Das Masters ist ein Snooker-Einladungsturnier, das alljährlich in London stattfindet. Das Turnier zählt zur Main Tour, bringt aber keine Punkte für die Weltrangliste.

Masters
Turnierstatus
Ranglistenturnier:
Minor-ranking-Turnier:
Einladungsturnier: seit 1975
Aktuelle Turnierdaten
Titelverteidiger: EnglandEngland Ronnie O’Sullivan
Teilnehmer: 16
Austragungsort: Alexandra Palace, London
Preisgeld (gesamt): 725.000 £
Preisgeld (Sieger): 250.000 £
Frames im Finale: Best of 19
Rekorde
Die meisten Siege: EnglandEngland Ronnie O’Sullivan (8×)
Höchstes Break: 147 (Maximum Break)
Kanada Kirk Stevens (1984)
China Volksrepublik Ding Junhui (2007, 2024)
Hongkong Marco Fu (2015)
Nordirland Mark Allen (2024)
Austragungsort(e) auf der Karte
Masters (Snooker) (England)
Masters (Snooker) (England)
England

Aus Prestigegründen und vor allem auch wegen des Preisgeldes (ab 2020 ging es um 725.000 £, davon 250.000 £ für den Sieger) ist die Weltspitze in der Regel komplett am Start. Das Preisgeld für den Sieger ist neben der UK Championship das zweithöchste nach der Weltmeisterschaft. Nicht zuletzt deshalb wird das Masters zu den 3 wichtigsten Snookerturnieren (gemeinsam mit der Weltmeisterschaft und der UK Championship) gezählt, die sog. Triple Crown.

Geschichte

Bearbeiten

Das Masters wurde erstmals im Jahr 1975 ausgetragen, damals als Benson & Hedges Masters. John Spencer holte sich 1975 den ersten Titel, als das Turnier das einzige Mal im West Centre Hotel im Londoner Stadtteil Fulham stattfand. Die folgenden drei Jahre wurde im New London Theatre gespielt. Von 1979 bis 2006 fand das Turnier im Londoner Wembley Conference Centre statt. 2006 kam das Turnier zum letzten Mal ins Wembley Conference Centre, da das Gebäude anschließend abgerissen wurde. Neuer Austragungsort wurde die nahe gelegene Wembley Arena. Ab 2012 war der Alexandra Palace in London Schauplatz des Turniers. Nur ein einziges Mal, 2021, wurde das Turnier nicht in der englischen Hauptstadt ausgetragen. Wegen der COVID-19-Pandemie wurden in dieser Saison fast alle Turniere nach Milton Keynes verlegt. Danach kehrte das Masters wieder in den Alexandra Palace zurück.

Bis 1982 wurde in unterschiedlichen Formaten mit 10 und später 12 Teilnehmern gespielt. 1983 wurden erstmals 16 Spieler eingeladen, seit 1984 gibt es das moderne Format, bei dem die Top 16 der Weltrangliste automatisch für das Turnier qualifiziert sind. Von 1990 bis 2010 gab es mit der Benson & Hedges Championship ein Turnier, bei dem nicht eingeladene Spieler eine Wildcard für das Masters gewinnen konnten. Die Sieger spielten dann in einer Wildcard-Runde gegen den/die beiden Letztplatzierten der Top 16 um den Einzug ins Achtelfinale.

Nach dem Tabakwerbeverbot in Großbritannien musste sich Benson & Hedges 2004 als Hauptsponsor zurückziehen. Auch die Benson & Hedges Championship wurden eingestellt und durch ein reguläres Qualifikationsturnier ersetzt, für das es nur noch einen Startplatz für das Masters, aber kein Preisgeld mehr gab. 2005 sponserte Rileys Club das Turnier. Von 2006 bis 2008 trug das Einladungsturnier den Namen SAGA Insurance Masters. Danach wechselte der Sponsor jährlich bis 2013. Bis 2021 wurde das Turnier von Wettanbietern finanziell unterstützt, danach folgte mit Cazoo ein Internethändler.

Erfolgreichste Spieler beim Masters ist Ronnie O’Sullivan mit acht Siegen, der zudem der jüngste als auch der älteste Sieger ist. Stephen Hendry gewann das Turnier sechsmal und blieb von 1989 bis 1993 fünfmal in Folge ungeschlagen. Vier Spielern sind beim Masters bisher insgesamt fünf Maximum Breaks gelungen: 1984 Kirk Stevens, 2007 Ding Junhui, 2015 Marco Fu und 2024 erneut Ding und Mark Allen.

