Der Synagogalchor Hannover ist ein gemischter Kammerchor, der sich der Pflege und Bewahrung der jüdisch-liturgischen Musik Europas der Spätromantik verschrieben hat. Das Ensemble mit Sitz in Hannover widmet sich hier der Aufführung der aschkenasischen Tradition Mittel- und Osteuropas und ist gelistet im Register Guter Praxisbeispiele des Bundesweiten Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes.[1]

Synagogalchor Hannover
Synagogalchor Hannover
Sitz: Hannover / Deutschland
Gründung: 2018
Gattung: Kammerchor
Leitung: Sören Sönksen
Stimmen: SSAATTBB
Website: synagogalchor-hannover.de
Logo des Bundesweiten Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission
Garderobenschild Festival Musica Sacra International 2018.
Vor dem Konzert in St. Bonifatius in Gotha, Nacht der Musik, Tage der Chor- und Orchestermusik 2019.

Geschichte

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2004 bis 2017

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Das Wirken des Synagogalchores Hannover geht zurück auf das Jahr 2004: Ein großer Teil des Ensembles gehörte bis in das Jahr 2017 hinein dem Europäischen Synagogalchor (zuvor: Ensemble für synagogale Musik) unter der Leitung von Andor Izsák an.[2]

Der Europäische Synagogalchor gab zahlreiche Konzerte im In- und Ausland, unter anderem auf einer Tournee durch Ungarn im Goldenen Saal der Franz-Liszt-Musikakademie von Budapest[3] und in den Synagogen von Debrecen[4][5] und Szeged.[6][7][8][9][10] Zudem veröffentlichte der Chor mehrere CDs[11] und eine Doppel-DVD mit synagogaler Musik.[12]

Seit 2018

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Der Synagogalchor Hannover in seiner heutigen semiprofessionellen Besetzung (SSAATTBB) gründete sich Anfang 2018.[1] Die künstlerische Leitung (Orgel / Dirigat, Einstudierung) des Synagogalchores Hannover übernahm, nach Jahren eigener Mitwirkung im Chor, der in Hannover tätige und ansässige Kirchenmusiker und Dozent Sören Sönksen.[1] Ideal des Chores ist ein homogener atmosphärisch dichter Ensembleklang, der dem sakralen Fundament der aufgeführten Musik gerecht wird und dabei die romantische Seele der Kompositionen europäischer Kantoren beziehungsweise zumeist jüdischer Komponisten synagogaler Musik authentisch vertont.[1]

Seine Premiere vor Publikum hatte der Chor Pfingsten 2018[1] auf dem Festival Musica Sacra International in Marktoberdorf im Allgäu.[13][14][15] Der Chor gab dort einige Begegnungskonzerte[16][17] mit Chören aus Kultur- und Religionskreisen ferner Regionen und Kontinente und veranstaltete für Mitwirkende und Gäste des Festivals außerdem ein eigenes „Atelier“ als Workshop über Synagogale Musik.[18]

Für Ende Januar 2019 folgte unter anderem eine Einladung ins Elsass nach Straßburg zum internationalen Festival Les Sacrées Journées de Strasbourg:[19][20] Der Chor brachte, jeweils gemeinsam mit weiteren Festivalteilnehmern, zwei abendfüllende Konzerte zur Aufführung,[21][22] darunter das Eröffnungskonzert in der Église St. Thomas.[23]

Im März 2019 gastierte der Synagogalchor Hannover in Gotha in der Kirche St. Bonifatius im Rahmen der Langen Nacht der Musik der Tage der Chor- und Orchestermusik, wechselnd ausgerichtet von der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände und der Bundesvereinigung Deutscher Chorverbände.[24][25][26][27] Im März 2023 führte den Chor eine Einladung zu den Tagen der Chor- und Orchestermusik nach Dessau-Roßlau in die dortige Johanniskirche, wiederum mit einem Konzert im Rahmen der Langen Nacht der Musik.[28]

Am 6. Juli 2019 sang der Synagogalchor Hannover in der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis sein erstes abendfüllendes Konzert vor heimischem Publikum, gleichzeitig ein Festkonzert anlässlich 15 Jahre Synagogalchor in Hannover.[29]

Auszeichnungen

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Im März 2020 folgte auf Basis seiner musikalischen Arbeit die Aufnahme des Chores als Gutes Praxisbeispiel in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes, Bereich: Revitalisierung synagogaler Chormusik des 19. und 20. Jahrhunderts Mittel- und Osteuropas.[1][30]

