Klimatechnik

Teilgebiet der Versorgungstechnik um Raumluftparameter und- Luftqualität auf gewünschten Werte zu regeln.

Die Klimatechnik ist ein Teilgebiet der Versorgungstechnik mit der Aufgabe Lufttemperatur, -feuchte und -qualität (CO2-Gehalt) in einem Raum auf die gewünschten Werte zu regeln.

Durch Klimaanlagen werden die Einflüsse von inneren (Wärmequellen wie Personen, EDV, Beleuchtung) und äußeren Lasten (Sonneneinstrahlung, Transmissionswärmeverluste oder -gewinne) ausgeglichen, indem im Verlauf der Luftführung Wärme ab- (kühlen) oder zugeführt (heizen), Feuchtigkeit erhöht (befeuchten) oder abgesenkt (entfeuchten) und die eingesetzten Medien (Luft, Wasser) transportiert werden.

Die Klimatechnik ist für die Aufenthaltsqualität in verschiedensten Nutzungsbereiche, wie Büro- und Wohngebäuden, Fertigungsstätten, Lagerhäusern, Gewächshäusern, Kfz oder in der Prozesstechnik (Windkanäle, Prüftechnik, Klimakammern) bestimmend.

Für die Raumluft in Büroräumen gilt beispielsweise:

  • Temperatur der Raumluft zwischen 19 und 26 °C,
  • Luftfeuchtigkeit zwischen 30 und 70 %,
  • die Luftbewegung sollte zugfrei sein. In Komfortbereichen (z. B. Büro- und Besprechungsräumen) werden dazu meist Raumluftgeschwindigkeiten unterhalb von 0,2 m/s gefordert.

Da der Heizungsbau traditionell mit der Erwärmung und die Lufttechnik mit der Belüftung von Gebäuden befasst sind, wird das Einsatzgebiet der Klimatechnik in manchen Zusammenhängen auf die Kühlung sowie die Be- und Entfeuchtung der Raumluft verengt. In den meisten Klimazonen kommt es heute jedoch vermehrt auf eine spartenübergreifende Betrachtungsweise an, um eine nachhaltige, energieeffiziente Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Kühltechnik zu entwickeln.[1]

In Deutschland trat für das Raumklima und der Kategorisierung der Luftschadstoffe ab Oktober 2009 die DIN EN 13779 – Lüftung von Nichtwohngebäuden – Allgemeine Grundlagen und Anforderungen für Lüftungs- und Klimaanlagen und Raumkühlsysteme in Kraft.

Laut Internationaler Energieagentur (IEA) ist Klimatechnik für 10 Prozent des weltweiten Elektrizitätskonsums verantwortlich,[2] weshalb vermehrt emissionsärmere Alternativen wie erneuerbare Energien und Passivkühlung nahegelegt werden.[3][4] Zudem plädieren Forschende, „gemeinschaftsbasierten Initiativen“ für Kälte- und Wärmewende nach dem Vorbild von Bürgerenergiegenossenschaften vermehrte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.[5]

Siehe auch

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Literatur

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Wiktionary: Klimatechnik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Fußnoten

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  1. Rolf Grupp: Vorschlag für neue Definition der Lüftungstechnik – Klimatechnik, 19. Juli 2013, in: CCI-Dialog.de
  2. The Future of Cooling. Opportunities for energyefficient air conditioning. International Energy Agency, 2018, S. 23 f. (windows.net [PDF; abgerufen am 16. August 2022]).
  3. Katharina Menne: Klimaanlagen: Drinnen kühl, draußen heiß. Die Suche nach ökologischeren Klimaanlagen. In: Spektrum der Wissenschaft. 15. August 2022, abgerufen am 16. August 2022.
  4. Ricardo Silva, Sven Eggimann, Léonie Fierz, Massimo Fiorentini, Kristina Orehounig: Opportunities for passive cooling to mitigate the impact of climate change in Switzerland. In: Building and Environment. Band 208, Januar 2022, S. 108574, doi:10.1016/j.buildenv.2021.108574 (elsevier.com [abgerufen am 16. August 2022]).
  5. Javanshir Fouladvand, Amineh Ghorbani, Niek Mouter, Paulien Herder: Analysing community-based initiatives for heating and cooling: A systematic and critical review. In: Energy Research & Social Science. Band 88, Juni 2022, S. 102507, doi:10.1016/j.erss.2022.102507 (elsevier.com [abgerufen am 15. September 2022]).