Julius von Haeften

preußischer Verwaltungsjurist und Landrat des Kreises Kleve

Julius von Haeften (geboren am 6. März 1802 in Bayreuth; gestorben am 22. August 1866 in Goch (Kastell)) war ein preußischer Verwaltungsjurist und Landrat des Kreises Kleve.[1]

Der Protestant Julius von Haeften war der Sohn des Gutsbesitzers in Goch, Friederich von Haeften, und dessen Ehefrau Ernestine Charlotte Luise von Haeften, geborene Duchesne von Ruville. Nach seiner schulischen Ausbildung, die Julius von Haeften in Wesel, Kleve und Dortmund erhalten hatte, studierte er in Heidelberg und Berlin Rechtswissenschaften. Seine juristische Ausbildung setzte er ab dem 29. September 1825 als Auskultator am Kammergericht in Berlin und nach Ernennung zum Gerichtsreferendar am 28. Februar 1828 am Oberlandesgericht Hamm fort, bevor er mit Ablegung des dritten Examens und unter Ernennung zum Gerichtsassessor (19. August 1831) an das Stadt- und Landgericht Lüdenscheid wechselte. Als weitere berufliche Stationen folgten am 2. Juni 1834 die Qualifikation als Oberlandesgerichtsassessor mit der Anciennität vom 29. April und am 3. Dezember 1840 die Ernennung zum Landgerichtsrat in Kleve.[1]

Mit der Wahl vom 8. September 1846 und der anschließenden Ernennung mittels Allerhöchster Kabinettsorder vom 26. Oktober zum Landrat des Kreises Kleve folgte von Haeften formell auf den langjährigen Vorgänger Christian Friedrich von der Mosel. Nach nahezu 12 Jahren und unter Beförderung zum Oberregierungsrat und Abteilungsdirigenten erfolgte am 10. April 1858 von Haeftens letzte Versetzung (Amtseinführung am 21. Mai) an die Königlich Preußische Regierung zu Arnsberg. Diese Stellung bekleidete er bis zu seinem Tod.[1]

1856 erhielt er den Rechtsritterschlag als Mitglied des Johanniterordens und wurde deren Kommendator für die Rheinprovinz.[2][3]

Julius von Haeften heiratete am 24. Mai 1834 in Uentrop Julie Friederike Augusta Freiin von der Recke (geboren am 29. September 1810 in Uentrop; gestorben am 16. November 1883 in Kastell Goch), eine Tochter des Freiherren Ferdinand Johann Ludwig Wilhelm Gisbert von der Recke und dessen Ehefrau Henriette Friderica von der Recke, geborene von Maltitz.[1] Das Ehepaar hatte die Kinder Julius, 1837 jung verstorben, Ernst als Erbe väterlichen Güter, Tochter Friederike und deren Schwester Jenny heirateten den späteren General Hermann von Liebermann. Julius von Haeften hatte zwei Geschwister, Maria ehelichte Julius von Wurmb, der Bruder Ludwig (1804–1829) agierte als Auskultator.

Literatur

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  • Albrecht v. Cossel, Hubertus Dittmar, Roland Siegert, Anja-Alexandra Jackowski: Die Kommendatoren der Rheinischen Genossenschaft des Ritterlichen Ordens Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem 1852–2017, Hrsg. Rheinische Genossenschaft des Johanniterordens, Wolfgang v. Meibom, Druckerei Kleinschmidt Leverkusen, Leverkusen 2017, S. 14, S. 30 f. (Mit Bildnis und Wappentafel zu Sonnenburg).
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Deutscher Uradel. 1922, Jg. 23, Justus Perthes, Gotha 1921, S. 300 f. Digitalisat

Einzelnachweise

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  1. a b c d Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 493.
  2. Adolf von Winterfeld: Geschichte des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Mit besonderer Berücksichtigung der Ballei Brandenburg oder des Herrenmeisterthums Sonnenburg. 6. Die Ballei Brandenburg seit ihrer Wiederaufrichtung am 15. Oktober 1852., Die Herren, welche, bei dieser Feier den ersten Ritterschlag in der wiederaufgerichteten Ballei Brandenburg erhielten, waren folgende:. Martin Berendt, Berlin 1859, S. 836–839 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 23. August 2022]).
  3. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1859. In: Johanniterorden (Hrsg.): Mitgliedverzeichnis mit Status der Ritter. 1. Auflage. A. Commendatoren, Nr. 10. Martin Berendt, Berlin 1859, S. 1–3 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 23. August 2022]).