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Commons: Synagogalchor Hannover – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Ensembleporträt, auf der Website des Chores
  2. Synagogalchor Hannover, in der Künstlerdatenbank des Kulturbüros Göttingen
  3. A Zsinagóga Hangjai - Zsidó Kulturális Fesztivál 2016 – nyitónap, (in ungarischer Sprache) auf der Seite Zeneakadémia Koncertkötzpont der Franz-Liszt-Musikakademie
  4. A zsinagóga hangjai - Debreceni ortodox zsinagógában, (in ungarischer Sprache) auf der Seite dzsh - Debreceni Zsidó Hitközség
  5. Zsidó hitélet az utolsó órában, (in ungarischer Sprache) auf der Seite Hajdú Online
  6. Szeged: Zorán és Bródy is fellép az Őszi Zsidó Kulturális Fesztiválon, (in ungarischer Sprache) auf der Seite Mazsihisz - Magyarországi Zsidó Hitközségek Szövetsége
  7. Ma kezdődik a Zsidó Kulturális Fesztivál, (in ungarischer Sprache) auf der Seite Szegedma
  8. A Zsinagóga Hangjai, (in ungarischer Sprache) auf der Seite Luah - A Tudózsidó Közösségi Eseménynaptára
  9. Ma kezdődik a Zsidó Kulturális Fesztivál, (in ungarischer Sprache) auf der Seite Szegedma
  10. XII Szegedi Őszi Zsidó Kulturális Fesztivál 2016 szeptember 1- november 5, (in ungarischer Sprache) auf der Seite Luah - A Tudózsidó Közösségi Eseménynaptára
  11. CDs bis 2012, auf der Seite ezjm - Europäisches Zentrum für jüdische Musik
  12. Andor Izsák Europäischer Synagogalchor: 200 Jahre Synagogenorgel, auf der Seite von Amazon
  13. Ensembles 2018, Ensemblebübersicht von Musica Sacra International 2018 auf der Seite chorverbaende.de
  14. Musik für Bayern / "Musica Sacra" zu Gast in Marktoberdorf auf der Seite des Bayerischen Rundfunks
  15. Franziskus Büscher/Ullrich Möller-Arnsberg: Musica Sacra International 2018 - Weltreligionen zu Gast im Allgäu (Radioreportage) auf der Seite des Bayerischen Rundfunks
  16. Lucia Buch: Bewegender Ausklang / Pfingst-Festival „Musica Sacra International 2018“ ..., Rezension des Abschlusskonzertes in Kaufbeuren in der Allgäuer Zeitung vom 25. Mai 2018, S. 25; online bei Facebook
  17. Gerlinde Schubert: Berührende Begegnungen, Konzertankündigung des Abschlusskonzertes in Kaufbeuren, Der Westallgäuer, Allgäu-Kultur Nr. 115, vom 22. Mai 2018; [1] bei Facebook
  18. Programm 2018, Synagogalchor Hannover in der Programmübersicht von Musica Sacra International 2018 auf der Seite chorverbaende.de
  19. Chœur Synagogal de Hanovre (in französischer Sprache) auf der Seite des Festivals Les Sacrées Journées de Strasbourg [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 20. März 2019
  20. Sacrées journées de Strasbourg: le festival de musiques sacrées du monde entier (in französischer Sprache) vom 26. Januar 2019 auf der Seite von DNA - Dernières Nouvelles D'Alsace
  21. Les Sacrées Journées de Strasbourg, 7e édition d’un événement unique en son genre (in französischer Sprache) vom 25. Januar 2019 auf der Seite von COZE Magazine - L'Agenda Culturel Alsacien
  22. 7e Sacrées Journées (in französischer Sprache) vom 31. Januar 2019 auf der Seite von L'Ami hebdo
  23. Programme Détaillé (in französischer Sprache), Programm und Künstler des Eröffnungskonzertes Les Sacrées Journées de Strasbourg 2019
  24. In dieser Nacht schläft niemand - Programmübersicht Tage der Chor- und Orchestermusik 2019 / Nacht der Musik, auf der Seite chorverbaende.de
  25. Nacht der Musik - Synagogalchor Hannover, Veranstaltungshighlights auf der Seite Gotha Adelt
  26. Wieland Fischer: Gotha singt und klingt fast 20 Stunden lang, Veranstaltungsankündigung vom 30. März 2019 auf der Seite der Thüringer Allgemeinen
  27. Wieland Fischer: Gotha singt und klingt fast 20 Stunden lang, Veranstaltungsankündigung vom 30. März 2019 auf der Seite der Ostthüringer Zeitung
  28. Tage der Chor- und Orchestermusik 2023, Veranstaltungsübersicht der TCOM 2023 in Dessau-Roßlau - Lange Nacht der Musik
  29. Beate Roßbach: Schöne Stimmen, Rezension des Festkonzertes 15 Jahre Synagogalchor in Hannover auf der Seite der Jüdischen Allgemeinen vom 12. Juli 2019
  30. Henning Queren: Singen fürs UNESCO-Welterbe, Artikel im PressReader der Hannoverschen Neuen Presse vom 8. April 2020