Graham Swift

britischer Schriftsteller

Graham Colin Swift (* 4. Mai 1949 in London) ist ein britischer Schriftsteller.

Graham Swift, erste Hälfte 1980er

Leben und Schaffen

Bearbeiten

Swift besuchte das Dulwich College in London, das Queens’ College in Cambridge sowie die University of York und arbeitete danach als Lehrer.

Bekannt wurde er durch seinen preisgekrönten Roman Wasserland. Er schreibt Kurzgeschichten und Romane und zählt nach Ansicht verschiedener Kritiker, darunter der Feuilletonist Thomas David, zu den bedeutendsten Erzählern der britischen Gegenwartsliteratur. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet. Zentrales Thema seiner Bücher ist die Funktion der Erinnerung. Er entwickelt es anhand von Figuren aus der jüngeren englischen Geschichte durch Verknüpfung von persönlichen Schicksalen mit der Weltgeschichte. Besonderes Stilmittel ist dabei die achronologische Erzähltechnik – das aufgeschobene, fragmentierte Erzählen nachgetragener Vorgeschichten[1] – und der Einsatz eines unzuverlässigen Erzählers.

Sein 2016 veröffentlichter Roman Mothering Sunday, der 2017 in der deutschen Übersetzung von Susanne Höbel[2] unter dem Titel Ein Festtag erschien, wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Der Roman wurde auf Anhieb ein internationaler Bestseller und erhielt 2017 den renommierten Hawthornden-Preis.

Graham Swift lebt in London.[3][4]

Auszeichnungen

Bearbeiten
  • The Sweet-shop owner. Novel, 1980
    • Ein ernstes Leben. Roman. Aus dem Englischen von Matthias Müller. Zsolnay, Wien 1986, ISBN 3-552-03827-2
  • Shuttlecock. Novel, 1981
    • Alias Federball. Roman. Aus dem Englischen von Maria Gridling. Zsolnay, Wien 1983, ISBN 3-552-03537-0
  • Learning to Swim. Short stories, 1982
    • Schwimmen lernen. Erzählungen. Aus dem Englischen von Barbara Rojahn-Deyk. Hanser, München 2006, ISBN 978-3-446-20769-1
  • Waterland. Novel, 1983
    • Wasserland. Roman. Aus dem Englischen von Franziska Reiter. Rowohlt, Reinbek 1987, ISBN 3-499-15846-9
  • Out of This World. Novel, 1988
  • Ever after. Novel, 1992
    • Von jenem Tage an. Roman. Aus dem Englischen von Barbara Rojahn-Deyk. Rowohlt, Reinbek 1987, ISBN 3-499-22248-5
  • Last orders. Novel, 1996
  • The Light of Day. Novel, 2003
    • Das helle Licht des Tages. Roman. Aus dem Englischen von Barbara Rojahn-Deyk. Hanser, München 2003, ISBN 3-446-20358-3
  • Tomorrow. Novel, 2007
  • Chemistry, short story, 2008
  • Making an Elephant: Writing from Within, 2009
  • Wish you were here. Novel, 2011
  • England and Other Stories, 2015
    • England und andere Stories. Erzählungen. Aus dem Englischen von Susanne Höbel. dtv, München 2016, ISBN 978-3-423-28072-3
  • Mothering Sunday. A Romance, 2016
  • Here We Are. A Novel, 2020

Verfilmungen

Bearbeiten

Mehrere seiner Werke wurden verfilmt:

Literatur

Bearbeiten
  • Catherine Bernard: Graham Swift : la parole chronique. Presses universitaires, Nancy 1991, ISBN 2-86480-554-5.
  • Heike Hartung: Die dezentrale Geschichte – Historisches Erzählen und literarische Geschichte(n) bei Peter Ackroyd, Graham Swift und Salman Rushdie. WVT, Trier 2002, ISBN 3-88476-454-3.
  • David Malcolm: Understanding Graham Swift. University Press, Columbia SC 2003, ISBN 1-57003-515-6.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Süddeutsche Zeitung: Schwebend. Abgerufen am 16. April 2020.
  2. Höbel in der Übersetzer-Datenbank des VdÜ, 2019
  3. Autorenprofil beim dtv, Abruf am 29. Mai 2017.
  4. Rezensionsnotiz für den Geschichtenband England und andere Stories (2016) bei Perlentaucher, Abruf am 29. Mai 2017.