Institut für Österreichische Geschichtsforschung

1854 gegründetes geschichtswissenschaftliches Forschungsinstitut in Wien

Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung (IÖG) der Universität Wien ist ein geschichtswissenschaftliches Forschungsinstitut, das 1854 gegründet wurde und seit 1. Jänner 2016 Teil der Universität Wien ist.[1][2] Seine Aufgaben umfassen „insbesondere die Planung und Durchführung von Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der europäischen Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit sowie der österreichischen Geschichte mit einem Schwerpunkt auf den Historischen Hilfswissenschaften, der Quellenedition und Quellenerschließung auf der Grundlage anerkannter internationaler Standards und deren Dokumentation und Publikation.“[2]

Eingang zum Institut für Österreichische Geschichtsforschung der Universität Wien

Geschichte

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Das Institut wurde 1854 als „zentralstaatliche Gründung von oben (...), die nicht auf einem zivilgesellschaftlichen Engagement bürgerlicher Vereine, sondern auf der Geschichtspolitik hoher Beamtenkreise beruhte“, geschaffen; es war direkt dem Ministerium für Cultus und Unterricht unterstellt und nahm eine „Zwitterstellung zwischen außeruniversitärem Forschungsinstitut und akademischer Lehrinstitution ein“.[3] Von 1920 bis 1945 hieß es Österreichisches Institut für Geschichtsforschung. Auch nach der Eingliederung in die Universität Wien gibt es mit § 40a des Universitätsgesetzes eine gesetzliche Bestandsgarantie für das Institut.[2]

Bis 31. Dezember 2015 war das IÖG eine Einrichtung des Bundes gewesen und unterstand dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. In Forschung und Lehre hatte bereits vor der mit 1. Jänner 2016 erfolgten Integration in die Universität Wien eine enge Kooperation mit der Universität Wien bestanden, die ein Masterstudium mit Schwerpunkt auf den historischen Hilfswissenschaften und der Archivwissenschaft anbietet.

Direktoren

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Publikationen

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Das Institut gibt unter anderem seit dem Jahr 1880 die renommierte Zeitschrift Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung (MIÖG) heraus.

Literatur

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  • Alphons Lhotsky: Geschichte des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 1854–1954 (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 17). Böhlau, Graz / Köln 1954.
  • Manfred Stoy: Das Österreichische Institut für Geschichtsforschung 1929–1945 (= Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband 50). Oldenbourg, München 2007, ISBN 978-3-7029-0551-4.
  • Karin Winter und Jakob Wührer: Der Kurs ist tot! Es lebe das Masterstudium! Ein Erfahrungsbericht zur archivwissenschaftlichen Ausbildung an der Universität Wien und dem Institut für Österreichischen Geschichtsforschung, in: Scrinium 66 (2012), S. 65–107 (Der Beitrag bringt als Anhang die jüngsten Entwicklungen in der Studienordnung des Masterstudiums).
  • Ernst Zehetbauer: Geschichtsforschung und Archivwissenschaft. Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung und die wissenschaftliche Ausbildung der Archivare in Österreich. Tredition, Hamburg 2014, ISBN 978-3-8495-7660-8.
  • Ernst Zehetbauer: Ganz neue Kleider. Achtes Kapitel zum Werk: Geschichtsforschung und Archivwissenschaft. Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung und die wissenschaftliche Ausbildung der Archivare in Österreich. tredition, Hamburg 2017, ISBN 978-3-7439-2269-3.
  • Ernst Zehetbauer: Ende einer Legende? Neuntes Kapitel zum Werk: Geschichtsforschung und Archivwissenschaft. Das Institut für Österreichische Geschichtsforschung und die wissenschaftliche Ausbildung der Archivare in Österreich. tredition, Hamburg 2022, ISBN 978-3-347-77195-6.
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Einzelnachweise

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  1. Die Presse: Gesetz: Institute verlieren Selbstständigkeit, abgerufen am 9. November 2015
  2. a b c Bundesgesetz, mit dem das Universitätsgesetz 2002 und das Forschungsorganisationsgesetz geändert werden, BGBl. I Nr. 131/2015
  3. Daniela Saxer: Die Schärfung des Quellenblicks. Forschungspraktiken in der Geschichtswissenschaft 1840–1914 (Ordnungssysteme 37). de Gruyter-Oldenbourhg, Boston-Berlin 2014. ISBN 978-3-486-70485-3, S. 55 u. 77.