Janne Lahtela

finnischer Freistil-Skifahrer

Janne Lahtela (* 28. Februar 1974 in Kemijärvi, Lappland) ist ein ehemaliger finnischer Freestyle-Skier. Er war auf die Buckelpisten-Disziplinen Moguls und Dual Moguls spezialisiert. In der Disziplin Moguls wurde er 1999 Weltmeister sowie 2002 Olympiasieger. Daneben gewann er einmal den Freestyle-Gesamtweltcup sowie fünf Disziplinenwertungen und 22 Einzelwettkämpfe. Damit gehört er auf der Buckelpiste zu den erfolgreichsten Athleten aller Zeiten.

Janne Lahtela
Janne Lahtela als japanischer Nationaltrainer (2010)
Nation Finnland Finnland
Geburtstag 28. Februar 1974 (50 Jahre)
Geburtsort Kemijärvi, Finnland
Größe 171[1] cm
Gewicht 72 kg
Beruf Skitrainer
Karriere
Disziplin Moguls, Dual Moguls
Verein Avalanche Ski Club
Status zurückgetreten
Karriereende März 2006
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber Nagano 1998 Moguls
Gold Salt Lake City 2002 Moguls
 Freestyle-Skiing-Weltmeisterschaften
Gold Meiringen-Hasliberg 1999 Moguls
Silber Meiringen-Hasliberg 1999 Dual Moguls
Platzierungen im Freestyle-Skiing-Weltcup
 Debüt im Weltcup 6. Dezember 1990
 Weltcupsiege 22
 Gesamtweltcup 1. (1999/00)
 Moguls-Weltcup 1. (1998/99, 1999/00, 2003/04)
 Dual-Moguls-Weltcup 1. (1999/00, 2002/03)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Moguls 18 7 8
 Dual Moguls 4 3 2
 

Biografie

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Sportliche Laufbahn

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Janne Lahtela stammt aus Kemijärvi und ist Mitglied im Avalanche Ski Club. Laut eigenen Angaben verspürte er als Kind einen starken Bewegungsdrang und vermutete darin später eine nicht diagnostizierte ADHS-Störung.[2]

Lahtela nahm im März 1987 in der Nähe seines Heimatortes erstmals an den International Youth Championships teil und belegte im Moguls Rang elf, drei Jahre später gewann er den Wettbewerb am Pyhätunturi im Alter von 16 Jahren. Am 6. Dezember 1990 gab er in Tignes sein Debüt im Freestyle-Skiing-Weltcup. Mit drei Top-10-Ergebnissen qualifizierte er sich für die Olympischen Spiele 1992 in Albertville, wo er noch vor seinem 18. Geburtstag Rang 18 belegte. Bei seinen ersten Weltmeisterschaften in Altenmarkt klassierte er sich auf dem elften Platz, bei den Olympischen Spielen in Lillehammer wurde er Neunter. Aufgrund einer schweren Knieverletzung[2] verpasste er einen Großteil der Saison 1994/95 sowie die gesamte Saison 1995/96.

Mit zwei Top-10-Platzierungen in der neuen Paralleldisziplin Dual Moguls gelang ihm die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Nagano. Seine Resultate blieben weiter unauffällig, aber er konnte sich auch für die Olympischen Spiele 1998 qualifizieren, wo er überraschend hinter Jonny Moseley die Silbermedaille gewann und ein starkes finnisches Team anführte. Von da an verbesserten sich seine Leistungen zunehmend und er konnte im Januar 1999 in Blackcomb 24-jährig seinen ersten Weltcup-Sieg feiern. Mit zwei weiteren Siegen gewann er am Ende der Saison erstmals die Moguls-Disziplinenwertung. Zudem krönte er sich in Hasliberg zum Moguls-Weltmeister und Dual-Moguls-Vizeweltmeister.

In seiner stärksten Saison 1999/00 sicherte er sich mit sieben Siegen sowohl den Gewinn des Freestyle-Gesamtweltcups als auch beider Disziplinenwertungen. In den kommenden Wintern hatte er wieder mit Knieproblemen zu kämpfen und musste sich 2001 einer Operation unterziehen. Nach Rekonvaleszenz feierte er im Februar 2002 bei den Olympischen Spielen im Deer Valley seinen größten Karriereerfolg, indem er sich zum Olympiasieger kürte. Danach gewann er noch je einmal die Weltcup-Disziplinenwertungen in Dual Moguls (2002/03) und Moguls (2003/04). Bei einem schweren Sturz in Kanada zog er sich 2005 eine Rückenblessur samt Hämatom zu, setzte seine Laufbahn aber im Hinblick auf die Heimweltmeisterschaften in Ruka und die Olympischen Spiele 2006 in Turin fort. Dort galt er erneut als aussichtsreicher Medaillenkandidat, musste sich letztlich aber mit Rang 16 begnügen.[2]

Im März 2006 beendete er seine Laufbahn nach insgesamt 15 Wintern im Weltcup.

