Liebhold(t) († um 1730 bei Gotha) war ein deutscher Komponist. Sein Vorname und seine Lebensdaten sind unbekannt. Nach Auskunft des Musikwissenschaftlers und Liebhold-Zeitgenossen Johann Gottfried Walther war Liebhold ein „roher Mensch, hielte sich nur auf den Dörfern auf, kam in keine Kirche, genoß die Sacra nicht“.[1] Des Weiteren spielte er die Violine und das Waldhorn. Auch als Textdichter sei er hervorgetreten. Walther berichtet, Liebhold sei um 1730 bei Gotha erfroren.

Von Liebhold ist, gemessen an seinem Bekanntheitsgrad, eine außergewöhnlich große Menge an geistlicher Vokalmusik überliefert. Insgesamt finden sich in diversen Bibliotheken und Kirchenarchiven 130 Kantaten und 22 Motetten. Liebholds Kompositionsstil ist simpel, ja fast schon naiv und zeichnet sich durch eine teilweise sehr farbenreiche Instrumentierung aus. Unter anderem benutzt er in der Kirchenmusik des beginnenden 18. Jahrhunderts eher selten anzutreffende Instrumente, wie z. B. Waldhorn, Corno per force, Corno da Caccia oder Clarino sourdino. Liebholds kompositorisches Talent wurde im 18. Jahrhundert nicht besonders hoch bewertet. Auf der Abschrift einer seiner Kantaten findet sich folgender, von dem Braunschweiger Schlosskantor Heinrich Bokemeyer angebrachter Vermerk: „Eine Probe der Composition eines gewissen Liebhold, der keine bleibende Stelle hatte, Clauseln sammelte, u. dieselben nach Hln. Telemanns Aussprüche, unglückl. zusammenleimete.“[2]

Einzelnachweise

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  1. Brief Walters vom 19. September 1740, zitiert nach MGG Band 8, Artikel Liebold
  2. zitiert nach: Harald Kümmerling, Katalog der Sammlung Bokemeyer (=Kieler Schriften zur Musikwissenschaft, Band XVIII), Bärenreiter Verlag, Kassel 1970; auch zitiert in: Max Seiffert, Vorwort S. IX in: Denkmäler deutscher Tonkunst 1. Folge, Band 49/50 1915, (online)

Literatur

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