Kraslice (deutsch Graslitz) ist eine zum Bezirk Sokolov der Karlsbader Region gehörende Stadt im Westen Tschechiens. In der Stadt, die an der Grenze zu Sachsen liegt und zur historischen Region des Musikwinkels gehört, hat der Musikinstrumentenbau traditionell eine große Bedeutung.

Kraslice
Wappen von Kraslice
Kraslice (Tschechien)
Kraslice (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Historischer Landesteil: Böhmen
Region: Karlovarský kraj
Bezirk: Sokolov
Fläche: 8132,9933[1] ha
Geographische Lage: 50° 20′ N, 12° 31′ OKoordinaten: 50° 19′ 45″ N, 12° 30′ 31″ O
Höhe: 514 m n.m.
Einwohner: 6.614 (1. Jan. 2023)[2]
Postleitzahl: 358 01 – 358 03
Kfz-Kennzeichen: K
Verkehr
Straße: SokolovKlingenthal
Bahnanschluss: Sokolov–Klingenthal
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 15
Verwaltung
Bürgermeister: Jan Šimek (Stand: 17. Oktober 2022)
Adresse: náměstí 28. října 1438
358 01 Kraslice
Gemeindenummer: 560472
Website: www.kraslice.cz
Lage von Kraslice im Bezirk Sokolov
Gliederung in 14 katastrální území (Katastralgemeinden)

Geographie

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Geographische Lage

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Die Stadt liegt in Westböhmen, ihr Stadtgebiet befindet sich in 514 Metern über Meereshöhe im Tal der Svatava (Zwota) zwischen dem Erzgebirge im Nordosten und dem Elstergebirge im Südwesten. Die Stadt liegt am Fuße des 715 m hohen Hradiště (Hausberg), auf dem früher eine Burg stand. In den eingemeindeten Ortsteilen finden sich mit dem Počátecký vrch (Ursprungberg, 818 m) und dem Tisovec (Eibenberg, 807 m) auch noch höhere Berge.

Nordwestlich von Kraslice verläuft die Grenze zu Sachsen. Dort liegt etwa fünf Kilometer flussaufwärts im Tal der Svatava die deutsche Nachbarstadt Klingenthal im Vogtlandkreis. Karlsbad, die größte Stadt und der Verwaltungssitz der Region, befindet sich in 40 km Entfernung im Südosten.

Stadtgliederung

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Kraslice gliedert sich in 15 Ortsteile (části obce):

Name
tschechisch
Name
deutsch
Fläche
ha[3]
Bevölkerung
1930[4]
Bevölkerung
2011[5]
Bemerkungen
Černá u Kraslic Schwarzenbach b. Frankenhammer 654,26 234 10  
Čirá Lauterbach b. Graslitz 405,99 130 27 früher Litrbachy
Hraničná Markhausen 386,84 1253 -  
Kámen Stein am Hohen Stein 248,73 251 12  
Kostelní Kirchberg am Hohen Stein 503,29 371 15  
Kraslice Graslitz 1301,43 13524 6213  
Krásná u Kraslic Schönwerth 729,46 1100 106  
Liboc u Kraslic Frankenhammer 656,87 471 2 früher Čtyřdomí
Mlýnská Konstadt 716,92 326 26  
Počátky Ursprung 745,75 364 17  
Sklená Glasberg 1) 412 33  
Sněžná Schönau b. Graslitz 821,96 575 32  
Tisová u Kraslic Eibenberg 203,20 1794 82  
Valtéřov u Kraslic Waltersgrün 574,65 143 5 erstmals 1184 erwähnt als Ullersgrün, ab 1348 Valtéřov[6]
Zelená Hora u Kraslic Grünberg 186,07 1362 115  
Stadt Kraslice Stadt Graslitz 8135,42 22310 6695  

1) In Kraslice enthalten

Mit Ausnahme von Sklená (Glasberg) waren alle bis 1945 selbstständige Gemeinden des früheren Landkreises Graslitz. Sie entsprechen den heutigen 14 Katastralgemeinden (katastrální území). Glasberg war bereits damals ein Stadtteil von Graslitz, noch früher jedoch eine separate Gemeinde.

