Nowitschok A-242

chemische Verbindung

Nowitschok A-242 ist ein chemischer Nervenkampfstoff aus der Klasse der Organophosphate. Es wurde in der Sowjetunion im Rahmen des FOLIANT-Programms entwickelt und gehört zur Gruppe der Nowitschok-Gifte.

Strukturformel
Strukturformel von A-242 (nach Mirsajanow)
Allgemeines
Name Nowitschok A-242
Andere Namen
  • A-242 (nach Mirsajanow)
  • Nowitschok-5
  • 1,1,3,3-Tetraethyl-2-[fluor(methyl)phosphoryl]guanidin
Summenformel C10H23FN3OP
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2387496-14-0
PubChem 146586254
Wikidata Q99185329
Eigenschaften
Molare Masse 251,28 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Geschichte

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Die Nowitschok-Gifte werden als vierte Generation der chemischen Kampfstoffe beschrieben, womit sie eine Weiterentwicklung der Kampfstoffe der zweiten Generation wie Sarin oder der dritten Generation wie VX darstellen.[3] Die Entwicklung der Nowitschok-Gifte erfolgte zwischen 1973 und 1976 im Rahmen des geheimen FOLIANT-Programms in der Sowjetunion, an dem mehr als 200 Chemiker und Ingenieure beteiligt waren.[4] Die Entwicklung der phosphor- und fluorhaltigen Kampfstoffe wurde durch das gesammelte Wissen aus den FLUOR- (russ. FTOR) und PHOSPHOR-Programmen (russ. FOSFOR), die sowohl für die nationale Wirtschaft, als auch für den militärischen Sektor von hoher Bedeutung waren, ermöglicht.[4] Erst 1992 sind Informationen zu den, die Chemiewaffenkonvention verletzenden Stoffen[5] durch Mirsajanow über die Zeitung Moskowskije Nowosti an die Öffentlichkeit getragen worden.[6]

Struktur und Synthese

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Die exakte Struktur der Nowitschok-Gifte liegt unter Verschluss. Mirsajanow beschreibt in seinem Buch State Secrets die Struktur von A-242 als Phosphorylguanidin.[7] Der berechnete LD50-Wert dieser Substanz liegt bei 0,49 mg/kg.[2]

Einzelnachweise

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  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b c Lars Carlsen: After Salisbury. Nerve Agents revisited. In: Molecular Informatics. Band 37, 2018, S. 1800106, doi:10.1002/minf.201800106.
  3. Tanos Franca, Daniel Kitagawa, Samir Cavalcante, Jorge da Silva, Eugenie Nepovimova: Novichoks: The Dangerous Fourth Generation of Chemical Weapons. In: International Journal of Molecular Sciences. Band 20, Nr. 5, 11. März 2019, S. 1222, doi:10.3390/ijms20051222, PMID 30862059, PMC 6429166 (freier Volltext).
  4. a b Eugenie Nepovimova, Kamil Kuca: Chemical warfare agent NOVICHOK – mini-review of available data. In: Food and Chemical Toxicology. Band 121, November 2018, S. 343–350, doi:10.1016/j.fct.2018.09.015.
  5. OPCW. In: opcw.org. Abgerufen am 21. September 2020.
  6. Marcin Kloske, Zygfryd Witkiewicz: Novichoks – The A group of organophosphorus chemical warfare agents. In: Chemosphere. Band 221, April 2019, S. 672–682, doi:10.1016/j.chemosphere.2019.01.054.
  7. Mirzayanov, Vil S.: State secrets : an insider's chronicle of the Russian chemical weapons program. Outskirts Press, Inc, Denver, Colorado 2009, ISBN 978-1-4327-2566-2.