Marie-Claire Matip

kamerunische Autorin

Marie-Claire Matip, mit vollem Namen Marie-Claire-Eléonore-Débochère Matip (geboren 1938 in Éséka, Völkerbundmandat Französisch-Kamerun), ist eine kamerunische Autorin. Ihre autobiographische Novelle Ngonda gilt als eines der ersten Werke afrikanischer Frauen in französischer Sprache[1][2] und war das erste literarische Werk einer Frau, das in Kamerun veröffentlicht wurde.[3]

Leben und Werk

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Marie-Claire Matip wuchs in einem Dorf nahe Éséka auf.[4] In ihrer Familie wurde Bassa gesprochen. Sie erhielt zunächst Hausunterricht, besuchte dann die örtliche Schule und wechselte mit 13 Jahren an das Collège moderne de jeunes filles in Douala. 1958 machte sie ihr Abitur am Lycée Leclerc in Yaoundé. Im Anschluss studierte sie an der Universität von Montpellier, von dort wechselte sie an die Sorbonne, wo sie Philosophie, Psychologie und Soziologie studierte. Sie schrieb ihre Doktorarbeit über Quelques aspects des rôles de la femme en Afrique (dt. Einige Aspekte der Frauenrollen in Afrika).[5]

Ngonda, Matips Hauptwerk, ist eine kurze Novelle, die die Geschichte eines Kindes aus einem Dorf nahe Éséka erzählt. Das Buch enthält viele biographische Anteile, vermischt diese aber auch mit Aspekten der mündlichen Traditionen Afrikas und vermittelt gesellschaftliche Normen aus der Sicht eines Kindes. Das Buch wurde 1954 und 1955 für einen Schreibwettbewerb von Air France und Elle geschrieben, 1958 in dem damaligen staatlichen Verlag Bibliothèque du jeune Africain erstveröffentlicht und hatte erheblichen Einfluss auf die literarische Entwicklung in Kamerun und darüber hinaus.[6] Es gilt als das einzige literarische Werk seiner Zeit, das die Sicht einer Frau aus dem dörflichen Afrika wiedergibt.[7] Es gilt ebenfalls als eines der Werke, die die Vorteile einer Anpassung an europäische Erziehung und des europäischen Bildungssystems hervorheben.[8]

Einzelnachweise

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  1. Jürgen Grimm: Französische Literaturgeschichte. Springer-Verlag, 2016, ISBN 978-3-476-03287-4 (google.de [abgerufen am 7. September 2019]).
  2. Sabine Rohmig: Literarischer Kulturtransfer: Afrikanismen in frankophonen Romanen Schwarzafrikas. Frank & Timme GmbH, 2012, ISBN 978-3-86596-459-5 (google.de [abgerufen am 7. September 2019]).
  3. Nicola Frith: Contemporary Matriarchies in Cameroonian Francophone Literature: ‘On est ensemble’. In: French Studies. Band 65, Nr. 1, 1. Januar 2011, ISSN 0016-1128, S. 128–128, doi:10.1093/fs/knq230 (oup.com [abgerufen am 7. September 2019]).
  4. Cheryl Toman: Women Writers of Gabon: Literature and Herstory. Lexington Books, 2016, ISBN 978-1-4985-3721-6 (google.de [abgerufen am 7. September 2019]).
  5. Marie-Claire Matip. Abgerufen am 7. September 2019.
  6. Cécile Dolisane Ébossé, Cheryl Toman: Getting to the Roots of Francophonie: Women Writers of Cameroon. In: Women in French Studies. Band 2002, Nr. 1, 2002, ISSN 2166-5486, S. 296–310, doi:10.1353/wfs.2002.0046 (jhu.edu [abgerufen am 7. September 2019]).
  7. Buford Norman: The Child in French and Francophone Literature. Rodopi, 2004, ISBN 978-90-420-1159-5 (google.de [abgerufen am 7. September 2019]).
  8. Toyin Falola Ph.D, Daniel Jean-Jacques: Africa: An Encyclopedia of Culture and Society [3 volumes]: An Encyclopedia of Culture and Society. ABC-CLIO, 2015, ISBN 978-1-59884-666-9 (google.de [abgerufen am 7. September 2019]).