Grundsiedlungseinheiten sind Černá, Čirá, Hraničná, Kámen, Kostelní, Kraslice-jih, Kraslice-sever, Kraslice-sever-sídliště, Kraslice-východ, Krásná, Liboc, Mlýnská, Na Stráni, Počátky, Pod Ptačincem, Sklená-Smolná, Sněžná, Střed, Tisová, U Kamenného potoka, Valtéřov, Za tratí und Zelená Hora.[7]

Nachbarorte

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Klingenthal Bublava (Schwaderbach), Stříbrná (Siberbach)
Markneukirchen   Rotava (Rothau)
Luby (Schönbach) Krajková (Gossengrün) Oloví (Bleistadt)

Geschichte

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Historisch sind verschiedene Bezeichnungen für den Ort überliefert, beispielsweise Schloss Greselin, Zum Greselin, Gresslens, Gresslas, Greslas, Gresslitz, Graeslitz und Graßlitz. „Greselin“ bzw. Graslitz bedeutet „kleiner Nadelwald“ und war vermutlich die ursprüngliche Bezeichnung des Hausberges, der seinen Namen von dem später auf ihm erbauten „Haus“, dem Schloss, erhielt.[8] Das tschechische Homonym kraslice bedeutet „Osterei“, geht jedoch auf eine andere Wurzel (vermutlich ,krásný‘/,schön‘) zurück.

 
Innenstadt mit dem Rathaus im Hintergrund
 
Blick auf die Svatava

Anfang des 12. Jahrhunderts war die Region noch ein unbesiedeltes Waldgebiet. Erstmals wird in einer Schutzurkunde des Papstes Lucius III. für den Besitz des Klosters Waldsassen aus dem Jahre 1185 eine Ansiedlung im oberen Zwodautal mit Namen Bernhausen (Bernhusin) erwähnt.[9] Nach und nach kamen unter der Aufsicht der Mönche aus dem Kloster Waldsassen deutsche Bauern in das Gebiet.

Am 15. August 1370 verlieh Kaiser Karl IV. dem Ort Gresslein die „gleichen Rechte und Gewohnheiten“ wie der Stadt Elbogen und erhob ihn damit zur Königsstadt. Trotz des verliehenen Stadtrechtes entwickelte sich Graslitz aber zunächst nur langsam. Das änderte sich, als mit dem beginnenden Bergbau neue Siedler in die Stadt und die Umgebung kamen. 1541 wurde der Stadt Graslitz der Titel einer „Freien Bergstadt“ verliehen. In der Folge wuchs der Ort schnell. Wurden 1548 noch 29 Häuser gezählt, waren es 1575 bereits 50 und 1654 sogar 345 Anwesen. Damit wurde Graslitz zur zweitgrößten Bergstadt im böhmischen Erzgebirge.[8] Es wurden vor allem Kupfer, Blei, Zinn und Silber abgebaut. 1585 war die Grundherrschaft Graslitz im Besitz von August Schönburg (1583–1610), welcher als Grundherr einen Bergfrieden für Graslitz anordnete.[10]

