Tenzin Delek Rinpoche

chinesischer Lehrer

Tenzin Delek Rinpoche oder Tenzin Deleg Rinpoche (Tibetisch: བསྟན་འཛིན་བདེ་ལེགས་, Wylie: Bstan 'dzin bde legs; * 1950 in Litang, Tibet, Volksrepublik China; † 12. Juli 2015 in Chengdu, Sichuan) war ein tibetischer Lehrer des Buddhismus aus Garzê (auch: Kardze, tib. dkar mdzes, tibetisch དཀར་མཛེས) in Sichuan. Er starb nach 13 Jahren in chinesischer Haft.

Tenzin Delek Rinpoche

Leben und Wirken

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Tenzin Delek Rinpoche hat sich für die Erhaltung der tibetischen Kultur und Identität eingesetzt. In seiner Gemeinde sorgte er außerdem für den Aufbau sozialer, medizinischer, schulischer und religiöser Einrichtungen. Er engagierte sich auch für die tibetischen Nomaden und den Umweltschutz und leitete den Neubau von Klöstern.[1]

Festnahme und Verurteilung

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Am 7. April 2002 wurde ihm und seinem 28 Jahre alten Assistenten Lobsang Dhondup die Beteiligung an einem Bombenattentat auf dem Hauptplatz von Chengdu, der Provinzhauptstadt von Sichuan, zur Last gelegt. Darüber hinaus beschuldigte man sie des „illegalen Waffenbesitzes“ und „separatistischer Aktivitäten“. Beide wurden zum Tode verurteilt. Lobsang Dhondup wurde im Januar 2003 hingerichtet. Auf internationalen Druck hin, ist das Urteil gegen Tenzin Delek Rinpoche in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt worden. Während des Prozesses ist es Tenzin Delek Rinpoche gelungen, eine Botschaft an die Außenwelt zu geben, mit der er seine Unschuld beteuerte. Bis zu seinem Tod hat er sich immer wieder von den ihm zur Last gelegten Anschuldigungen distanziert.[2]

Haftbedingungen

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Berichten mehrerer Organisationen zufolge, ist Tenzin Delek Rinpoche in Haft gefoltert worden. Kurz vor seinem Tod erschien der Report „Tenzin Delek Rinpoche. Urgent Plea for Medical Parole“, der den besorgniserregenden Gesundheitszustand des buddhistischen Lehrers aufgriff. Demnach habe er unter schwerwiegenden Herzproblemen, Bluthochdruck und Beinleiden gelitten. Eine medizinische Versorgung sei ihm jedoch in Haft verwehrt worden.[3]

Im Dezember 2009 riefen Tausende Tibeter in seiner Heimat Lithang die Behörden dazu auf, Tenzin Delek Rinpoche aus der Haft zu entlassen. In diesem Zusammenhang sind Berichten von Anwesenden zufolge bis zu 160 Tibeter festgenommen worden.[4]

Internationale Proteste und Stellungnahmen nach seinem Tod

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Weltweit und vor allem auch in Deutschland gab es Proteste, weil die genauen Umstände seines Todes nicht geklärt wurden. Außerdem wurde sein Leichnam gegen den Willen seiner Familie eingeäschert.[5]

In Deutschland haben sich der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Christoph Strässer,[6] sowie die CDU/CSU-Bundestagsfraktion[7] öffentlich geäußert und sich für die Aufklärung der Umstände seines Todes ausgesprochen.

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Einzelnachweise

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  1. Free Tibetan Heroes: Tenzin Delek Rinpoche. Abgerufen am 17. August 2015.
  2. Tibet Initiative Deutschland e.V.: Profil von Tenzin Delek Rinpoche. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 17. August 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tibet-initiative.de
  3. International Tibet Network: Tenzin Delek Rinpoche: Urgent Plea for Medical Parole. Abgerufen am 17. August 2015.
  4. Radio Free Asia: Tibetan Protest over Monk. Abgerufen am 17. August 2015.
  5. Reuters: China cremates prominent Tibetan monk against family´s wishes. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2015; abgerufen am 17. August 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/uk.reuters.com
  6. Auswärtiges Amt: Menschenrechtsbeauftragter zum Tod des Bürgerrechtlers Tenzin Deleg Rinpoche. Abgerufen am 17. August 2015.
  7. CDU/CSU-Bundestagsfraktion: Steinbach muss Tod des tibetischen Bürgerrechtlers Tenzin Deleg Rinpoche aufklären. Abgerufen am 17. August 2015.