Giorgio Ronconi

italienischer Opernsänger (Bariton) (1810–1890)

Giorgio Ronconi (* 6. August 1810 in Mailand; † 8. Januar 1890 ebenda) war ein italienischer Opernsänger (Bariton) und Gesangspädagoge.

Giorgio Ronconi, Lithographie von Josef Kriehuber, 1840

Ronconi erhielt von seinem Vater Domenico, der selbst ein bedeutender Tenor war, Gesangsunterricht. 1831 debütierte er in Pavia als Valleburgo in Vincenzo Bellinis La straniera. Bald folgten Engagements an der Mailänder Scala und anderen großen Häusern in Italien. In den Folgejahren war er an sieben Uraufführungen von Opern Gaetano Donizettis beteiligt:

1842 kreierte er die Titelrolle in Giuseppe Verdis Nabucco an der Mailänder Scala. 1842 sang er zum ersten Mal im Her Majesty’s Theatre in London (Henry Ashton in Lucia di Lammermoor). 1847 bis 1866 trat er im Royal Opera House Covent Garden auf, 1840 und 1843/44 war er in Wien[3], 1850–1860 in St. Petersburg und 1866–1877 in New York City. International eilte Ronconi, bis zu seinem Rücktritt 1870, von Erfolg zu Erfolg.

Er hatte keine große Stimme, jedoch konnte er seine stimmlichen Mängel durch eine großartige Bühnenpräsenz und Schauspiel kompensieren. Seine Paraderollen, die Titelrolle in Verdis Rigoletto und der Figaro in Rossinis Il barbiere di Siviglia, zeigen die Bandbreite seines Könnens. 1837 heiratete er in Neapel die Sopranistin Elguerra Giannoni. In seinen späteren Jahren gründete er eine Gesangsschule in Granada und erhielt eine Professur am Konservatorium von Madrid.

Einzelnachweise

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  1. Michael Jahn: Die Wiener Hofoper von 1836 bis 1848. Die Ära Balochino/Merelli. (= Veröffentlichungen des rism-österreich B/1). Verlag Der Apfel, Wien 2004. ISBN 978-3-85450-148-0.
  2. Michael Jahn (Hrsg.): Donizetti und seine Zeit in Wien. (Schriften zur Wiener Operngeschichte Band 8). Verlag der Apfel, Wien 2010. ISBN 978-3-85450-310-1.
  3. Michael Jahn, Ein Faktotum des Gesanges. Giorgio Ronconi, Verdis erster Nabucco, in Wien, in: Ders. (Hg.): Verdi und Wagner in Wien 1. Wien 2012, S. 45–54.