Im Jahre 1666 ging der Besitz von Stadt und Grundherrschaft Graslitz an den streng katholischen Grafen Hans Hartwig von Nostitz-Rieneck (1610–1683), den jüngsten Sohn des Johann von Nostitz und seiner Frau Sophie von Nostitz aus der Rottenburg'schen Linie, über. Er war auch Besitzer der Grundherrschaften Falkenau, Litmitz und Heinrichsgrün und gründete 1675/1676 in Silberbach bei Graslitz das erste Messingwerk Böhmens.[11] Im Jahre 1671 begann Johann Hartwig Nostitz-Rieneck die Gegenreformation durchzuführen, indem er die fast durchweg evangelische Bevölkerung vor die Wahl stellte, sich entweder zum katholischen Glauben zu bekennen oder auszuwandern. Zwischen 1671 und 1676 verließen daraufhin zwei Drittel der Bewohner, etwa 2000 Menschen, die Herrschaft Graslitz, um weiterhin beim protestantischen Bekenntnis bleiben zu können. Beispielsweise ließen sich zwölf Graslitzer Geigenmacher im sächsischen Markneukirchen nieder und gründeten dort 1677 die erste Geigenmacherinnung Deutschlands.[12] Auch das benachbarte Klingenthal profitierte vom Bevölkerungszuwachs durch die böhmischen Exulanten.

Als in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts der Bergbau immer weiter zurückging, setzte ein Strukturwandel in der Wirtschaft ein. Zwischen 1770 und 1800 wurde die Baumwollweberei in Graslitz eingeführt. 1808 wurde im heutigen Ortsteil Grünberg (tschechisch: Zelená Hora) die erste mechanische Baumwollspinnerei errichtet. Sie diente der Versorgung der zahlreichen Hausweber von Graslitz und Umgebung mit Baumwollgarn. Im Laufe des 19. Jahrhunderts folgten weitere mechanische Textilbetriebe, Leinen- und Baumwollwebereien sowie 1881 auch ein Unternehmen der Stickerei- und Spitzenindustrie, das unter Josef Meindl (1841–1899), seinem Vater, dem Gründer einer Weißwarenfabrik, und seinem Schwiegervater unter dem Namen Fuchs, Meindl und Horn eine der bedeutendsten Maschinenstickereien der Monarchie Österreich-Ungarn war.[13]

Gleichzeitig entwickelte sich die Herstellung von Musikinstrumenten. Vor allem die Blechblas- und Holzblasinstrumentenindustrie bestimmte ab 1850 das wirtschaftliche Gesicht der Stadt. Aber auch Mundharmonikas (Firma Koestler) und andere Musikinstrumente aller Art wurden hergestellt.

1873 wurde die Musikfachschule für den Bau von Musikinstrumenten gegründet. Die offizielle Bezeichnung der Schule lautete „Fachschule für Musikunterricht und Musikinstrumentenbauer“, später „K.k. Fachschule für Musik-Instrumenten-Erzeugung“. 1903 wurde ein Neubau an der Korbwiese bezogen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Schulbetrieb 1955 wieder aufgenommen und 2009 aufgrund mangelnder Bewerber eingestellt.[14] Im zweiten Stock des Gebäudes befand sich die Musikinstrumentensammlung, die unter anderem einen Satz von Adolphe Sax produzierten Saxophonen sowie die von Bohland & Fuchs 1911 gebaute und auf der Weltausstellung 1913 in New York präsentierte Subkontrabass-Tuba enthielt. Das Instrument wurde später in den Räumen von Amati-Denak gezeigt.[15] Nach der Insolvenz des Unternehmens im Jahr 2020 retteten Mitarbeiter des Unternehmens die Sammlung vor dem Verkauf.[16] 2023 entschied ein Gericht, dass die Sammlung nicht Staatseigentum ist, sondern zur Firma Amati Kraslice gehört.[17]

1899 wurde der stillgelegte Bergbau von Klingenthal in Sachsen aus durch die sächsische Gewerkschaft Klingenthal-Graslitzer Kupferbergbau wieder aufgenommen und danach grenzüberschreitend ausgebaut.