Weitere Karriere

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Im Anschluss an seine aktive Karriere übernahm Janne Lahtela noch 2006 den Posten als Cheftrainer des japanischen Nationalteams. Er kam zu dieser Entscheidung, da er bereits während seiner aktiven Zeit mit japanischen Sponsoren zusammengearbeitet hatte.[3] Bis 2014 betreute er erfolgreiche Athleten wie Nobuyuki Nishi, Aiko Uemura und Miki Itō sowie den späteren Doppelweltmeister Ikuma Horishima. Im März 2011 musste er in Folge der Nuklearkatastrophe von Fukushima seinen nur 60 km entfernten Wohnsitz nach Hakuba verlegen. Nach Beendigung seiner Trainertätigkeit in Japan nahm sich Lahtela eine Auszeit vom Skisport. Während er sich im Training für die Senioren-WM im Gewichtheben befand, erlitt er bei einem Motocross-Unfall im Sommer 2014 eine Wirbelsäulenverletzung. Im Frühjahr 2015 heuerte er als Cheftrainer der finnischen Nationalmannschaft an.[2]

Lahtela gilt als schwieriger Charakter, was er etwa im unfreundlichen Umgang mit japanischen Journalisten unter Beweis stellte. Er lebt mit seinem Hund in Katajanokka, einem Stadtteil von Helsinki.[2]

Olympische Spiele

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Weltmeisterschaften

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Weltcupwertungen

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Saison Gesamt Moguls Dual Moguls
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1991/92 48. 12 15. 92
1992/93 59. 41 20. 368
1993/94 80. 18 33. 144
1994/95 106. 6 42. 44
1995/96 verletzungsbedingt keine Ergebnisse
1996/97 72. 29 27. 116 12. 204
1997/98 50. 44 16. 220 19. 84
1998/99 3. 94 1. 376 3. 232
1999/00 1. 100 1. 500 1. 368
2000/01 4. 90 2. 448
2001/02 10. 81 4. 488 6. 136
2002/03 20. 69 9. 484 1. 284
2003/04 4. 64 1. 891
2004/05 29. 26 8. 289
2005/06 47. 18 16. 201

Weltcupsiege

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Lahtela errang im Weltcup 42 Podestplätze, davon 22 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
30. Januar 1999 Blackcomb Kanada Moguls
17. Februar 1999 Inawashiro Japan Moguls
20. Februar 1999 Madarao Japan Moguls
5. Dezember 1999 Blackcomb Kanada Dual Moguls
8. Januar 2000 Deer Valley USA Moguls
15. Januar 2000 Mont-Tremblant Kanada Moguls
22. Januar 2000 Heavenly USA Moguls
5. Februar 2000 Iwashiro Japan Moguls
15. März 2000 Livigno Italien Moguls
16. März 2000 Livigno Italien Dual Moguls
14. Dezember 2000 Tignes Frankreich Moguls
12. Januar 2001 Mont-Tremblant Kanada Moguls
3. Februar 2001 Iwashiro Japan Moguls
6. Januar 2002 Oberstdorf Deutschland Moguls
25. Januar 2003 Fernie Kanada Dual Moguls
1. März 2003 Voss Norwegen Moguls
6. Dezember 2003 Ruka Finnland Moguls
19. Dezember 2003 Madonna di Campiglio Italien Moguls
17. Januar 2004 Lake Placid USA Moguls
31. Januar 2004 Deer Valley USA Dual Moguls
14. März 2004 Sauze d’Oulx Italien Moguls
16. Dezember 2004 Tignes Frankreich Moguls

Weitere Erfolge

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  • 5 finnische Meistertitel (Moguls 1992, 1994, 1997 und 2000, Dual Moguls 2000)
  • 2 Titel bei den International Youth Championships (Moguls 1990 und 1994)
  • 1 Sieg in einem FIS-Rennen

Auszeichnungen

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Commons: Janne Lahtela – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Janne Lahtela. Sports Reference LLC, abgerufen am 19. Januar 2020 (englisch).
  2. a b c d e Pekka Holopainen: Janne Lahtela palasi nostamaan suomalaisia huipulle – kaularanka, välilevyt ja kädet murskaksi, mutta olympiavoittaja ei luovuta. Ilta-Sanomat, 1. Dezember 2015, abgerufen am 19. Januar 2020 (finnisch).
  3. a b Annika Uusikari: Janne Lahtela – kumparekuninkaasta ritariksi. Urheilugaala, 22. Dezember 2017, abgerufen am 19. Januar 2020 (finnisch).
  4. Pete Rugh: 35th Annual Awards announced by Ski Racing. Ski Racing, 4. Mai 2009, abgerufen am 30. Dezember 2021 (englisch).