Midi-Pyrénées

ehemalige französische Region

Midi-Pyrénées [midipireˈne] war eine Region im Südwesten Frankreichs, die aus den Départements Ariège, Aveyron, Haute-Garonne, Gers, Lot, Hautes-Pyrénées, Tarn und Tarn-et-Garonne bestand. Sie hatte eine Fläche von 45.348 km² und 3.123.896 Einwohner (Stand 1. Januar 2021). Hauptstadt der Region war Toulouse.

Midi-Pyrénées
Ehemalige französische Region (bis 2015)
Flagge der früheren Region Midi-Pyrénées
Flagge der früheren Region Midi-Pyrénées
Wappen der früheren Region Midi-Pyrénées
Wappen der früheren Region Midi-Pyrénées
Lage der früheren Region Midi-Pyrénées in FrankreichNord-Pas-de-CalaisPicardieChampagne-ArdenneLothringenElsassHaute-NormandieBasse-NormandieBretagneCentre-Val de LoireÎle-de-FranceBurgundFranche-ComtéPays de la LoirePoitou-CharentesLimousinAquitanienMidi-PyrénéesLanguedoc-RoussillonAuvergneRhône-AlpesProvence-Alpes-Côte d’AzurKorsikaAndorraMonacoLiechtensteinÖsterreichLuxemburgBelgienNiederlandeVereinigtes KönigreichDeutschlandSchweizItalienGuernseyJerseySpanien
Lage der früheren Region Midi-Pyrénées in Frankreich
Basisdaten
Heute Teil von Okzitanien
Verwaltungssitz Toulouse
Bevölkerung

 – gesamt 1. Januar 2021
 – Dichte

3.123.896 Einwohner
68,9 Einwohner je km²

Fläche

 – gesamt
 – Anteil an Frankreich:

45.348 km²
7,1 %

Départements 8
Arrondissements 22
Kantone 293
Gemeinden 3.020
Früherer ISO 3166-2-Code FR-N

Der Name der Region ist eine Neuschöpfung, die sich aus Midi (französisch für Mittag, Süden, auch als allgemeine Bezeichnung für Südfrankreich gebräuchlich) und dem französischen Namen der Pyrenäen (Pyrénées) zusammensetzt.

Durch den Zusammenschluss der ehemaligen Regionen Midi-Pyrénées und Languedoc-Roussillon besteht seit dem 1. Januar 2016 die französische Region Okzitanien.

Geographie

Bearbeiten

Die Region Midi-Pyrénées grenzte im Süden an Spanien und Andorra, im Westen an die Region Aquitanien, im Osten an Languedoc-Roussillon und im Norden an die Auvergne und das Limousin.

Die Region ließ sich in drei Landschaftszonen einteilen: Der Süden wurde vom Hochgebirgszug der Pyrenäen geprägt. Der Nordosten und äußerste Norden gehörten zum Mittelgebirge des Zentralmassivs. Der zentrale und nordwestliche Teil der Region war hingegen eben. Er wurde vom Flusslauf der Garonne und ihren Nebenflüssen geprägt, die den größten Teil der Region zum Atlantik hin entwässerten.

Beschreibung: In Rot ein goldenes Tolosanerkreuz.

Geschichte

Bearbeiten

Die heutige Region ist eine Neuschöpfung, die sich aus Teilen verschiedener historischer Territorien zusammensetzt. Sie entstand 1960 mit der Einrichtung der Regionen in Frankreich. 1972 erhielt die Region den Status eines Établissements public unter Leitung eines Regionalpräfekten. Durch die Dezentralisierungsgesetze von 1982 erhielten die Regionen den Status von Collectivités territoriales (Gebietskörperschaften), wie ihn bis dahin nur die Gemeinden und die Départements besessen hatten. Im Jahre 1986 wurden die Regionalräte erstmals direkt gewählt. Seitdem wurden die Befugnisse der Region gegenüber der Zentralregierung in Paris schrittweise erweitert.

Bis 1789 gehörte der nördliche Teil der Region zur historischen Provinz Guyenne (Aquitanien), der Südwesten zur Gascogne, der Südosten (einschließlich der Stadt Toulouse) größtenteils zum Languedoc, der äußerste Südosten bildete die Grafschaft Foix (Comté de Foix).

Die Grafen von Toulouse waren im 12. Jahrhundert die mächtigsten Herrscher Südfrankreichs, bis sie in den Albigenserkriegen besiegt wurden. Die Katharer oder Albigenser hatten in dieser Gegend ihren Hauptsitz.

Am 1. Januar 2016 fusionierte die Region Midi-Pyrénées mit der benachbarten Region Languedoc-Roussillon zur Region Okzitanien.

Bevölkerung

Bearbeiten

Die Bevölkerungsverteilung der Region ist stark auf die Hauptstadt Toulouse ausgerichtet, in deren Agglomeration ein Drittel der Bevölkerung lebt. Die übrige Region ist vorwiegend kleinstädtisch und ländlich geprägt.

Die bevölkerungsreichsten Städte der Region Midi-Pyrénées sind:

Stadt Einwohner (Jahr) Département
Toulouse 504.078 (2021) Haute-Garonne
Montauban 61.919 (2021) Tarn-et-Garonne
Albi 49.714 (2021) Tarn
Tarbes 43.955 (2021) Hautes-Pyrénées
Castres 42.672 (2021) Tarn
Colomiers 40.159 (2021) Haute-Garonne
Tournefeuille 29.439 (2021) Haute-Garonne
Muret 25.060 (2021) Haute-Garonne
Rodez 24.207 (2021) Aveyron
Blagnac 26.466 (2021) Haute-Garonne

Politische Gliederung

Bearbeiten

Die Region Midi-Pyrénées ist in acht Départements untergliedert:

Département Präfektur ISO 3166-2 Arrondissements Kantone Gemeinden Einwohner (Jahr) Fläche
(km²)
Dichte
(Einw./km²)
Ariège Foix FR-09 3 22 332
154.596 (2021)
4.890 31,6
Aveyron Rodez FR-12 3 46 304
279.649 (2021)
8.735 32
Haute-Garonne Toulouse FR-31 3 53 589
1.434.367 (2021)
6.309 227,4
Gers Auch FR-32 3 31 463
192.437 (2021)
6.257 30,8
Lot Cahors FR-46 3 31 340
174.942 (2021)
5.217 33,5
Hautes-Pyrénées Tarbes FR-65 3 34 474
230.956 (2021)
4.464 51,7
Tarn Albi FR-81 2 46 323
393.572 (2021)
5.758 68,4
Tarn-et-Garonne Montauban FR-82 2 30 195
263.377 (2021)
3.718 70,8

Wirtschaft

Bearbeiten

Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht die Region einen Index von 100.2 (EU-27:100) (2004). Damit steht sie an 11. Stelle der 26 französischen Regionen.[1]

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten

Siehe auch

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Midi-Pyrénées – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Regionales BIP je Einwohner in der EU25. Eurostat News Release, 63/2006

Koordinaten: 43° 47′ N, 1° 41′ O