 
Stadtplan von 1924 (Kernstadt)
 
1907 errichtete Fabrik der Metallblasinstrumenten-Firma Bohland & Fuchs

In Verbindung mit dem 1876 erfolgten Anschluss an das Eisenbahnnetz mit Sokolov brachten die beiden wirtschaftlichen Standbeine Musikinstrumenten- und Textilindustrie dem Ort bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges einen starken wirtschaftlichen Aufschwung. Am Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Graslitz 86 mittlere und kleinere Textilbetriebe sowie 11 Musikinstrumentenfabriken. Außerdem existierten 40 selbstständige Betriebe, die entweder Musikinstrumente oder deren Bestandteile herstellten.[18]

In den Jahren des Ersten Weltkrieges stagnierte der wirtschaftliche Aufschwung. Nach Kriegsende wurde Graslitz, das bisher Österreich-Ungarn angehört hatte, der neu geschaffenen Tschechoslowakischen Republik zugeschlagen. In den ersten Nachkriegsjahren verbesserte sich zunächst die Konjunktur. Eine Wirtschaftskrise 1922 und die Weltwirtschaftskrise am Anfang der dreißiger Jahre führten zu hohen Arbeitslosenzahlen und erheblichen Schwierigkeiten vor allem für die in Graslitz ansässigen exportabhängigen Industriezweige.

 
Gebäude des Frauenlagers Graslitz

Aufgrund des Münchner Abkommens wurde Graslitz 1938 in das Deutsche Reich eingegliedert und gehörte bis 1945 zum Landkreis Graslitz, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland.

Vom 7. August 1944 bis 15. April 1945 existierte im Ort ein Frauen-Außenlager des KZ Flossenbürg, dessen 877 Häftlinge Zwangsarbeit für das Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde GmbH (LGW), ein Tochterunternehmen des Siemens-Konzerns, verrichten mussten.[19]

Vertreibung

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschsprachige Bevölkerung aus Graslitz vertrieben. Ihr Vermögen wurde unter Berufung auf das Beneš-Dekret 108 konfisziert, das Vermögen der evangelischen Kirche durch das Beneš-Dekret 131 liquidiert und die katholischen Kirchen in der Tschechoslowakei enteignet. Dadurch ging die Bevölkerungszahl drastisch zurück. Die Musikinstrumentenbaubetriebe wurden konfisziert und unter dem Dach des staatlichen Unternehmens Amati zusammengefasst. Um tschechische Fachkräfte anzulernen, wurde einem Teil der deutschsprachigen Mitarbeiter die Aussiedlung verweigert. In einem Programm wurden junge Tschechen und Slowaken in Lehrlingsheimen untergebracht und in Lehrwerkstätten geschult.[20]

Im Jahr 1960 verlor Kraslice den Status als Bezirksstadt (okresní město), als der bis dahin existierende Bezirk Kraslice in den benachbarten Bezirken Cheb und Sokolov aufging.

Burg Graslitz

Zum Schutz des Erfurter Weges wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf dem 715 m hohen Hausberg (Hradiště) östlich über dem Fluss Zwodau eine Burg erbaut, die Schloss Greselin oder Neues Haus (danach der Hausberg) genannt wurde. In der Mitte des 14. Jahrhunderts waren Burg und Ort im Besitz der Vögte von Plauen, während deren Herrschaft man begann, in der Umgebung nach Kupfer, Silber und Blei zu schürfen. 1370 wurde daher Graslitz von Karl IV. zu einer Königsstadt erhoben. 1437 erwarb Kaspar Schlick Herrschaft, Stadt und (mutmaßlich) Burg Graslitz. 1541 wurde Graslitz wegen bedeutender Kupferfunde zur Freien Bergstadt erhoben. Seit 1577 gehörte Graslitz (mit der Burg?) Georg von Schönburg-Glauchau.[21] Von der Burg auf dem Schlossberg zeugen heute keinerlei sichtbare Überreste, Wallanlagen oder Gräben. Dennoch wurden bei Bauarbeiten im 19. Jahrhundert Funde aus dem Mittelalter gemacht.

