Molise ist eine italienische Region auf der Apenninhalbinsel an der Adria mit einer Fläche von 4438 km² und 292.150 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022). Damit ist es nach dem Aostatal die nach Fläche und Bevölkerungszahl zweitkleinste Region. Hauptstadt ist Campobasso. Die Region besteht aus den Provinzen Campobasso und Isernia. Sie teilt die Geschichte der Nachbarregionen Abruzzen und Apulien. Im Molise finden sich auch ethnische Minderheiten der Arbëresh und Moliseslawen. Beide Minderheiten sind in der Provinz Campobasso zu finden.

Molise
Flagge der Region Molise
Flagge der Region Molise

Wappen der Region Molise
Wappen der Region Molise
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Karte Italiens, Molise hervorgehoben
Basisdaten
Hauptstadt Campobasso
Provinzen 2
Fläche 4.437,65 km² (19.)
Einwohner 292.150 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte 65,8 Einwohner/km²
Website www.regione.molise.it
ISO-3166-2-Code IT-67
Präsident Francesco Romani (FI)

Reliefkarte der Region Molise

Molise ist erst seit 1963 eine eigenständige Region. Davor gehörte sie zu den Abruzzen und bildete gemeinsam mit diesen die Verwaltungseinheit Abruzzen-Molise.

Beschreibung: In Rot ein silberner Schräglinksbalken und ein silberner achtzackiger Stern im rechten Obereck.

Verwaltungsgliederung

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Provinzen des Molise

Zur Region Molise gehören die folgenden beiden Provinzen:

Provinz Hauptstadt ISO Gemeinden Einwohnerzahl
(31. Dezember 2022)
Fläche (km²) Bevölkerungs-
dichte (Einw./km²)
Campobasso Campobasso IT-CB 84 211.586 2.908,80 73
Isernia Isernia IT-IS 52 80.564 1.528,85 53
Molise Campobasso IT-67 136 292.150 4.437,65 66

Wichtige Städte und Gemeinden

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Folgende sind die größten Städte und Gemeinden in Molise:

Gemeinde Provinz Einwohner
Campobasso Campobasso 49.262
Termoli Campobasso 33.583
Isernia Isernia 21.666
Venafro Isernia 11.209
Bojano Campobasso 8.178

Geographie

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Die Landschaft des Molise teilt sich in Alto Molise, welches durch hohe Bergzüge, eine teils unberührte Natur und Bergdörfer geprägt ist, und in Basso Molise, dessen Hügellandschaft sich bis zur Adriaküste von Molise erstreckt.

Molise grenzt im Norden an die Abruzzen, im Osten an Apulien, im Westen an Latium und im Süden an Kampanien. Im Nordosten hat es eine 35 Kilometer lange Sandküste an der Adria, wo sich ein Blick auf die Tremiti-Inseln bieten kann. Die Landschaft von Molise ist zu 55 % von Bergen geprägt. Der übrige Teil des Landes ist von Hügeln bedeckt, die bis zur Adria reichen.[2]

Der 84 km lange Fluss Biferno entspringt in Bojano und mündet zwischen den Orten Termoli und Campomarino in die Adria.

In der Region gab es 2018 mehrere starke Erdbeben (bis zu Magnitude 4,9 (nach Geoforschungszentrum Potsdam)).[3]

Wirtschaft

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Im Jahr 2015 lag das regionale Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, bei 69 % des Durchschnitts der EU-28.[4] Mit einem Wert von 0,867 erreicht Molise Platz 15 unter den 20 Regionen Italiens im Index der menschlichen Entwicklung.[5]

Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 14,6 % und lag damit über dem landesweiten Durchschnitt.[6]

Bei den Parlamentswahlen in Italien 2022 waren die Wähleranteile in Molise für die Abgeordnetenkammer folgende: Movimento 5 Stelle 24,3 %, Fratelli d’Italia 21,4 %, Partito Democratico 18,1 %, Forza Italia 11,4 %, Lega 8,5 %, Azione/Italia Viva 4,8 %, Unione Popolare 1,8 %, Italia Sovrana e Popolare 1,6 %, Più Europa 1,6 %, Noi Moderati 1,6 %, Noi di Centro – Europeisti 1,2 %, Impegno Civico 0,7 %.[7]

