Ulanga (Schiff)

Heckraddampfer des Kaiserlichen Gouvernements von Deutsch-Ostafrika

Die Ulanga war ein Heckraddampfer des Kaiserlichen Gouvernements von Deutsch-Ostafrika.

Ulanga
Die Ulanga vor dem Umbau zur Prahm.
Die Ulanga vor dem Umbau zur Prahm.
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Schiffstyp Heckraddampfer
Bauwerft Jos.L. Meyer, Papenburg[1][2]
Baunummer 129
Indienststellung 1897
Verbleib unbekannt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 36,55 m (Lüa)
Breite 6,50 m
Tiefgang (max.) 0,43 m
Verdrängung 69 t
Vermessung 24 BRT
 
Besatzung 9 Mann
Maschinenanlage
Maschine Dampfmaschine
Maschinen­leistung 120 PS (88 kW)
Höchst­geschwindigkeit 7,8 kn (14 km/h)
Propeller keine, 2 Heckräder

Geschichte

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Die Ulanga wurde in Sektionsbauweise hergestellt. Der Rumpf bestand aus sechs Pontons, die bahnverladbar waren und miteinander verschraubt werden konnten. Das Schiff war äußerst flachgehend gebaut, um in den Flussgewässern Deutsch-Ostafrikas fahren zu können. Die Ulanga wurde nach dem Fluss Ulanga in Deutsch-Ostafrika benannt. Mit dem Strom konnte der Heckraddampfer 7,8 kn erreichen, gegen den Strom 5,7 kn.

Am 31. Dezember 1897 wurde die Ulanga von der Kolonialverwaltung von Deutsch-Ostafrika übernommen. Ende Februar 1898 traf die Ulanga in Einzelteilen mit dem DOAL-Dampfer Herzog in der Kolonie ein. Bei der Insel Koma nahe der Simba-Uranga-Mündung wurde sie zusammengesetzt. Am 15. April 1898 erfolgte die erste Probefahrt.[3] Das Schiff diente als Frachter, Tonnenleger und Truppentransporter. Mangels Wirtschaftlichkeit wurde das Schiff durch das Gouvernement 1901 oder 1902 vorübergehend außer Dienst gestellt und in Salale am Rufiji-Delta auf ein Slip gesetzt. Während der Außerdienstellung erhielt es eine Konservierung und Reparatur der Pontonböden, die unter Grundberührungen gelitten hatten.[4] Da kein Käufer gefunden wurde, folgte im April 1902 eine erneute Indienststellung als Getreidetransporter auf dem Rufiji. Dies erbrachte jedoch keine rentablen Resultate, so dass die Ulanga endgültig außer Dienst gestellt wurde.

Die Kessel- und Maschinenanlage sowie Teile der hölzernen Aufbauten wurden ausgebaut und zur Weiterverwendung nach Daressalam verfrachtet. Der Schiffskörper diente in Salale als Prahm zum Transport von Feuerholz für Dampfschiffe des Gouvernements.[5]

1917 war die Ulanga noch in der Kolonie vorhanden. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.

Literatur

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  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945 Band 7, Bernard & Graefe, Koblenz 1990, S. 220–221.

Einzelnachweise

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  1. Umbenennung zur MEYER WERFT GmbH. Meyer Werft, 24. März 2006, abgerufen am 17. Januar 2024.
  2. Schiffbau mit Tradition. Meyer Werft, abgerufen am 17. Januar 2024.
  3. Deutsches Kolonialblatt (Hrsg.): Jahresbericht über die Entwickelung der Schutzgebiete in Afrika und der Südsee im Jahre 1897/98. Abschnitt a) Schiffsverkehr, Flottille, Mittler, Hamburg 1899, S. 55f. (online).
  4. Deutsches Kolonialblatt (Hrsg.): Jahresbericht über die Entwickelung der Schutzgebiete in Afrika und der Südsee im Jahre 1901/1902. Anlage A. VI. Deutsch-Ostafrika, Mittler, Hamburg 1903, S. 53 (online).
  5. Deutsches Kolonialblatt (Hrsg.): Jahresbericht über die Entwickelung der Schutzgebiete in Afrika und der Südsee im Jahre 1903/1904. Anlage A. VI. Deutsch-Ostafrika, Mittler, Berlin 1905, S. 68 (online).
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