Der Pokal des Turniers trägt seit 2017 den Namen des 2006 verstorbenen dreimaligen Masterssiegers Paul Hunter.[1]

Jahr Austragungsort Sieger Ergebnis Finalist Hauptsponsor Saison
Masters – kein Ranglistenturnier-Status
1975 LondonWest Centre Hotel England  John Spencer 9:8 Wales  Ray Reardon Benson & Hedges 1974/75
1976 London
New London Theatre
Wales  Ray Reardon 7:3 England  Graham Miles 1975/76
1977 Wales  Doug Mountjoy 7:6 Wales  Ray Reardon 1976/77
1978 Nordirland  Alex Higgins 7:5 Kanada  Cliff Thorburn 1977/78
1979 London
Wembley Conference Centre
Sudafrika 1961  Perrie Mans 8:4 Nordirland  Alex Higgins 1978/79
1980 Wales  Terry Griffiths 9:5 Nordirland  Alex Higgins 1979/80
1981 Nordirland  Alex Higgins 9:6 Wales  Terry Griffiths 1980/81
1982 England  Steve Davis 9:5 Wales  Terry Griffiths 1981/82
1983 Kanada  Cliff Thorburn 9:7 Wales  Ray Reardon 1982/83
1984 England  Jimmy White 9:5 Wales  Terry Griffiths 1983/84
1985 Kanada  Cliff Thorburn 9:6 Wales  Doug Mountjoy 1984/85
1986 Kanada  Cliff Thorburn 9:5 England  Jimmy White 1985/86
1987 Nordirland  Dennis Taylor 9:8 Nordirland  Alex Higgins 1986/87
1988 England  Steve Davis 9:0 England  Mike Hallett 1987/88
1989 Schottland  Stephen Hendry 9:6 England  John Parrott 1988/89
1990 Schottland  Stephen Hendry 9:4 England  John Parrott 1989/90
1991 Schottland  Stephen Hendry 9:8 England  Mike Hallett 1990/91
1992 Schottland  Stephen Hendry 9:4 England  John Parrott 1991/92
1993 Schottland  Stephen Hendry 9:5 Thailand  James Wattana 1992/93
1994 Schottland  Alan McManus 9:8 Schottland  Stephen Hendry 1993/94
1995 England  Ronnie O’Sullivan 9:3 Schottland  John Higgins 1994/95
1996 Schottland  Stephen Hendry 10:5 England  Ronnie O’Sullivan 1995/96
1997 England  Steve Davis 10:8 England  Ronnie O’Sullivan 1996/97
1998 Wales  Mark Williams 10:9 Schottland  Stephen Hendry 1997/98
1999 Schottland  John Higgins 10:8 Irland  Ken Doherty 1998/99
2000 Wales  Matthew Stevens 10:8 Irland  Ken Doherty 1999/00
2001 England  Paul Hunter 10:9 Irland  Fergal O’Brien 2000/01
2002 England  Paul Hunter 10:9 Wales  Mark Williams 2001/02
2003 Wales  Mark Williams 10:4 Schottland  Stephen Hendry 2002/03
2004 England  Paul Hunter 10:9 England  Ronnie O’Sullivan 2003/04
2005 England  Ronnie O’Sullivan 10:3 Schottland  John Higgins Rileys Club 2004/05
2006 Schottland  John Higgins 10:9 England  Ronnie O’Sullivan SAGA Insurance 2005/06
2007 London
Wembley Arena
England  Ronnie O’Sullivan 10:3 China Volksrepublik  Ding Junhui 2006/07
2008 England  Mark Selby 10:3 England  Stephen Lee 2007/08
2009 England  Ronnie O’Sullivan 10:8 England  Mark Selby 2008/09
2010 England  Mark Selby 10:9 England  Ronnie O’Sullivan PokerStars.com 2009/10
2011 China Volksrepublik  Ding Junhui 10:4 Hongkong  Marco Fu Ladbrokes Mobile 2010/11
2012 London
Alexandra Palace
Australien  Neil Robertson 10:6 England  Shaun Murphy BGC Partners 2011/12
2013 England  Mark Selby 10:6 Australien  Neil Robertson Betfair 2012/13
2014 England  Ronnie O’Sullivan 10:4 England  Mark Selby Dafabet 2013/14
2015 England  Shaun Murphy 10:2 Australien  Neil Robertson 2014/15
2016 England  Ronnie O’Sullivan 10:1 England  Barry Hawkins 2015/16
2017 England  Ronnie O’Sullivan 10:7 England  Joe Perry 2016/17
2018 Nordirland  Mark Allen 10:7 England  Kyren Wilson 2017/18
2019 England  Judd Trump 10:4 England  Ronnie O’Sullivan 2018/19
2020 England  Stuart Bingham 10:8 England  Ali Carter 2019/20
2021 Milton KeynesMarshall Arena China Volksrepublik  Yan Bingtao 10:8 Schottland  John Higgins Betfred 2020/21
2022 London – Alexandra Palace Australien  Neil Robertson 10:4 England  Barry Hawkins Cazoo 2021/22
2023 England  Judd Trump 10:8 Wales  Mark Williams 2022/23
2024 England  Ronnie O’Sullivan 10:7 England  Ali Carter MrQ 2023/24

Siehe auch

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Ronnie O’Sullivan beats Joe Perry to win record seventh Masters title. In: The Guardian. 22. Januar 2017, abgerufen am 23. Januar 2017.