Das maltesische Kabinett Mifsud Bonniċi wurde am 22. Dezember 1984 von Premierminister Carmelo „Karmenu“ Mifsud Bonniċi von der Partit Laburista (PL) gebildet. Es löste das zweite Kabinett Mintoff ab und befand sich bis zum 12. Mai 1987 im Amt.

Geschichte

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Nach dem Rücktritt des langjährigen Premierministers Dom Mintoff am 22. Dezember 1984 übernahm sein designierter Nachfolger Carmelo „Karmenu“ Mifsud Bonniċi die Funktion als Vorsitzender der PL sowie des Premierministers und bildete im Anschluss das Kabinett Mifsud Bonniċi. Nach dem Rücktritt Dom Mintoffs am 21. Dezember 1984 besserte sich das politische Verhältnis zu Westeuropa wieder und 1987 wurden Neutralität und Blockfreiheit der Republik Malta in der Verfassung verankert.

Bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus am 9. Mai 1987 erlitt die PL jedoch eine knappe Niederlage gegen die bisher oppositionelle Partit Nazzjonalista (PN) unter ihrem Vorsitzenden Eddie Fenech Adami. Die PN erzielte 119.721 Wählerstimmen (50,9 Prozent) und konnte sich um vier Mandate verbessern, sodass sie nunmehr über 35 Abgeordnetensitze im Repräsentantenhaus verfügte. Die PL von Mifsud Bonniċi kam auf 114.936 Stimmen (48,9 Prozent) und behielt ihre 34 Sitze, da die Anzahl der Mandate im Repräsentantenhaus von 65 auf 69 erhöht wurde. Daraufhin löste Fenech Adami am 12. Mai 1987 Mifsud Bonniċi als Premierminister ab und bildete im Anschluss sein erstes Kabinett. Dieses war die erste Regierung der Partit Nazzjonalista nach fast 16 Jahren. Einer der Gründe des Wahlsieges der PN war, dass sie sich für die Beendigung des Streits mit der römisch-katholischen Kirche eingetreten war, deren sämtliche Kirchengüter auf den Inseln am 29. Juni 1983 durch das damalige vierte Kabinett Mintoff enteignet worden waren.[1]

Minister

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Amt Name Partei
Premierminister,
Innenminister, Minister für Bildung und Kommunikation
Carmelo „Karmenu“ Mifsud Bonniċi Partit Laburista
Minister für Finanzen, wirtschaftliche Entwicklung, Zölle und Häfen Wistin Abela Partit Laburista
Industrieminister Karmenu Vella Partit Laburista
Minister für Justiz und Parlamentarische Angelegenheiten Joseph „Guze“ Cassar Partit Laburista
Minister für Arbeit, Beschäftigung und soziale Dienste Alfred „Freddie“ Micallef Partit Laburista
Minister für Gesundheit und Umwelt Vincent Moran Partit Laburista
Minister für öffentliche Arbeiten und Sport Lorry Sant Partit Laburista
Minister für Landwirtschaft und Fischerei Joe Debono Grech Partit Laburista
Minister für halbstaatliche Investitionen Philip Muscat Partit Laburista
Tourismusminister Joseph „Joe“ Grima Partit Laburista
Minister für Wirtschaftsplanung und Handel Lino Spiteri Partit Laburista
Außenminister und Kulturminister Alex Sceberras Trigona Partit Laburista
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Einzelnachweise

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  1. Der große Ploetz. Die Enzyklopädie der Weltgeschichte, Vandenhoeck & Ruprecht. Göttingen 2008, S. 1525