Der Trolleybus Lausanne ist das grösste und zugleich älteste Trolleybus-Netz der Schweiz. Es wurde am 2. Oktober 1932 eröffnet und ersetzte bis 1964 sukzessive die frühere Strassenbahn von 1896.[1] Heute betreibt das Verkehrsunternehmen Transports publics de la région lausannoise – abgekürzt TL, ehemals Tramways Lausannois – in Lausanne und den Nachbargemeinden Le Mont-sur-Lausanne, Lutry, Paudex, Prilly, Pully und Renens zehn Trolleybus-Linien. Ergänzt werden sie durch diverse Autobus-Linien und die Métro Lausanne. Nach Streckeneinstellungen nicht mehr bedient werden die Orte Cugy, Epalinges und Froideville. Sie sind durch die Linie M2 der Métro Lausanne (Epalinges) bzw. die Autobus-Linie 60 (Cugy und Froideville) angebunden.

Trolleybus Lausanne
Netzplan
Netzplan
Stromsystem:600 Volt =
Betreiber: TL
Eröffnung: 2. Oktober 1932
Linien: 10
Fahrzeuge: 62 Gelenkwagen,
12 Doppelgelenkwagen
Linie Strecke Haltestellen Fahrzeit min. Taktfolge Fahrzeugeinsatz
1 Maladière – Blécherette 23 / 21 40 / 36 Minuten 10 Minuten Gelenkwagen
2 Désert – Maladière-Lac 25 / 25 37 / 37 Minuten 10 Minuten Gelenkwagen
3 Lausanne-Gare – Bellevaux 12 / 12 20 / 20 Minuten 010 Minuten Gelenkwagen
4 Faverges – Prilly Coudraie 16 / 16 26 / 27 Minuten 10 Minuten Gelenkwagen
6 Maladière – Praz-Séchaud 25 / 25 41 / 41 Minuten 010 Minuten Gelenkwagen
7 Prilly Galicien/aréna – Pully Val-Vert 19 / 18 34 / 34 Minuten 7,5 Minuten Gelenkwagen
8 Pully Gare – Grand-Mont 29 / 27 39 / 36 Minuten 010 Minuten Gelenkwagen
9 Lutry-Corniche – Prilly-Eglise 25 / 26 38 / 39 Minuten 6,5 Minuten Doppelgelenkwagen
20 Lausanne-Gare – Blécherette 12 / 11 16 / 20 Minuten 7,5 Minuten Gelenkwagen
21 Blécherette – Paudex Verrière 27 40 / 39 Minuten 10 Minuten Gelenkwagen
25 Chavannes-près-Renens Glycines – Pully-Gare 25 / 24 32 / 34 Minuten 010 Minuten Gelenkwagen

Die Linie 8 verkehrt bereits seit Dezember 2009 über Bellevaux hinaus bis Grand-Mont, jedoch begannen die TL erst Anfang 2011 mit der 3,3 Kilometer langen Verlängerung der Fahrleitung. Bis zur Fertigstellung im Dezember 2011 verkehrte daher jeder zweite Kurs der Linie 8 – die Verlängerung wurde zunächst nur alle 20 Minuten bedient – mit Gelenkautobussen. Bei der Fahrleitungsmontage konnten teilweise Masten der früheren Überlandlinie 20 nach Montheron verwendet werden. Die Strecke wurde bis 1993 elektrisch bedient, die Fahrleitung 1998 demontiert.[2] Es handelte sich um die letzte dem Regionalverkehr zugehörige – und somit abgeltungsberechtigte – Trolleybuslinie der Schweiz.[3]

Fahrzeuge

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Gegenwärtiger Bestand

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Nummern Stück Hersteller Elektrik Typ Art niederflurig Baujahre
  831–865 35 Hess Kiepe BGT-N2C Gelenkwagen ja 2009–2010
  866–892 27 Hess Kiepe BGT-N2D Gelenkwagen ja 2012–2013
  701–712 12 Hess ABB lighTram 5 Doppelgelenkwagen ja 2020–2021
  801–815 15 Hess ABB lighTram 19DC Gelenkwagen ja 2021
816–829 14 Hess ABB lightTram 19DC Gelenkwagen ja 2022–2023

