Haasla

Gemeindeteil der ehemaligen oberpfälzischen Gemeinde Nainhof-Hohenfels; Wüstung im Truppenübungsplatz Hohenfels in Bayern

Haasla, ein Gemeindeteil der ehemaligen oberpfälzischen Gemeinde Nainhof-Hohenfels, ist eine Wüstung im Truppenübungsplatz Hohenfels in Bayern.

Haasla
Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 54′ OKoordinaten: 49° 12′ 14″ N, 11° 53′ 41″ O
Höhe: 450 m
Einwohner: 62 (1950)

Geographische Lage

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Der Weiler lag im Oberpfälzer Jura der Fränkischen Alb ca. 450 m über NHN ca. 1,2 km nördlich des Tales des Forellenbaches, der in östlicher Richtung der Vils zufließt, und ca. 600 m westlich des Hauntales.

Geschichte

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In einem Zinsbuch für die bayerische Herrschaft Hohenfels von 1400/10 erscheint der Ort als „Haslach“, bestehend aus einem Hof und einigen Sölden. Das um 1500 angelegte Zinsbuch weist 9 Anwesen aus. 1622 sind hier 12 Mannschaften zinspflichtig.[1] Bei diesen 12 Anwesen blieb es bis zum Ende des Alten Reiches.[2]

Im Königreich Bayern wurde um 1810 der Steuerdistrikt Markstetten gebildet und 1811 zum Landgericht Parsberg (später Landkreis Parsberg) gegeben. Zu diesem gehörten die drei Dörfer Markstetten, Affenricht und Haasla, der Weiler Kleinmittersdorf und die Einöden Ammelacker, Ammelhof, Höfla, Friesmühle, Baumühle, Lauf, Schönheim und Unterwahrberg.[3]

Mit dem zweiten bayerischen Gemeindeedikt von 1818 wurde die Ruralgemeinde Haasla gebildet, bestehend aus dem Dorf Haasla, dem Weiler Lauf und den Einöden Höfla und Blechmühle.[4] Sie wurde 1830 mit der ebenfalls 1818 entstandenen Gemeinde Markstetten vereinigt.[5]

Als am 29. Juni 1944 die Bildung des Heeresgutsbezirks Hohenfels im Landkreis Parsberg mit Wirkung vom 1. Oktober 1944 bekanntgegeben wurde, waren auch der Weiler Haasla und die Einöde Höfla davon betroffen; die Ablösung und Räumung durch die Reichsumsiedlungsgesellschaft hatte schon 1938 begonnen.[6] Der Heeresgutsbezirk wurde infolge einer Entschließung Bayerns vom 14. Dezember 1949 aufgelöst und das Gebiet neu besiedelt, wozu provisorisch die Gemeinde Nainhof-Hohenfels gebildet wurde, zu der auch der wiederbesiedelte Weiler Haasla gehörte. Diese Gemeinde wurde 1951 geräumt und aufgelöst, als ein neuer Truppenübungsplatz für die US- und NATO-Truppen errichtet wurde.[7] In diesem wurde Haasla zur Wüstung.

Haasla umfasste

  • 1500: 9 Anwesen[8]
  • 1622: 12 „Mannschaften“[9]
  • 1838: 89 Einwohner, 15 Häuser[10]
  • 1867: 89 Einwohner, 35 Gebäude[11]
  • 1871: 78 Einwohner, 24 Gebäude; Großviehbestand 1873: 5 Pferde, 89 Stück Rindvieh[12]
  • 1900: 79 Einwohner, 13 Wohngebäude[13]
  • 1925: 95 Einwohner, 10 Wohngebäude[14]
  • 1950: 62 Einwohner, 8 Wohngebäude[15]

Kirchliche Verhältnisse

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Der Weiler gehörte zur katholischen Pfarrei St. Ulrich in Hohenfels im Bistum Regensburg.[16] Dorthin gingen die Kinder auch zur Schule.

Literatur

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  • Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981

Einzelnachweise

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  1. Jehle, S. 299
  2. Jehle, S. 488
  3. Jehle, S. 534
  4. Jehle, S. 542
  5. Jehle, S. 553 f.
  6. Jehle, S. 517 f.
  7. Jehle, S. 519, 554
  8. Jehle, S. 299
  9. Jehle, S. 299
  10. Joseph Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Regensburg 1838, S. 294
  11. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 980, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 902 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 910 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 785 (Digitalisat).
  16. Jehle, S. 288