Der Nationalratswahlkreis Bern-Jura war ein Wahlkreis bei Wahlen in den Schweizer Nationalrat. Er bestand von 1848 bis 1890 und umfasste den nördlichen, überwiegend französischsprachigen Teil des Kantons Bern.

Wahlverfahren

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Hierbei handelte es sich um einen Pluralwahlkreis. Dies bedeutet, dass zwar mehrere Sitze zu verteilen waren, jedoch das Majorzwahlrecht zur Anwendung gelangte. Im Sinne der romanischen Mehrheitswahl benötigte ein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmen, um gewählt zu werden. Zur Verteilung aller Sitze waren unter Umständen mehrere Wahlgänge notwendig. Jeder Wähler hatte so viele Stimmen, wie Sitze zu vergeben waren.

Bezeichnung und Sitzzahl

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Bern-Jura ist eine inoffizielle geographische Bezeichnung. Im amtlichen Gebrauch üblich war eine über die gesamte Schweiz angewendete fortlaufende Nummerierung, geordnet nach der Reihenfolge der Kantone in der schweizerischen Bundesverfassung. Bern-Jura trug stets die Nummer 10.

Aufgrund der steigenden Bevölkerungszahl erhielt Bern-Jura bei Wahlkreisrevisionen mehrmals eine höhere Anzahl Sitze zugesprochen.

  • 1848: 3 Sitze
  • 1851 bis 1869: 4 Sitze
  • ab 1872: 5 Sitze

Ausdehnung

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Wahlkreise Kanton Bern 1848–1872
 
Wahlkreise Kanton Bern 1872–1890

Das Gebiet des Wahlkreises wurde am 21. Dezember 1850 mit dem «Bundesgesetz betreffend die Wahl der Mitglieder des Nationalrathes» erstmals verbindlich festgelegt, wobei man den bereits 1848 von der Berner Kantonsregierung geschaffenen Wahlkreis unverändert übernahm.[1] Er umfasste:

Mit dem «Bundesgesetz betreffend die Wahlen in den Nationalrat» vom 20. Juni 1890 wurde Bern-Jura in die Wahlkreise Bern-Nordjura und Bern-Südjura aufgeteilt.[2]

Nationalräte

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  • G = Gesamterneuerungswahl
  • E = Ersatzwahl bei Vakanzen
  • Evangelische Rechte (evangelische/reformierte Konservative) (ER)
  • Freisinnige Linke (FL)
  • Katholisch-Konservative (KK)
  • Liberale Mitte (LM)
  • Datum Wahl Gewählte Partei
    08.10.1848
    22.10.1848
    G   Cyprien Revel, Xavier Stockmar FL
      Xavier Péquignot LM
    28.10.1851 G   Auguste Moschard ER
      Pierre-Ignace Aubry, Xavier Elsässer, Charles Moreau KK
    04.05.1854 E   Paul Migy FL
    29.10.1854
    12.11.1854
    G   Édouard Carlin, Paul Migy, Cyprien Revel, Xavier Stockmar FL
    25.10.1857 G   Édouard Carlin, Paul Migy, Cyprien Revel, Xavier Stockmar FL
    28.10.1860 G   Édouard Carlin, Paul Migy, Cyprien Revel, Xavier Stockmar FL
    26.10.1863 G   Édouard Carlin, Paul Migy, Cyprien Revel, Xavier Stockmar FL
    21.08.1864 E   Niklaus Kaiser FL
    28.10.1866 G   Édouard Carlin, Niklaus Kaiser, Paul Migy, Cyprien Revel FL
    31.10.1869 G   Édouard Carlin, Pierre Jolissaint, Niklaus Kaiser, Paul Migy FL
    21.08.1870 E   Auguste-Adolphe Klaye FL
    27.10.1872
    11.11.1872
    G   Pierre Jolissaint, Niklaus Kaiser, Auguste-Adolphe Klaye, Paul Migy, Hippolyte Paulet FL
    31.10.1875 G   Pierre Jolissaint, Niklaus Kaiser, Auguste-Adolphe Klaye, Paul Migy, Hippolyte Paulet FL
    27.10.1878
    03.11.1878
    G   Abraham Boivin, Albert Morel ER
      Niklaus Kaiser, Auguste-Adolphe Klaye, Hippolyte Paulet FL
    04.05.1879 E   Joseph Stockmar FL
    30.10.1881 G   Henri Cuenat, Ernest Francillon, Niklaus Kaiser, Auguste-Adolphe Klaye, Joseph Stockmar FL
    26.10.1884 G   Henri Cuenat, Ernest Francillon, Pierre Jolissaint, Auguste-Adolphe Klaye, Joseph Stockmar FL
    30.10.1887 G   Henri Cuenat, Ernest Francillon, Pierre Jolissaint, Auguste-Adolphe Klaye, Joseph Stockmar FL

    Literatur

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    Einzelnachweise

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    1. Bundesgesetz betreffend die Wahl der Mitglieder des Nationalrathes (vom 21. Dezember 1850). (PDF, 676 kB) In: Bundesblatt Nr. 61 vom 28. Dezember 1850. admin.ch, 21. Mai 2013, abgerufen am 2. November 2014.
    2. Bundesgesetz betreffend die Wahlen in den Nationalrat (vom 20. Juni 1891). (PDF, 296 kB) In: Bundesblatt Nr. 26 vom 21. Juni 1890. admin.ch, 21. Mai 2013, abgerufen am 2. November 2014.