Udo Samel (* 25. Juni 1953 in Eitelsbach, heute Stadtbezirk von Trier) ist ein deutscher Schauspieler, Sprecher und Regisseur.

Udo Samel erlernte seinen Beruf von 1974 bis 1976 an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main,[1] nachdem er an der Goethe-Universität in Frankfurt ein Jahr lang Slawistik und Philosophie studiert hatte.

Nach den ersten Stationen im Staatstheater Darmstadt und dem Schauspielhaus Düsseldorf fand er seine künstlerische Heimat 1978 an der Berliner Schaubühne. Hier arbeitete er mit Regisseuren wie Peter Stein, Luc Bondy, Klaus Michael Grüber, Andrzej Wajda, Robert Wilson und Andrea Breth zusammen. Vom Theatermagazin Theater heute wurde er 1979 zum besten Nachwuchsschauspieler und 1991 zum Schauspieler des Jahres gewählt. Festes Ensemblemitglied blieb er an der Schaubühne bis 1992. Seine darauffolgende Zeit als freiberuflicher Schauspieler beinhaltete unter anderem ein Gastspiel als Goethes Torquato Tasso am Wiener Burgtheater im Jahr 1994. Er band sich erst 2001 wieder fest an ein Theater: Er kehrte zurück nach Frankfurt an das Schauspiel Frankfurt; er spielte dort den Woyzeck von Georg Büchner (Regie: Stéphane Braunschweig, eine Übernahme des Residenztheaters München), in Ibsens Gespenster den Pastor Manders, ebenfalls in Braunschweigs Regie, und den Vater in Henning Mankells Stück Zeit im Dunkel, unter der Regie des Autors. Von 2004 bis 2015 war Samel Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, an dem er bereits früher gastiert hatte, wo er vor allem in Inszenierungen von Andrea Breth Erfolge feiern konnte. Vielbeachtet war Samel 2009 in der Titelrolle des König Lear am Schauspielhaus Graz in der Regie von Peter Konwitschny. Konwitschny konnte Udo Samel drei Jahre später auch für seine Faust-Inszenierung am Schauspielhaus Graz als Mephisto gewinnen. Die Premiere fand am 15. Dezember 2012 statt.

1996 inszenierte Udo Samel am Deutschen Nationaltheater Weimar die Oper Wozzeck von Alban Berg. Dies war seine erste Opernregie. Weitere Inszenierungen folgten am Bremer Theater am Goetheplatz (Don Pasquale, Gaetano Donizetti), am Bayerischen Staatsschauspiel/Marstall in München (Albert Ostermaiers Zuckersüss & Leichenbitter) und an der Dresdner Semperoper (Giuseppe Verdis Aida und Giacomo Puccinis Il Trittico). Seit 2003 inszenierte er an der Oper Frankfurt (Die Franz-Schubert-Zyklen und Alexander von Zemlinskys Eine florentinische Tragödie / Der Zwerg).[2] 2009 wurde Udo Samel an seiner ehemaligen Ausbildungsstätte, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main, zum Professor honoris causa berufen.[3]

Udo Samel spielte außerhalb seiner Theaterarbeit in zahlreichen Filmen. Sein Filmdebüt gab er 1978 in dem Film Messer im Kopf (Regie: Reinhard Hauff). 1986 spielte er in dem Film Mit meinen heißen Tränen, in dem er den Komponisten Franz Schubert verkörperte (Regie: Fritz Lehner). Für diese Rolle erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Das Fernsehpublikum kennt Udo Samel durch zahlreiche Gastrollen in Krimi-Serien (Tatort, Ein Fall für zwei) und durch die Rolle des jüdischen Kaufmanns Max Salomon in dem ZDF-Sechsteiler Durchreise – Die Geschichte einer Firma, für die er mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Goldenen Gong ausgezeichnet wurde. 2000 spielte er in dem zweiteiligen Doku-Drama Deutschlandspiel die Rolle des Michail Gorbatschow. Seit 2017 verkörpert er als Ernst Gennat eine wesentliche Rolle in der Fernsehserie Babylon Berlin.

Samel fungierte bereits mehrfach als Erzähler bei Dokumentationen, so Das Goebbels-Experiment und 14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs. Ebenfalls las er bereits verschiedene literarische Werke als Hörbücher ein, darunter Der Zauberberg von Thomas Mann.

Im Februar 2021 war Samel Teil der Initiative #ActOut im SZ-Magazin, zusammen mit 184 anderen lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, intergeschlechtlichen und transgender Personen aus dem Bereich der darstellenden Künste.[4]

Auszeichnungen

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Filmografie

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Fernsehen

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Diskografie

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Hörspiele

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Einzelnachweise

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  1. Udo Samel im Munzinger-Archiv, abgerufen am 10. Oktober 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Udo Samel – Biographie und Filmographie. kino-zeit.de, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. November 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.kino-zeit.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Udo Samel bei der Staatsoper Unter den Linden, abgerufen am 10. Oktober 2023
  4. Carolin Emcke, Lara Fritzsche: »Wir sind schon da«. In: SZ-Magazin.sueddeutsche.de. 4. Februar 2021, abgerufen am 15. August 2022.
  5. Udo Samel in: Kulturamt Landeshauptstadt Düsseldorf
  6. BR Hörspiel Pool – Heißenbüttel, Zwei oder drei Porträts (2016)