Bevölkerung

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Bis 1945 war Graslitz überwiegend von Deutschböhmen besiedelt, die vertrieben wurden.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945

Jahr Einwohner Anmerkungen
1785 0 k. A. 433 Häuser[22]
1821 04.090
1830 04.727 in 624 Häusern[23]
1847 05.590 in 638 Häusern[24]
1869 06.335
1877 07.850
1900 11.802 deutsche Einwohner[25]
1908 12.538
1910 13.857
1921 12.526 davon 12.249 (98 %) Deutsche[26]
1930 13.936 davon 235 (2 %) Tschechen[27][28]
1939 12.597 darunter 569 Evangelische, 11.654 Katholiken, zehn sonstige Christen und ein Jude[28]

Bevölkerungsentwicklung nach Ende des Zweiten Weltkriegs[29]

(Stand: 31.12. des jeweiligen Jahres)

Jahr Einwohner
1947 6.299
1971 6.937
1980 7.689
1990 7.771
Jahr Einwohner
2000 7.323
2010 7.053
2020 6.705
2022 6.614

Die Angaben in den beiden obigen Tabellen beziehen sich auf den jeweiligen Gebietsstand.

Städtepartnerschaft

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Eisenbahnmuseum (Muzeum Kraslické dráhy)

Bauwerke

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Ehemalige Musikinstrumenten-Fabriken

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Grünflächen und Naherholung

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  • Biotope der Berglandschaft am Přebuzer Berg mit vielen wertvollen Pflanzen- und Tierarten
  • Vysoký kámen (Hoher Stein) bei den Ortsteilen Kámen und Kostelní

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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Größter Arbeitgeber in Kraslice war lange Zeit der Musikinstrumentenhersteller Amati. Die Firma wurde nach der Beschlagnahmung der deutschen Betriebe 1945 als Genossenschaft gegründet und 1948 verstaatlicht. Bei der Privatisierung im Jahr 1993 gab man dem Firmennamen den Zusatz Denak (Dechové stroje Kraslice, übersetzt: Blasinstrumente Kraslice). Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Kraslice und stellt vor allem Holz- und Blechblasinstrumente her (Saxofone, Klarinetten, Flöten und Fagotte, Trompeten, Hörner, Posaunen und Tuben). Ein Zweigbetrieb befand sich bis 2020 in Hradec Králové. Insgesamt waren Ende der 2010er Jahre 500 Mitarbeiter beim Unternehmen beschäftigt, das sich zu den drei größten Musikinstrumentenherstellern in Europa zählt. 2020 meldete es Insolvenz an.[30] Während das Unternehmen in den 1980er-Jahren etwa 1800 Beschäftigte zählte, waren es Anfang 2023 nur noch 85 in Kraslice.[31]

Kraslice besitzt einen Bahnhof an der grenzüberschreitenden Bahnstrecke Sokolov–Klingenthal. Direkte Zugverbindungen bestehen mit den Zügen der GW Train Regio nach Sokolov bzw. Karlovy Vary (Karlsbad) und mit der Vogtlandbahn nach Zwickau.

Im Tal der Svatava verläuft die II/210 (Bezirksstraße 2. Klasse) aus Richtung Sokolov kommend durch Kraslice bis zum für KFZ bis 3,5 t und Busse freigegebenen Grenzübergang nach Klingenthal. Im Stadtgebiet wird sie von der II/218 gekreuzt, die von Luby kommt und über Stříbrná nach Nejdek führt.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Bedeutende Hersteller von Musikinstrumenten

