Lünerner Bach

linksseitiger Nebenfluss der Seseke in Nordrhein-Westfalen

Der Lünerner Bach ist ein etwa 13,5 km langer, linksseitiger Nebenfluss der Seseke in Nordrhein-Westfalen.

Lünerner Bach
Lünerner Bach, westlich von Lünern

Lünerner Bach, westlich von Lünern

Daten
Gewässerkennzahl DE: 278762
Lage Deutschland

Ruhrgebiet

Flusssystem Rhein
Abfluss über Seseke → Lippe → Rhein → Nordsee
Quelle Im Westen von Frömern (Fröndenberg/Ruhr)
51° 30′ 6″ N, 7° 44′ 43″ O
Quellhöhe 180 m ü. NHN[1]
Mündung Nordwestlich von Lenningsen (Bönen)Koordinaten: 51° 34′ 49″ N, 7° 47′ 41″ O
51° 34′ 49″ N, 7° 47′ 41″ O
Mündungshöhe 67 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied 113 m
Sohlgefälle 8,4 ‰
Länge 13,5 km[2]
Einzugsgebiet 43,92 km²[2]

Geographie

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Der Lünerner Bach entspringt inmitten des Fröndenberger Ortsteils Frömern in einem etwa 10 × 30 m großen Quelltopf, dessen Wasser von unteren Schichten an die Oberfläche gedrückt wird.[A 1] Er verlässt die Stadt in Richtung Norden den Haarstrang hinunter, bis er nach knapp dreieinhalb Kilometern die Autobahn 44 und nach viereinhalb Kilometern die Bundesstraße 1 unterquert. Auf der Höhe des alten Hellwegs bildet er die Grenze zwischen den Ortschaften Mühlhausen und Lünern (s. Foto rechts). In östliche Richtung fließend durchquert er Lünern und verläuft weiter in Richtung Nordost und zuletzt West, bis er nach 13,5 km bei Lenningsen (Bönen) in die Seseke mündet.

Hochwasserrückhaltebecken Bimberghof

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Infolge der stark lehmigen Bodenbeschaffenheit auf dem Haarstrang versickert nach heftigen Niederschlägen nur wenig Wasser in den Boden, was zu Hochwasser im Lünerner Bach führen kann. Um in Lünern und weiteren Ortschaften am Bach liegende Hofgrundstücke, Keller und Wiesen vor Überschwemmungen zu schützen, wurde von März 2015 bis Oktober 2016 im Bimbergtal ein Hochwasserrückhaltebecken (HRB) gebaut. Dazu wurden 45.000 m³ Erdreich zu einem 230 Meter langen und 11 Meter hohen Damm aufgeschoben. Bei Starkregen soll dieser als Staudamm dienen und bis zu 310.000 Kubikmeter Wasser, das vom Haarstrang her zu Tal strömt, zurückhalten. Es gilt damit als mittleres Rückhaltebecken in einer Gruppe von vier Klassifizierungen (sehr klein, klein, mittel, groß). Die Baukosten des Projekts lagen bei rund fünf Millionen Euro. Bund und Land förderten den Bau mit über drei Millionen Euro.[3]

In regenarmen Zeiten neigt der Lünerner Bach dagegen zum Trockenfallen,[4] so bislang im Jahr 2017 (Stand: Ende August 2017), als er mit Ausnahme von je einer Woche im Januar und im Juli vollkommen trockengefallen ist.[5] Dieses Trockenfallen ist charakteristisch für viele Karstquellen, die deswegen als „intermittierend“ bezeichnet werden.

Anmerkungen

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  1. Viele Quelltöpfe fallen in niederschlagsarmen Zeiten trocken und werden deswegen als intermittierende Quellen bezeichnet.
  2. Das (rechte) Ostufer ist in diesem Abschnitt überwiegend etwas höher und steiler als das westliche wie bei allen Flussläufen, die auf der Nordhalbkugel von Süd nach Nord fließen. Dieser Effekt ist Folge der sogen. Corioliskraft.
  3. Fließrichtung Ost, zum Betrachter hin. Beide Uferböschungen sind gleich steil. Bei Wasserläufen, die parallel zum Breitengrad fließen, tritt die Corioliskraft nicht auf.
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Commons: Lünerner Bach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Online-Tool Automatische Höhenprofilberechnung Version 2.0 (beta) (Memento des Originals vom 13. Juli 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/geo.ebp.ch
  2. a b Der Lünerner Bach im Ergebnisbericht Lippe@1@2Vorlage:Toter Link/www.dokzentrum.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. von 2004 (PDF; S. 27)
  3. Zuschuss von Bund und Land.
  4. Hellweger Anzeiger, 15. August 2015, S. 17.
  5. Siehe Foto: LB Pegelstand, Ende Juli 2017.