Die Pechmann-Reaktion oder Pechmann-Kondensation ist nach dem deutschen Chemiker Hans Freiherr von Pechmann (1850–1902) benannt und beschreibt die Synthese von Cumarin-Derivaten.[1]

Bruttogleichung der Pechmann-Reaktion
Bruttogleichung der Pechmann-Reaktion

Reaktionsmechanismus

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Zur Synthese von Cumarinderivaten kann man β-Ketoester mit Phenolen unter sauren Bedingungen kondensieren.[2]

Dabei tritt zunächst eine Umesterung unter Bildung des Phenolesters ein. Anschließend erfolgt der Ringschluss, der ähnlich der Friedel-Crafts-Alkylierung verläuft.

 
Mechanismus der Pechmann-Reaktion

Mit einfachen Phenolen muss bei erhöhten Temperaturen gearbeitet werden, um eine vernünftige Ausbeute von 80 bis 85 % zu erhalten.[3]

Mit aktiveren Phenolen, wie Resorcin, kann die Reaktion bei Raumtemperatur durchgeführt werden. Die Ausbeute beträgt dann etwa 85 %:

 
Pechmann-Reaktion mit aktivierten Phenolen

Varianten

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Für Cumarine, die in der δ-Position unsubstituiert sind, wird der Halbaldehyd der Malonsäure benötigt (3-Oxopropansäure). Dieser ist allerdings instabil und nicht käuflich zu erwerben. Deshalb erfolgt dessen Synthese in situ aus Äpfelsäure und Schwefelsäure oberhalb 100 °C, um direkt nach der Entstehung in einer Pechmann-Reaktion zu kondensieren. Allerdings ist die Ausbeute nur gering.

 

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. H. v. Pechmann: Neue Bildungsweise der Cumarine. Synthese des Daphnetins. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. 17. Jahrgang, Nr. 1, 1884, S. 929–936, doi:10.1002/cber.188401701248.
  2. J. A. Joule, K. Mills Heterocyclic Chemistry, 4th edition, Blackwell Science, Oxford, UK, 2000.
  3. Eugene H. Woodruff: 4-Methylcoumarin In: Organic Syntheses. 24, 1944, S. 69, doi:10.15227/orgsyn.024.0069; Coll. Vol. 3, 1955, S. 581 (PDF).