Liquiditäts-Konsortialbank

Spezialbank zur Gewährleisung der Liquidität notleidender Banken

Die Liquiditäts-Konsortialbank GmbH i.L., auch als LIKO-Bank bekannt, mit Sitz in Frankfurt am Main ist eine Spezialbank. Sie wurde im Jahre 1974 unter dem Eindruck der Herstatt-Bank-Krise von der Deutschen Bundesbank sowie weiteren Unternehmen des deutschen Kreditgewerbes gegründet.

  Liquiditäts-Konsortialbank GmbH i.L.
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Frankfurt am Main
Rechtsform GmbH
Gründung 1974
Geschäftsdaten 2015[2]
Bilanzsumme 237,4 Mio. Euro
Mitarbeiter 2[1]
Leitung
Unternehmensleitung Marck Wengrzik
Rüdiger Eggert

Im November 2015 wurde eine "Liquidationsschlussbilanz zum 2. November 2015" veröffentlicht, nach der die "Liquidation als beendet anzusehen" ist.[3] Mit Stand vom Januar 2018 ist das Unternehmen jedoch nach wie vor im Handelsregister eingetragen.

Struktur

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Sowohl die Deutsche Bundesbank wie auch andere an ihr beteiligte Banken sind an den Stammeinlagen der privatrechtlich organisierten Liquiditäts-Konsortialbank beteiligt. Auf die entsprechende Stammeinlage besteht eine hohe Nachschusspflicht.

Die Aufgabe der Bank gewinnt im Zusammenhang mit der Einlagensicherung an Bedeutung. Die Unterstützung einer Bank durch die Liquiditäts-Konsortialbank hat dabei einen abschirmenden Charakter.

Sie stellt einer Bank in einer finanziellen Engpasssituation die notwendige Liquidität zur Verfügung, um die Abwicklung deren in- und ausländischen Zahlungsverkehrs sicherzustellen. Auf diese Weise soll die Insolvenz und dadurch der Verlust der entsprechenden Kundeneinlagen verhindert werden. Voraussetzung für die Gewährung der Hilfe ist dabei, dass die unterstützte Bank über eine einwandfreie Bonität verfügt.

Funktionsweise

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Die Liquidität wird der illiquiden Bank in Form der Umwandlung qualitativ hochwertiger nicht-zentralbankfähiger Wechsel in zentralbankfähige Wechsel gewährt.

Bedeutung

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Bis zur Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) kam der Liquiditäts-Konsortialbank für den Währungsraum der Deutschen Mark die Funktion als Kreditgeber letzter Instanz zu. Dies deshalb, da die an ihr beteiligte Deutsche Bundesbank aufgrund ihrer finanzwirtschaftlichen Stellung die Hilfsmaßnahmen in theoretisch unbegrenztem Umfang durchführen konnte. Diese Möglichkeit ist seit Gründung der Europäischen Zentralbank entfallen. Die Bedeutung der Bank war seither sehr gering. Während ihres Bestehens wurden nur neun Anträge auf Hilfen gestellt, von denen lediglich vier bewilligt wurden, zuletzt 1985.[4]

Während der Finanzkrise ab 2007 wurde die Liquiditäts-Konsortialbank nicht als Instrument zur Bankenrettung eingesetzt. Im April 2010 wurde daher in der Presse über Forderungen zur Auflösung der Bank spekuliert.[5]

Auflösung

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Die Gesellschafterversammlung hat am 4. April 2014 einstimmig die Auflösung der Bank zum 31. Juli 2014 beschlossen.[6] Seitdem wird die Gesellschaft abgewickelt. Zum 2. November 2015 wurde der Jahresabschluss und die Liquidationsschlussbilanz für das letzte Geschäftsjahr (Rumpfgeschäftsjahr) vom 1. August 2015 bis zum 2. November 2015 erstellt.[7]

Einzelnachweise

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  1. Eigene Mitarbeiter der Gesellschaft sind nur die beiden Geschäftsführer. Die Arbeiten werden durch Angestellte der AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH durchgeführt (gemäß Angabe im Jahresabschluss 2015).
  2. Jahresabschluss und Liquidationsschlussbilanz per 2. November 2015 im Bundesanzeiger unter http://www.bundesanzeiger.de/
  3. unternehmensregister.de
  4. Björn Godenrath: Gesellschafter beschließen Auflösung der Liko-Bank. Frankfurter Spezialinstitut mittlerweile verzichtbar. In: Börsen-Zeitung. Nr. 67, 5. April 2014, S. 4 (onvista.de [abgerufen am 7. Februar 2018]).
  5. Frank M. Drost: Liquiditäts-Konsortialbank : Die nutzlose Rettungsbank. In: Handelsblatt. 13. April 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. April 2010; abgerufen am 7. Februar 2018.
  6. Unternehmensregister Erläuternder Bericht zur Liquidationseröffnungsbilanz zum 1. August 2014", abgerufen am 11. Oktober 2015.
  7. Bundesanzeiger vom 9. September 2016, abgerufen am 13. Dezember 2016.