Torrelaguna ist eine Kleinstadt und eine Gemeinde (municipio) mit insgesamt 4.940 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Autonomen Gemeinschaft Madrid im Zentrum Spaniens. Seit dem Jahr 1974 ist das historische Stadtzentrum als Nationales Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt.

Gemeinde Torrelaguna
Wappen Karte von Spanien
Torrelaguna (Spanien)
Torrelaguna (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Madrid Madrid
Provinz: Madrid
Comarca: Sierra Norte
Gerichtsbezirk: Torrelaguna
Koordinaten: 40° 50′ N, 3° 32′ WKoordinaten: 40° 50′ N, 3° 32′ W
Höhe: 740 msnm
Fläche: 43,40 km²
Einwohner: 4.940 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 114 Einw./km²
Postleitzahl(en): 28180
Gemeindenummer (INE): 28151 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Eduardo Burgos García
Website: Torrelaguna
Lage des Ortes

Lage und Klima

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Die Kleinstadt Torrelaguna liegt etwa 62 km (Fahrtstrecke) nördlich der Stadt Madrid und nur 5 km östlich der europäischen Nord-Süd-Autobahn E 5 (in Spanien A-1) in einer Höhe von ca. 740 m.[2] Das Klima ist im Winter rau, im Sommer dagegen gemäßigt bis warm; Regen (ca. 440 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[3]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1857 1900 1950 2000 2017
Einwohner 2.551 2.380 2.182 2.768 4.712[4]

Der Bevölkerungsschub zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist auf den Neubau von Wohnsiedlungen zurückzuführen.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Gemeinde war jahrhundertelang landwirtschaftlich orientiert; im Ort selbst ließen sich Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art nieder.

Geschichte

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Auf dem Gemeindegebiet wurden keltische oder keltiberische sowie römische Spuren entdeckt. Im 8. Jahrhundert wurde die Region von den arabisch-maurischen Heeren überrannt (al-Andalus). Im Jahr 1085 eroberte der leonesisch-kastilische König Alfons VI. das Gebiet für die Christen zurück (reconquista) und gliederte es dem Erzbistum Toledo an. Im Jahr 1390 erhielt sie vom kastilischen König Johann I. Stadt- und Marktrechte. Als Dank für ihre Nichtbeteiligung am Comuneros-Aufstand der Jahre 1520–22 erhielt sie von Karl I. weitreichende Privilegien, darunter eine Rechtsautonomie (fuero). Karl III. verlieh Torrelaguna im Jahr die vollen Gemeinderechte (municipio); in den Napoleonischen Kriegen (1808–1813) wurde die Kleinstadt schwer in Mitleidenschaft gezogen. In den Jahren 1851–58 wurde in unmittelbarer Nähe der Stadt der Kanal Isabellas II. vorbeigeführt, der lange Zeit die Trinkwasserversorgung Madrids sicherte, aber im Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) teilweise zerstört wurde.[5]

Sehenswürdigkeiten

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Altarretabel von Santa María Magdalena
  • Die Initiative zum spätgotischen Neubau der Iglesia de la Magdalena stammt aus dem frühen 15. Jahrhundert; der Glockenturm und Teile der Westfassade wurden teilweise von dem in Torrelaguna geborenen Kardinal Cisneros finanziert, doch wurde die Kirche erst im 17. Jahrhundert fertiggestellt und geweiht. Es ist eine dreischiffige Kirche mit Rippengewölbe; Hauptattraktion im Inneren ist der ca. 14 m hohe barocke Hauptaltar von Narciso Tomé (um 1730).[6][7]
  • Der Konvent der unbeschuhten Franziskanerinnen (Franciscanas Descalzas) wurde im 16. Jahrhundert begonnen. Während des spanischen Bürgerkriegs zerstört, wurde er ab dem Jahr 1960 in veränderter Form wiederaufgebaut.[8]
  • Die Ermita de Nuestra Señora de la Soledad ist ein Bau des 14. Jahrhunderts, der jedoch später wiederholte Male verändert wurde.[9]
  • Das Gebäude des Alfolí de la Sal oder Alhóndiga war ein ehemaliger Speicher für Salz, welches auch für das Vieh benötigt wurde, und andere Güter.[10]
  • Der Palacio de Salinas ist ein Renaissancepalast, dessen Fassade dem Bildhauer und Architekten Gil de Hontañón zugeschrieben wird.[11]
  • Der Bau des ehemaligen Getreidespeichers (pósito) und heutigen Rathauses (casa consistorial) mit seiner doppelstöckigen Loggia fällt noch in die Zeit des Kardinals Cisneros (1514/5).[12]
Umgebung

Persönlichkeiten

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Commons: Torrelaguna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Torrelaguna – Gemeinde
  3. Torrelaguna – Klimatabellen
  4. Torrelaguna – Bevölkerungsentwicklung
  5. Torrelaguna – Geschichte
  6. Torrelaguna – Kirche Santa María Magdalena
  7. Torrelaguna – Kirche Santa María Magdalena
  8. Torrelaguna – Konvent der Franziskanerinnen
  9. Torrelaguna – Ermita de Soledad
  10. Torrelaguna – Alhondiga
  11. Torrelaguna – Paläste und Stadthäuser
  12. Torrelaguna – Casa Consitorial