Tomma Abts (* 1967 in Kiel) ist eine deutsche Malerin und Gewinnerin des renommierten Turner Prizes 2006. Seit Ende der 1990er Jahre malt die in London lebende Künstlerin kleinformatige, abstrakte Acryl- und Ölbilder überwiegend geometrischer Formen.

Leben und Werk

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Tomma Abts studierte von 1989 bis 1995 an der Hochschule der Künste Berlin. Sie war Meisterschülerin in der Filmklasse bei Heinz Emigholz.[1] 1995 ging sie mit einem DAAD-Stipendium nach London, wo sie seitdem lebt.[1]

Im Jahr 2004 erhielt sie von der The Paul Hamlyn Foundation den Award for Visual Arts. Der Preis wird seit 1998 jährlich an fünf Künstler im Vereinigten Königreich und Irland verliehen[2]. 2006 wurde Tomma Abts mit dem bedeutendsten britischen Preis für bildende Kunst, dem Turner Prize, ausgezeichnet. In der Begründung für die Preisverleihung wurden ihre Einzelausstellungen in der Kunsthalle Basel und in der Galerie greengrassi (London) genannt.

Die abstrakten Acryl- und Ölbilder von Tomma Abts entstehen oft in einem lang andauernden Malprozess. Die strengen, geometrischen Kompositionen der Bilder referieren dabei nicht auf Gesehenes, sondern entwickeln sich aus der Logik der übereinander gelagerten, vielfachen Farbschichten.

Jedes ihrer Gemälde wird in diesem lange andauernden Malprozess in verschiedenen Schichten gemalt, wobei bei manchen Werken die Ausgangssituation noch zu erkennen ist, bei anderen ist sie fast ganz verschwunden. In jedem Arbeitsschritt verändert sie die Konstruktion und Komposition und fügt eine neue Schicht an Farbe hinzu. Dieser Vorgang der Entstehung und Überarbeitung erfordert Zeit, die geprägt vom sich wiederholenden Prinzip des In-Frage-Stellens und Überdenkens ist. Jedes Bild ist für eine malerische Recherche, in welcher jede Phase des Bildes und jede subjektive Entscheidung wichtig wird. Sie komponiert Bilder, die vielschichtig und räumlich wirken, und sich je nach Standpunkt in ihrer Wahrnehmung verändern.[3][4]

Die Titel ihrer abstrakten Öl- und Acryl-Gemälde wie z. B. „Feye“, „Ehme“, die stets im einheitlichen Format (38 cm × 48 cm) ausgeführt sind, leitet sie von einem Verzeichnis deutscher Vornamen her. Ihre Malerei ist „exakt und unscharf zugleich.“[1] Wichtig ist ihr, „etwas Eigenes“ zu entwickeln.[1] Ihre Arbeiten „sollen nicht nur für sich selbst sprechen, sondern auch für sich allein stehen.“[1] Daher gibt die Künstlerin nur sehr selten Interviews.[1]

2018 tauchen in ihrer ersten Einzelausstellung in einer nicht-kommerziellen britischen Institution Werke auf, die in größeren Formaten in der Mitte durchtrennt und deren Ecken abgerundet sind. Auch das Materialspektrum hat sich erweitert, die Gemälde sind aus Bronze und Aluminium gefertigte Abgüsse derselben gemalte Vorlage.[5]

Ab Sommersemester 2010 wurde Abts zur ordentlichen Professorin für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf berufen.

Im Auftrag der Londoner Verkehrsbetriebe gestaltete sie 2016 Poster und U-Bahn-Faltpläne.[1]

Ausstellungen

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Die Darstellung beschränkt sich auf die Einzelausstellungen von Tomma Abts[6]

Auszeichnungen

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  • 2004: „The Paul Hamlyn Award for Visual Arts“ [2]
  • 2006: „Turner Prize 2006“ [7]

Literatur

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Galerien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Alexander Menden: Sie tastet sich durch. Die deutsche Malerin Tomma Abts fühlte sich in London aufgenommen, als sie den Turner-Preis gewann. Jetzt hat sie den U-Bahn-Plan gestaltet. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 44, 23. Februar 2016, S. 13.
  2. a b The Paul Hamlyn Foundation: Awards (Memento vom 11. Oktober 2007 im Internet Archive)
  3. Pressetext der Berlin Biennale (Memento vom 26. Januar 2007 im Internet Archive) (PDF)
  4. Tomma Abts (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) Kunsthallebasel.ch
  5. Süddeutsche Zeitung: Tomma Abts' Gemälde. Abgerufen am 16. Juni 2020.
  6. Tomma Abts – Biografie. (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive) Galerie Giti Nourbakhsch:
  7. Tomma Abts wins Turner Prize 2006 Tate Britain