Stefan Ulrich (Journalist)

deutscher Journalist und Schriftsteller

Stefan Ulrich (* 19. Oktober 1963 in Starnberg, Oberbayern) ist ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Jurist.

Stefan Ulrich ist der älteste Sohn des Rechtsanwalts Albrecht Ulrich und dessen Frau Christl. Nach dem Abitur am Gymnasium Tutzing leistete Ulrich den Wehrdienst in Dillingen an der Donau und Starnberg ab. Danach studierte er Rechtswissenschaften in München und Freiburg, wo er 1990 das erste Juristische Staatsexamen ablegte. Nach der Referendarzeit absolvierte er das zweite Juristische Staatsexamen in München.[1] Anschließend wurde er bei Andreas Heldrich in München mit der Arbeit über Das Recht auf Identität im zivilrechtlichen Persönlichkeitsschutz[2] zum Dr. jur. promoviert (magna cum laude).

Während des Studiums und der Referendarzeit sammelte Ulrich erste journalistische Erfahrungen bei der Badischen Zeitung in Freiburg[3] und bei der Süddeutschen Zeitung in München.[3] Danach war er von 1994 bis 1996 bei der Süddeutschen Zeitung im Rahmen eines Pressevolontariats[4] unter anderem als Gerichtsreporter in München tätig. 1996 wechselte er in die Nachrichtenredaktion der SZ, ab 1998 war er Redakteur im Ressort Außenpolitik.[4]

2005 zog Stefan Ulrich mit seiner Familie nach Rom, um als Korrespondent der SZ über Italien und den Vatikan zu berichten. Hier entstanden seine beiden Bestseller[5] Quattro Stagioni[6] und Arrividerci, Roma![7]. Quattro Stagioni wurde unter dem Titel Sommer in Rom mit Thomas Heinze und Esther Schweins in den Hauptrollen für das Fernsehen (WDR/Arte) verfilmt.[8][9] Von 2009 bis 2013 war Stefan Ulrich SZ-Korrespondent in Paris. Über diese Zeit schrieb er das Buch Bonjour la France![10], das ebenfalls ein Bestseller[5] wurde und unter dem Titel Salut la France![11] auch auf Französisch erschienen ist. Seit Sommer 2013 arbeitete Ulrich als stellvertretender Leiter des Ressorts Außenpolitik der Süddeutschen Zeitung in München[12]. Ab 2018 baute er als stellvertretender Ressortleiter das neue Meinungsressort der SZ mit auf[13], dessen Ressortleiter er 2019 als Nachfolger von Heribert Prantl wurde.[14] Er schrieb politische Kommentare, Analysen und Reportagen vorwiegend über Italien, Frankreich, Europa und völkerrechtliche Themen.[4] 2021 schied Ulrich auf seinen Wunsch hin aus der SZ-Redaktion aus, um fortan als freiberuflicher Schriftsteller und Journalist mit Arbeitsschwerpunkt Italien tätig zu sein.[15][16]

Im Mai 2017 erschien Ulrichs erster Roman, der Toskana-Krimi Die Morde von Morcone[17], im August 2018 der Folge-Krimi In Schönheit sterben.[18] Außerdem schreibt Ulrich Reiseführer, erschienen sind bisher Bände über Rom und Paris.[19] Zuletzt hat er einen Städteführer über München veröffentlicht, den er zusammen mit seiner Tochter Franziska Ulrich geschrieben hat.[20] Im Juni 2022 ist sein Buch Und wieder Azzurro erschienen, ein Roadtrip durch Italien, von den Alpen bis zum Ätna.[21]

Stefan Ulrich ist verheiratet und Vater einer Tochter und eines Sohns.[22]

Veröffentlichungen

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Auszeichnungen

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  • Theodor-Wolff-Preis 2003 in der Kategorie „Allgemeines“ für den Beitrag „Ein Schiff mit Kurs Gerechtigkeit“, erschienen in der Süddeutschen Zeitung, München, am 6. August 2002.[1]
  • Deutsch-Italienischer Journalistenpreis 2009[26]
  • Medienethik-Award META 2010[27]
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Einzelnachweise

