Siegfried Graßmann

deutscher Lehrer, Schulleiter und Vorsitzender des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands

Siegfried Graßmann (* 1935),[1] auch Grassmann geschrieben,[2] ist ein promovierter ehemaliger deutscher Lehrer, Schulleiter und Vorsitzender des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands.

Graßmann promovierte 1964 an der Freien Universität Berlin mit einer Studie über den Staatsrechtslehrer und Politiker Hugo Preuß, dessen politische und administrative Ideen er nachzeichnete.[3]

Von 1970 bis 1998 leitete er als Oberstudiendirektor das Gymnasium Meiendorf in Hamburg.[4] In den Jahren 1972 bis 1980 war Graßmann Vorsitzender des Verbandes der Geschichtslehrerinnen und -lehrer Deutschlands.[5]

Siegfried Graßmann war Herausgeber und Autor der im Westermann Verlag zwischen 1978 und 1983 erschienenen Reihe „Zeitaufnahme. Geschichte für die Sekundarstufe I“[6] mit sieben Bänden. Diese widmeten sich im Geschichtsunterricht an den Schulen bearbeiteten Themen.[7][8] Im Unterschied zu früheren Geschichtsbüchern der Siebzigerjahre standen die Einzelthemen und Kapitel trotz chronologischer Abfolge unter problemorientierten Überschriften und stellten einen Bezug zur Gegenwart her.[9] Die Reihe wurde von Graßmann konzipiert und von einem Autorenteam verfasst. Der vierte Band – Von der Nachkriegszeit zur Gegenwart – war Gegenstand einer Schulbuchanalyse zum Thema Entwicklungspolitik.[10]

Im Ruhestand kandidierte Graßmann 2013 als FDP-Mitglied auf kommunaler Ebene für den Gemeinderat in Ammersbek.[1]

Berufliches Selbstverständnis

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Während seiner Tätigkeit als Vorsitzender des Geschichtslehrerverbandes äußerte sich Graßmann 1977 dahingehend, dass Geschichtsunterricht eine antiideologische Betätigung sei; der Geschichtsunterricht erziehe nicht zu weltanschaulichen Positionen, könne diese aber durchschaubar machen.[11]

Schriften

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Monografie

Hugo Preuß und die deutsche Selbstverwaltung. (= Historische Studien. Band 394, ZDB-ID 514152-7). Matthiesen Verlag, Lübeck/Hamburg 1965, DNB 451645324.

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Einzelnachweise

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  1. a b Bekanntmachung der zugelassenen Wahlvorschläge für die Gemeindewahl am 26. Mai 2013 in der Gemeinde Ammersbek, Wahlkreis 004, Ammersbek.de, PDF-Datei, S. 5, 15. April 2013, abgerufen am 20. August 2023.
  2. Grassmann (ß), Siegfried, Dr. phil. Oberstudiendirektor a.D., in: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s Who. 1999/2000. 38. Auflage. Schmidt-Römhild, Lübeck 1999, ISBN 3-7950-2026-3, S. 460.
  3. Theodore S. Hamerow: Hugo Preuß und die deutsche Selbstverwaltung by Siegfried Grassmann. In: The Journal of Modern History. Band 39, Nr. 3. University of Chicago Press, 1967, ISSN 0022-2801, S. 324 f., doi:10.1086/240103 (englisch, Book Reviews).
  4. Das Gymnasium Meiendorf – eine Schule mit Geschichte… (Memento vom 3. Dezember 2020 im Internet Archive), gymei.de
  5. Chronik der Vorsitzenden des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands, geschichtslehrerverband.de, abgerufen am 20. August 2023.
  6. Verband der Geschichtslehrer Deutschlands: Siegfried Graßmann ist Herausgeber des neuen Geschichtswerkes für die Sekundarstufe I „Zeitaufnahme“. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. Band 32, Nr. 1. Klett, 1981, ISSN 0016-9056, S. 616 (Fußnote).
  7. Literatur von und über Siegfried Graßmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  8. Lars Müller: Diskurse und Praktiken der Schulbuchproduktion in der Bundesrepublik Deutschland und England am Beispiel von Afrikawissen. V&R unipress, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8471-1384-3, Anhang: Schulbücher Westermann, S. 511.
  9. Urte Kocka: Sichtachsen. Geschichte und Geschichtsunterricht in Zeiten der Reform. in: Wolfgang Hasberg (Hrsg.): Reform - Erfahrung - Innovation. Biografische Erfahrungen in der Region; ein Kapitel aus der Geschichte der Geschichtsdidaktik. LIT Verlag, Münster 2015, ISBN 978-3-643-13019-8, S. 126.
  10. Lars Müller: Entwicklungspolitik als Bildungsinhalt. in: Stephanie Zloch et al. (Hrsg.): Wissen in Bewegung. Migration und globale Verflechtungen in der Zeitgeschichte seit 1945. De Gruyter Oldenbourg, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-053578-5, S. 274, 278–279.
  11. »Hitler kam von ganz alleine an die Macht«. In: Der Spiegel 34/1977. 14. August 1977, abgerufen am 22. August 2023.