Graumantelalbatros

Art der Gattung Rußalbatrosse (Phoebetria)

Der Graumantelalbatros (Phoebetria palpebrata) ist ein Vogel aus der Familie der Albatrosse. Die IUCN stuft die Art wegen der seit langem zurückgehenden Bestände als potentiell gefährdet ein.[1] Zum Rückgang tragen unter anderem Verluste aus der Langleinenfischerei bei.[1]

Graumantelalbatros

Graumantelalbatros (Phoebetria palpebrata)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Röhrennasen (Procellariiformes)
Familie: Albatrosse (Diomedeidae)
Gattung: Rußalbatrosse (Phoebetria)
Art: Graumantelalbatros
Wissenschaftlicher Name
Phoebetria palpebrata
(Forster, 1785)
Fliegender Rußalbatros

Erscheinungsbild

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Der Graumantelalbatros erreicht eine Körperlänge von 79 bis 89 Zentimeter und eine Flügelspanne von 183 bis 218 Zentimeter.[2] Während Rücken und Unterseite aschgrau gefärbt sind, ist das Gefieder am Kopf dunkel gräulich-braun und ein weißer Ring umgibt das Auge. Die gräulich-braunen Flügel haben schwärzere Handschwingen und der lange Schwanz ist schwarz. Der ebenfalls schwarze Schnabel hat eine blassblaue Linie.

Jungvögel gleichen den adulten Vögeln, haben aber ein insgesamt brauneres Gefieder und einen weniger auffälligen Augenring.[2]

Verbreitungsgebiet

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Verbreitet ist der Graumantelalbatros in den südlichen Ozeanen zwischen 55° und 35° S verbreitet. Er brütet auf Inseln wie Südgeorgien, Bouvet, Macquarie, Kerguelen, Heard und Campbell. Vereinzelt erreichen Rußalbatrosse auch die nördliche Hemisphäre. So wurde beispielsweise am 17. Juli 1994 ein Rußalbatros im Gebiet des Cordell Bank National Marine Sanctuary vor der nordkalifornischen Küste beobachtet.[2] Auf dem offenen Meer sind sie recht häufig in der Drake-Passage zu beobachten.[3]

Fortpflanzung

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Graumantelalbatrosse brüten gewöhnlich in lockeren Kolonien oder kleinen Gruppen, gelegentlich gibt es aber auch einzelne Brutpaare.[1] Das Nest wird auf dem Rand einer bewachsenen Klippe oder an einem steilen Abhang gebaut und wird so errichtet, dass es vor den vorherrschenden westlichen Winden geschützt ist. Das Nest ist etwa 15 bis 30 Zentimeter hoch und misst 45 bis 55 Zentimeter im Durchmesser.[4]

Ein einzelnes Ei wird im Oktober oder November gelegt[1] und nicht ersetzt, wenn es verloren geht. Beide Elternvögel sind wechselnd an der Brut beteiligt. Der Zeitraum, den ein einzelner Elternvogel auf dem Nest verbringt, variiert von ein bis zwei Tagen bis fast zu einem Monat.[5] Nach dem Schlupf im Dezember oder Januar,[1] der sich über einen Zeitraum von drei bis fünf Tagen hinzieht,[5] hudern die Elternvögel den Nestling wechselnd die ersten 20 Tage. Der Nestling wird dann allein im Nest zurückgelassen, während die Eltern nach Nahrung suchen. Sie kehren alle ein bis drei Tage zu dem Jungvogel zurück.

Die gesamte Nestlingszeit vom Schlupf bis zum Flüggewerden dauert 140 bis 170 Tage. Die meisten Jungvögel verlassen entsprechend im Mai oder Juni ihr Nest.[5] Rußalbatrosse gehen lang bestehende Paarbindungen ein, die über mehrere Jahrzehnte Bestand haben können. Die Paarbindung wird durch eine komplizierte Balz am Brutplatz erneuert. Rußalbatrosse schreiten gewöhnlich das erste Mal zur Brut, wenn sie ein Lebensalter von acht bis 15 Jahren erreicht haben.[5] Sie schreiten danach gewöhnlich alle zwei Jahre zur Brut, allerdings wird im Schnitt nur alle fünf Jahre ein Nestling groß. Graumantelalbatrosse sind in der Lage, bis zu einem Lebensalter von mindestens 32 Jahren zu brüten, und erreichen in freier Wildbahn ein Lebensalter von etwa 40 Jahren.[6]

Brutpopulation und Entwicklung[1]
Brutinsel Brutpaare Trend
Possession Island 996 −13 % über einen Zeitraum von 15 Jahren
Übrige Crozetinseln 1404 Unbekannt
Südgeorgien 5000 bis 7500 Unbekannt
Kerguelen 3000 bis 5000 Unbekannt
Aucklandinseln 5000 Unbekannt
Macquarie Island 2000 Unbekannt
Campbell Island 1600 Unbekannt
Antipodes Island 170 Unbekannt
Heard Island 200 bis 500 Unbekannt
Marion-Insel 179 Stabil
Prinz-Edward-Insel 150 Unbekannt
King George Island 5 Unbekannt
Gesamt 58.000 −20 % bis −29 % über einen Zeitraum von 100 Jahren

Sonstiges

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Der Graumantelalbatros, der Wanderalbatros[7] sowie der Dunkelalbatros gelten als die Albatrosarten mit der anmutigsten Flugfähigkeit.

Literatur

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  • Jonathan Alderfer (Hrsg.): Complete Birds of North America. National Geographic, Washington D.C. 2006, ISBN 0-7922-4175-4.
  • James McQuilken, Rolf Stange (Hrsg.): Die Nebel der Zeit. Spitzbergen.de-Verlag, 2012, ISBN 978-3-937903-15-6.
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Commons: Phoebetria palpebrata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

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  1. a b c d e f Phoebetria palpebrata in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Eingestellt von: BirdLife International. Abgerufen am 17. Mai 2015.
  2. a b c Jonathan Alderfer (Hrsg.): Complete Birds of North America. National Geographic, Washington D.C. 2006, ISBN 0-7922-4175-4, S. 68.
  3. Christian Walther: ANTARKTIS. 10. Auflage. Conrad-Stein-Verlag, Mai 2018, S. 255.
  4. Colin Harrison, C. Harrison, A. Greensmith: Birds of the World. Hrsg.: E. Bunting. Dorling Kindersley, New York, NY 1993, ISBN 1-56458-295-7, S. 49.
  5. a b c d C. J. R. Robertson: Albatrosses (Diomedeidae). In: Michael Hutchins, Jerome A. Jackson, Walter J. Bock, Donna Olendorf: Grzimek's Animal Life Encyclopedia - Birds I Tinamous and Ratites to Hoatzins. 2. Auflage. Gale Group, Farmington Hills, MI 2003, ISBN 0-7876-5784-0, S. 119–120.
  6. B. Kerkove, A. Lindsay: Phoebetria palpebrata. Animal Diversity Web, 2008, abgerufen am 17. Mai 2015.
  7. James McQuilken: Die Nebel der Zeit. Hrsg.: Rolf Stange. 1. Auflage. Spitzbergen.de, 2012, ISBN 978-3-937903-15-6, S. 137.