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  • Gustav Bohland (1825–1886), Blechblasinstrumentenbauer
  • Martin Fuchs (1830–1893), Blechblasinstrumentenbauer
  • Franz Xaver Hüller (1856–1936), Holzblasinstrumentenbauer
  • Anton Konrad Hüttl (1852–1920), Blechblasinstrumentenbauer
  • Johann Baptist Keilwerth (1873–1945), Holzblasinstrumentenbauer
  • Julius Keilwerth (1894–1962), Holzblasinstrumentenbauer
  • Max Keilwerth (1898–1968), Holzblasinstrumentenbauer
  • Richard Keilwerth (1906–1983), Holzblasinstrumentenbauer
  • Vinzenz Ferarius Kohlert (1817–1900), Holzblasinstrumentenbauer
  • Daniel Kohlert (1863–1937), Holzblasinstrumentenbauer, von 1910 bis 1919 Bürgermeister
  • Anton Meinl (1922–2006), Metallblasinstrumentenbauer, Gründer der Firma Wenzel Meinl GmbH
  • Vinzenz Püchner (1870–1948), Blechblasinstrumentenbauer

Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen

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Literatur

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  • Johann Dotzauer: Johann Dotzauer's Topographie der Stadt Graßlitz sammt Ortschaften im Jahre 1821. Zur fünfhundertjährigen Jubelfeier der Stadt herausgegeben 1870 von seinem Sohne Richard Ritter von Dotzauer, 48 Seiten, Prag 1870, Selbstverlag (online)
  • Günter Dullat: Der Musikinstrumentenbau und die Musikfachschule in Graslitz von den Anfängen bis 1945. G. Dullat, Nauheim 1997, ISBN 3-00-001388-1.
  • Jaroslav Fiala: Město Kraslice – hudba. Amati Kraslice, 1970.
  • Adolf Fuchs: Die Standortverlagerung der sudetendeutschen Kleinmusikinstrumenten-Industrie von Graslitz und Schönbach, Marburg: Elwert 1953.
  • Adolf Gütter: Graslitz. Westsudetenland (= Lautbibliothek der deutschen Mundarten. 30, ISSN 0458-841X). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1963.
  • Emil Kolb: Graslitz. Die klingende Stadt. Ein Blick in die verlorene Heimat. Kolb-Verlag, Dettingen am Main 1956.
  • Alfred Riedl: Geschichte der Herrschaft Graslitz und ihrer Nachbargebiete. 1971 (Manuskript, 48 Seiten, zahlreiche Karten und Abbildungen).
  • Alfred Riedl: Zur Geschichte der Kirchen in Graslitz. Kolb-Verlag, Dettingen am Main 1967.
  • Theoderich Schmidt: Graslitz. Die Bevölkerung einer sudetendeutschen Stadt – einst und jetzt. Kolb-Verlag, Karlstein 1983.
  • Gustav Treixler: Die Entstehung der Stadt Graslitz. In: Erzgebirgs-Zeitung. Jg. 48, Nr. 3, 1927, S. 37–44 (Digitalisat).
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Commons: Kraslice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. http://www.uir.cz/obec/560472/Kraslice
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1. Januar 2023 (PDF; 602 kB)
  3. Územně identifikační registr ČR
  4. Michael Rademacher: Landkreis Graslitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. – für die Stadt Graslitz insgesamt umgerechnet auf den heutigen Gebietsstand (Stadtgrenzen)
  5. Historický lexikon obcí České republiky – 1869–2015. (PDF) Český statistický úřad, 18. Dezember 2015, abgerufen am 14. Februar 2016 (tschechisch).
  6. Informationen von zanikleobce.cz
  7. http://www.uir.cz/zsj-obec/560472/Obec-Kraslice
  8. a b Alfred Riedl: Die Gründung der Stadt Graslitz vor 600 Jahren. In: Festschrift zur 600-Jahrfeier der Stadt Graslitz, verbunden mit dem 6. Heimatkreistreffen der Graslitzer. In der Patenstadt Aschaffenburg vom 24.–27. Juli 1970. Heimatverband der Graslitzer, Graslitz 1970, S. 15–29.
