Fackelmann Therme Hersbruck

am 18. Dezember 2004 eröffnetes Thermal- und Freizeitbad in Hersbruck (Mittelfranken)

Die Therme Hersbruck (bis Oktober 2010 Frankenalbtherme, seitdem Fackelmann Therme Hersbruck) ist ein am 18. Dezember 2004 eröffnetes Thermal- und Freizeitbad in Hersbruck (Mittelfranken).

Außenansicht der Therme (2010)

Geschichte

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Im Rahmen einer Diplomarbeit wurde herausgefunden, dass sich unter Hersbruck natürliches Thermalwasser befinden könnte. Bei der daraufhin im Jahr 2000[1] durchgeführten Bohrung wurde in 700 m Tiefe auch 40.000 Jahre altes Thermalwasser gefunden.[2] Daraufhin wurde ein Architekturwettbewerb für ein Thermalbad ausgeschrieben. Als Sieger wurde der Nürnberger Architekt Thomas Glöckner damit beauftragt, die Frankenalbtherme zu bauen.[2] Die Stadt Hersbruck als alleiniger Eigentümer der Frankenalbtherme trug die kompletten Baukosten in Höhe von 20,5 Mio. €.[2] 2003 begann der 18-monatige Bau des Bades, unter der Walter Bau AG als Generalunternehmer. Offiziell eingeweiht wurde es am 16. April 2005 durch den damaligen bayerischen Innenminister Günther Beckstein. Im Oktober 2010 wurde die Frankenalbtherme während längerer Revisionsarbeiten für zunächst fünf Jahre nach dem größten ortsansässigen Arbeitgeber und Sponsor in Fackelmann Therme umbenannt. Im Januar 2014 wurde das Namenspatronat vorzeitig um weitere 5 Jahre verlängert.[3] Die Therme wird von der Fackelmann Therme Hersbruck GmbH & Co. KG betrieben und beschäftigt rund 80 Mitarbeiter. Einziger Gesellschafter ist die Stadt Hersbruck. Da das Bad ein jährliches Defizit von 1,3 bis 1,4 Millionen Euro verursacht, wird die jährliche Zusatzfinanzierung von 100.000 Euro, mit der der Landkreis Nürnberger Land das Unternehmen seit 2003 bezuschusste, seit 2013 für zunächst fünf Jahre mit jährlich 70.000 Euro weitergeführt.[4]

Die Therme Hersbruck liegt neben dem Freibad der Stadt. Dem Betreiber ist bewusst, dass die Einrichtung auf dem Außengelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Hersbruck liegt.[5] Der Standort wurde jedoch gewählt, da so eine Verbindung von Therme und Freibad, das ebenfalls im Rahmen des Baus der Therme renoviert wurde, möglich wurde. Die Therme soll der Mittel- und Anziehungspunkt der Gesundheitsregion Hersbrucker Land sein. Diese wurde durch das LEADER+ -Programm von der Europäischen Union gefördert und umfasst grob den früheren Landkreis Hersbruck. Sie soll durch verschiedene Angebote Gesundheitstouristen anlocken.

Ausstattung

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In der Therme befinden sich 2 Innenbecken mit 34° warmem Thermalwasser sowie ein Dampfbad. Im Außenbereich, der in die Pegnitzauen integriert wurde und einen freien Blick zur Pegnitz und den umliegenden Hügeln bietet, befindet sich ein weiteres Becken mit 36° warmem Thermalwasser. Ein Saunabereich verfügt über sechs verschiedene Saunen mit Temperaturen zwischen 50 °C und 100 °C im Innen- und Außenbereich.

Im Sport- und Erlebnisbad finden die Gäste ein 25 m-Schwimmbecken, ein Attraktionsbecken mit Strömungskanal und Sprudeldüsen, einen Wasserkindergarten mit Schiffchenkanal sowie eine 80 m lange Rutsche. Im Sommer ist das Freibad der Stadt der Therme angegliedert.

In einem angegliederten Wellnessbereich stehen physiotherapeutische und ayurvedische Anwendungen, Massagen, Entspannungsbäder und Kosmetikbehandlungen zur Verfügung.

Thermalwasser

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Das Hersbrucker Thermalwasser erfüllt die gesetzlichen Bestimmungen für ein natürliches Heilwasser.[1] Es handelt sich dabei um ein Natrium-Chlorid-Thermalwasser mit einem Mineralgehalt von 14,2 g/l und einer Temperatur von 29,4 °C bei Austritt aus dem Brunnenkopf. Durch das Wasser sollen Beweglichkeit und Durchblutung gefördert sowie positive Wirkungen bei Erkrankungen des Bewegungsapparates und der inneren Organe sowie bei Hauterkrankungen hervorgerufen werden.[2] Die Bestandteile weisen darauf hin, dass das staatlich anerkanntes Heilwasser zumindest teilweise „mariner Herkunft“ ist, d. h. aus einem vorzeitlichen Meer stammt.

In einem Liter des Thermalwassers sind enthalten:[6]

Ionenbilanz:

Spurenbestandteile

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Einzelnachweise

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  1. a b Frankenalb Therme. Badelandschaft in der Gesundheitsregion Hersbruck. In: IHK Nürnberg. Mai 2007, abgerufen am 9. Juli 2014.
  2. a b c d Frankenalbtherme. In: Mittelbayerische Zeitung. 6. Februar 2008, abgerufen am 9. Juli 2014.
  3. Archivlink (Memento vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)
  4. Therme Hersbruck weiter am Tropf. In: Medienverbund Nürnberger Land: Pegnitz-Zeitung. 30. Januar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2014; abgerufen am 9. Juli 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/n-land.de
  5. Alexander Schmidt: Das KZ-Außenlager Hersbruck und seine Wahrnehmung in der Region Nürnberg nach 1945 in Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (Hg.): Spuren des Nationalsozialismus. Gedenkstättenarbeit in Bayern. München 2000
  6. Laborunion Prof. Höll & Co. GmbH, Institut für Analyse, Gutachten, Beratung und Qualitätssicherung, Bad Elster, 24. November 2003

Koordinaten: 49° 30′ 39,8″ N, 11° 26′ 39,8″ O