Ehemaliger Bestand und Museumswagen

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Nummern Stück Hersteller Elektrik Typ Art niederflurig Baujahre
  001–3 03 FBW / SWS BBC Solowagen nein 1932
  004–35 32 FBW / Eggli BBC Solowagen nein 1938–1939
041–48 08 FBW / Eggli BBC 51 Solowagen nein 1951
  651–675 25 FBW / Eggli BBC 71 Solowagen nein 1963–1964
676–679 04 FBW / Eggli BBC Solowagen nein 1969
  701–718 18 FBW / Hess SAAS 91 T Solowagen nein 1975–1976
  721–750 30 FBW / Hess BBC-Sécheron 91 T Solowagen nein 1981–1984
  751–792 42 NAW / Lauber BBC-Sécheron 91 T Solowagen nein 1986–1990
  800–827 28 Neoplan Kiepe N 6121 Gelenkwagen,
Duo-Bus
ja 2001–2002
901, 908–909,
915, 917–918
06 Hess / Lanz + Marti keine Anhänger ja 1990–2006
931–950 20 Moser / Eggli keine Anhänger ja 1963–1964
  951–973 23 Rochat / Lauber keine Anhänger nein 1974–1979
981 01 Hess / Lanz + Marti keine Anhänger,
Prototyp
ja 1986
  902–920 19 Hess / Lanz + Marti keine Anhänger ja 1989–1990
  921–930 10 Hess keine Anhänger ja 2006–2007
  • Die Wagen 751–753 dienen noch als Fahrschulwagen.
  • Der Anhänger 981 schied 2010 aus dem Bestand und befindet sich seither im Besitz des Museumsvereins RétroBus Léman. Er ist das erste niederflurige Trolleybusfahrzeug in der Schweiz.
  • Wagen 2 aus dem Eröffnungsjahr 1932 blieb ebenfalls museal erhalten und ist heute der älteste Trolleybus Europas. In jüngerer Zeit gaben die TL ausserdem gebrauchte Wagen an den Trolleybus Freiburg (701, 702, 703 und 709), in die rumänischen Städte Sibiu und Ploiești sowie in die bulgarische Stadt Ruse ab.
  • Der Anhängerbetrieb endete am 4. Mai 2021.[4] Der Trolleybus Lausanne war dabei ab Oktober 2017 das weltweit letzte System mit dieser Betriebsform, die letzten Gespanne verkehrten auf der Linie 7. Solowagen ohne Anhänger waren schon einige Jahre vorher nicht mehr anzutreffen, zuletzt waren sie auf Linie 6 anzutreffen.

Die Wagen des Trolleybus Lausanne sind in den beiden Depots La Borde und Perrelet untergebracht.

La Borde befindet sich nördlich des Stadtzentrums im Bereich der Haltestelle Vieux-Moulin am Streckenverlauf der Linien 3 und 8. Die Zufahrt erfolgt über eine kurze Rampe von der Kreuzung der namensgebenden Avenue de la Borde und der Avenue du Vieux-Moulin aus.

Der Betriebshof Perrelet befindet sich im äußersten Osten des Gemeindegebiets von Renens inmitten der Gleisanlagen der Bahnstrecke Lausanne–Genf am Chemin de Closel. Von hier führt eine elektrifizierte Betriebsstrecke über den Chemin du Viaduc durch eine Bahnunterführung zur Route de Renens, auf der die Linie 7 weitestgehend parallel zu den Gleisen ins westlich der Innenstadt gelegene Renens verläuft.

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Commons: Trolleybusse in Lausanne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geschichte des Trolleybus Lausanne auf www.trolleymotion.eu (Memento vom 19. Dezember 2015 im Internet Archive)
  2. Verlängerung der Trolleybuslinie 8 nach Grand Mont in Bau (Memento vom 9. September 2016 im Internet Archive) 12. September 2011. Trolleymotion.
  3. BAV-Liste der ab 1. Januar 1996 abgeltungsberechtigten Linien des Regionalverkehrs
  4. J. Lehmann: Letzter Einsatz der Anhängerzüge, Artikel vom 12. Mai 2021 auf trolleymotion.eu, abgerufen am 15. Juni 2021