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  1. a b BDZV: Theodor Wolff Preis: Stefan Ulrich. In: www.bdzv.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  2. Stefan Ulrich: Das Recht auf Identität im zivilrechtlichen Persönlichkeitsschutz – Herbert Utz Verlag. In: www.utzverlag.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  3. a b Reporter-Forum: AUTOREN. In: www.reporter-forum.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  4. a b c News & Schlagzeilen auf Süddeutsche.de. In: Süddeutsche.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  5. a b buchreport - Bestseller - Nachrichten aus der Buch- und Medienbranche, Marktanalysen und SPIEGEL-Bestseller. In: www.buchreport.de. Abgerufen am 12. April 2016.
  6. Ullstein Buchverlage: Quattro Stagioni. In: Ullstein Buchverlage: Quattro Stagioni. Abgerufen am 10. April 2016.
  7. Ullstein Buchverlage: Arrivederci, Roma! In: Ullstein Buchverlage: Arrivederci, Roma! Abgerufen am 10. April 2016.
  8. Sommer in Rom – Kritik zum Film bei Tittelbach.tv. Abgerufen am 12. Mai 2017.
  9. Sommer in Rom | Filme im Ersten. Archiviert vom Original am 27. März 2017; abgerufen am 12. Mai 2017.
  10. Ullstein Buchverlage: Bonjour la France. In: Ullstein Buchverlage: Bonjour la France. Abgerufen am 10. April 2016.
  11. Salut la France! Abgerufen am 10. April 2016.
  12. Stefan Ulrich: SZ-Werkstatt: Spaghetti von der Krake. In: sueddeutsche.de. ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 10. April 2016]).
  13. Diamant-Ressort. In: sueddeutsche.de. 2018, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 5. Mai 2018]).
  14. Süddeutsche Zeitung: Mehr Meinung. Abgerufen am 18. März 2021.
  15. Exklusiv: Stühlerücken bei der Süddeutschen Zeitung. Abgerufen am 18. März 2021 (deutsch).
  16. ADAC Reisemagazin #181 – Toskana – ADAC Reisemagazin. Abgerufen am 18. März 2021 (deutsch).
  17. Ullstein Buchverlage: Die Morde von Morcone. Abgerufen am 12. Mai 2017.
  18. Ullstein Buchverlage: In Schönheit sterben. Abgerufen am 8. August 2018.
  19. Stefan Ulrich - Suhrkamp Insel Autoren Autorendetail. Abgerufen am 5. Mai 2018.
  20. München – Lieblingsorte von Stefan Ulrich, Franziska Ulrich - Suhrkamp Insel Bücher Buchdetail. Abgerufen am 6. September 2019.
  21. Und wieder Azzurro von Stefan Ulrich | dtv Verlag. Abgerufen am 14. Juni 2022 (deutsch).
  22. vgl. Stefan Ulrich: Bonjour la France, ein Jahr in Paris. 3. Auflage. Berlin 2013.
  23. Rom – Lieblingsorte von Stefan Ulrich - Suhrkamp Insel Bücher Buchdetail. In: www.suhrkamp.de. Abgerufen am 10. April 2016.
  24. Suhrkamp Insel Lieblingsort | Paris. Abgerufen am 5. Mai 2018.
  25. Süddeutsche Zeitung: Stefan Ulrich über Italien. Abgerufen am 23. Juni 2022.
  26. Deutsch-Italienischer Journalistenpreis 2009 verliehen. In: Deutsch-Italienischer Journalistenverein. 13. Mai 2009, abgerufen am 14. März 2016.
  27. Hochschule der Medien: Hochschule der Medien (HdM). In: www.hdm-stuttgart.de. Abgerufen am 10. April 2016.