Bei der Regionalwahl am 26. Juni 2023 trat der Amtsinhaber, der Präsident des Rates der Region, nicht zur Wiederwahl an. Es gab keinen Machtwechsel: der Mitte-rechts-Kandidat Francesco Roberti (Partei Forza Italia) erhielt 62 % der Stimmen und sein Herausforderer Roberto Gravina (Bürgermeister der Hauptstadt Campobasso, Partei 5S) 36 Prozent.[8]

Geschichte

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In Molise liegt das antike Theater (Teatro Sannitico) von Pietrabbondante. Im Theater werden auch heute noch an Sommerabenden antike Komödien und Tragödien von Dichtern wie Plautus oder Aischylos aufgeführt.[9]

Die Grafschaft Molise (italienisch: Contado di Molise) war ein Bezirk (Justiciarat) im Königreich Sizilien und im Königreich Neapel. Ab 1861 gehörte das Gebiet der Region Abruzzi e Molise zum neugeschaffenen Königreich Italien. Die Grenzen der Region veränderten sich häufig.

Im Jahr 1963 wurde die Provinz Campobasso mit etwas mehr als 300.000 Einwohnern dank einer Übergangsbestimmung der italienischen Verfassung, die es ermöglichte, von den in Artikel 132 festgelegten Beschränkungen wie dem Referendum und der Grenze von einer Million Einwohnern abzuweichen, ohne Referendum aus der bereits bestehenden Region Abruzzen und Molise herausgelöst und in die neue Region Molise aufgenommen, deren Hauptstadt Campobasso wurde. Am 3. März 1970 wurde ein Teil ihres Gebiets abgetrennt und zur Provinz Isernia mit der Hauptstadt Isernia erhoben. Molise ist somit mit den beiden Provinzen Campobasso und Isernia die 20. und jüngste Region Italiens.

Literatur

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Kunst und Geschichte
  • Otto Lehmann-Brockhaus: Abruzzen und Molise. Kunst und Geschichte (= Römische Forschungen der Bibliotheca Hertziana. Band 23). Prestel-Verlag, München 1983, ISBN 3-7913-0600-6 (biblhertz.it – Die Online-Version enthält auch die Textabbildungen (Grundrisse), aber nicht die 338 Abbildungen des Tafelteils.).
  • Elfriede Pokorny: Molise. Entdeckungsreise durch das ländliche Italien zwischen Adria und Apennin (= DuMont-Kunst-Reiseführer). DuMont Buchverlag, Köln 1994, ISBN 3-7701-2694-7.
  • Roger Willemsen, Ekkehart Rotter: Abruzzen und Molise. Romanische Abteien, trutzige Kastelle und Barockkirchen zwischen Hochgebirge und Adriaküste. Mit einem Beitrag von Elfriede Pokorny (= DuMont-Kunst-Reiseführer). DuMont Buchverlag, Köln 1998, ISBN 3-7701-4399-X.
  • Carlo Peretto, Antonella Minelli (Hrsg.): Preistoria in Molise. Gli insediamenti del territorio di Isernia, Aragne, Isernia 2006. (online, PDF)
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Commons: Molise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Molise – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. territorio, unplimolise.it (italienisch).
  3. Neue starke Erdbeben in Molise verursachen Schäden und Verletzungen | Erdbebennews. Abgerufen am 3. April 2019 (deutsch).
  4. Eurostat. (PDF) Abgerufen am 15. April 2018.
  5. Sub-national HDI – Area Database – Global Data Lab. Abgerufen am 12. August 2018 (englisch).
  6. Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5. November 2018.
  7. Elezioni Camera dei Deputati 2022 – Risultati Molise – 25 settembre 2022 – La Repubblica. Abgerufen am 26. September 2022.
  8. Ein weiterer Sieg für die Rechte in Italien, faz.net, 27. Juni 2023.
  9. Stefan Ulrich: Urlaub in Italien: Molise, Land für Entdecker. In: Süddeutsche Zeitung, 17. September 2022 (sueddeutsche.de).

Koordinaten: 41° 37′ N, 14° 29′ O