  9. Alfred Riedl: Die Geschichte unserer Heimatstadt Graslitz. In: Emil Kolb: Graslitz. Die klingende Stadt. Ein Blick in die verlorene Heimat. Kolb-Verlag, Dettingen am Main 1956.
  10. Josef Weinmann: Egerländer Biografisches Lexikon. Mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Eger. Band 2: N–Z. Weinmann, Männedorf/ZH 1987, ISBN 3-922808-12-3, S. 171.
  11. Josef Weinmann: Egerländer Biografisches Lexikon. Mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Eger. Band 2: N–Z. Weinmann, Männedorf/ZH 1987, ISBN 3-922808-12-3, S. 24.
  12. Alfred Riedl: Die Gegenreformation in der Herrschaft Graslitz vor 300 Jahren (1621–1721). In: Festschrift zum Heimatkreistreffen der Graslitzer. 7, 1972, ZDB-ID 1461722-5.
  13. Josef Weinmann: Egerländer Biografisches Lexikon. Mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Eger. Band 2: N–Z. Weinmann, Männedorf/ZH 1985, ISBN 3-922808-12-3, S. 347.
  14. Jiří Drozdík: Unikátní hudební škola v Kraslicích definitivně končí. In: Sokolovský deník. 23. Oktober 2009 (denik.cz [abgerufen am 16. August 2020]).
  15. Kraslice uhájily sbírku hudebních nástrojů. Abgerufen am 16. August 2020.
  16. Roman Cichocki: Amatovci bránili hudební nástroje před rozkradením. In: Sokolovský deník. 7. Februar 2020 (denik.cz [abgerufen am 16. August 2020]).
  17. Stát prohrál. Cenná sbírka hudebních nástrojů ze zkrachovalé Amati zůstane k uspokojení věřitelů - Novinky. Abgerufen am 29. Dezember 2023 (tschechisch).
  18. Alfred Riedl: Graslitz vor 100 Jahren. In: Festschrift zum Heimatkreistreffen der Graslitzer. 8, 1974.
  19. Außenlager Graslitz (Kraslice). Webseite KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Abgerufen am 6. Juli 2016.
  20. Adolf Fuchs: Die Standortverlagerung der sudetendeutschen Kleinmusikinstrumenten-Industrie von Graslitz und Schönbach, Marburg: Elwert 1953, S. 113 f.
  21. Wege des Kulturerbes: Ein Reiseführer durch die bedeutenden Bergbaudenkmale des westlichen Erzgebirges (Der Weg der Bergbaudenkmale), S. 42, behandelt nur Tschechien, Nat.Denkmalinstitut Tschechien, Polypress Karlovy Vary, 2013, ISBN 978-80-87104-73-6.
  22. Jaroslaus Schaller: Topographie des Königreichs Böhmen. Band 2: Ellbogner Kreis, Prag 1785, S. 59–61, Ziffer 1).
  23. Jahrbücher des böhmischen Museums für Natur- und Länderkunde, Geschichte, Kunst und Literatur. Band 2, Prag 1831, S. 200, Ziffer 13.
  24. Johann Gottfried Sommer: Das Königreich Böhmen. Band 15: Elbogner Kreis, Prag 1847, S. 65.
  25. Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage, Band 8, Leipzig und Wien 1907, S. 242.
  26. Ernst Pfohl: Ortslexikon Sudetenland Helmut Preißler Verlag, Nürnberg 1987, ISBN 3-925362-47-9.
  27. Rudolf Hemmerle: Sudetenland Lexikon, Band 4. Adam Kraft Verlag, 1985, ISBN 3-8083-1163-0, S. 172.
  28. a b Michael Rademacher: Landkreis Graslitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  29. Database of Demographic Indicators for Selected Towns of the Czech Republic. Tab. 92. In: www.czso.cz. Abgerufen am 11. November 2023.
  30. Traditionsreicher Instrumentenbauer Amati-Denak insolvent | nmz - neue musikzeitung. Abgerufen am 3. Juli 2020.
  31. Než se rozezní dechy. Tradiční výroba a ruční práce slaví úspěchy i ve světě. 14. Januar 2023, abgerufen am 11. Februar 2023 (tschechisch).