Wahlberechtigten des Wahlbezirks lebten in der Stadt Drohobycz, wobei in den Orten ein hoher Anteil jüdischer Einwohner lebte.

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Polnische Demokrat Nathan Löwenstein von Opoka als Sieger hervor, der seinen Sitz bei der Reichsratswahl 1911 verteidigen konnte.

Wahlergebnisse

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Reichsratswahl 1907

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Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Löwenstein von Opoka im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Nathan Löwenstein von Opoka Polnische Demokraten 3935 54,4 %
Jaroslav Olesnyckyj Ukrainische Nationaldemokratische Partei (UNDP) 1518 30,0 %
Gerson Zipper Jüdischnationale Partei 1231 17,0 %
Samuel Haecker Polnische Sozialdemokratische Partei Galiziens 551 7,6 %
Handiak Unabhängiger 0 0,0 %
Sonstige Parteien 2 0,0 %
Wahlberechtigte: 9.342, Ungültige/Leere Stimmen: 36, Wahlbeteiligung: 77,9 %

Reichsratswahl 1911

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Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Löwenstein von Opoka im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Nathan Löwenstein von Opoka Polnische Demokraten 5976 77,4 %
Volodymyr Kobryn Ukrainische Nationaldemokratische Partei 775 10,0 %
Gerschon Zipper Jüdischnationale Partei 603 7,8 %
Mateusz Balicki PSP 361 4,7 %
Sonstige Parteien 1 0,0 %
Wahlberechtigte: 11.652, Ungültige/Leere Stimmen: 254, Wahlbeteiligung: 68,4 %

Einzelnachweise

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  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“

Literatur

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