Kabinett Brill

erste Provinzialregierung Thüringens nach Kriegsende 1945

Das Kabinett Brill war die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von der US-Armee ernannte Provinzialregierung Thüringens. Sie wurde am 9. Juni 1945 ernannt und amtierte bis zum 16. Juli 1945. Zum Regierungspräsident wurde der Sozialdemokrat Hermann Brill ernannt. Die erste thüringische Nachkriegsregierung wurde durch die Sowjetische Militäradministration nach der Besetzung Thüringens durch die Rote Armee am 2. Juli 1945 zunächst bestätigt, jedoch am 15. Juli 1945 entlassen und durch eine Regierung unter Rudolf Paul ersetzt.

Kabinett Brill
Thüringer Landesregierung
Hermann Brill
Ministerpräsident Hermann Brill
Wahl keine
Bildung 9. Juni 1945
Ende 16. Juli 1945
Dauer 37 Tage
Nachfolger Kabinett Paul I
Zusammensetzung
Partei(en) SPD, DP, KPD, Zentrum
Minister 7

Die Regierungsmitglieder trugen den Titel Regierungsdirektor. Ihnen unterstanden als Vorläufer von Ministerien Landesämter.

Amt Name Partei
Regierungspräsident Hermann Brill SPD
Landesamt des Inneren Hermann Brill kommissarisch bis 2. Juli 1945
SPD
Friedrich Buchwald
Landesamt für Finanzen Leonhard Moog DP
Landesamt für Volksbildung Walter Wolf KPD
Landesamt für Industrie, Handel und Gewerbe Alphons Gaertner DP
Landesamt für Land- und Forstwirtschaft Alphons Gaertner kommissarisch bis 21. Juni 1945 DP
Max Kolter Zentrum
Landesverkehrsamt Georg Appell SPD
Landesarbeitsamt Ernst Busse KPD
  • Martin Broszat et al. (Hrsg.): SBZ-Handbuch: Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. 2. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1993, ISBN 3-486-55262-7, S. 183.
  • Bernhard Post, Volker Wahl (Hrsg.): Thüringen-Handbuch. Territorium, Verfassung, Parlament, Regierung und Verwaltung in Thüringen 1920 bis 1995 (Veröffentlichungen aus thüringischen Staatsarchiven. Band 1). Verlag Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1999, ISBN 978-3-7400-0962-5, S. 281–282.