Erpo, auch Erpho († 3. Oktober[1] 999 in Rom, Italien) war 999, für kurze Zeit, ernannter Bischof von Worms.

Erpo entstammte einer vornehmen Familie aus dem sächsischen Raum und war in Halberstadt bepfründet, weshalb er öfter auch Erpo von Halberstadt genannt wird. Er gehörte der kaiserlichen Hofkapelle an, versah das Amt eines Hofkaplans, war mit Kaiser Otto III. befreundet und begleitete ihn auf seinem zweiten Italienzug.

998 setzte ihn der Kaiser zur Aufsichtsperson und zum Reorganisator des verweltlichten Klosters Farfa,[2] in den nördlich von Rom gelegenen Sabiner Bergen ein. Nach dem Tod des Wormser Bischofs Franko († 4. September 999 in Rom) bestimmte ihn Otto III. am 1. Oktober 999 zu dessen Nachfolger. Er starb jedoch bereits zwei Tage später in Rom und wurde in Farfa beigesetzt.[3] Der Wormser Chronist Friedrich Zorn (1538–1610) überlieferte die Grabinschrift.

Bei der Rückreise aus Italien nach Norden besuchte Kaiser Otto III. im Dezember 999 das Grab seines Freundes Erpo im Kloster Farfa.[4]

In der um 1030 von einem ungenannten Chronisten verfassten Vita des Bischofs Burchard von Worms heißt es über Erpo:

Nach dem Tode des Bischofs Franko waren alsbald allerlei Bittsteller da, die den Kaiser wegen des Bischofsstuhles anredeten. Von ihnen wurde ein gewisser Erpho mit der bischöflichen Würde ausgezeichnet. Aber er sah danach nicht den vierten Tag. Er starb nämlich schon am dritten.

Vita Bischofs Burchard, um 1030, in: Wormatia Sacra (Gedenkschrift zum 900. Todestag von Bischof Burchard), Dompfarrei Worms, 1925, S. 16

Literatur

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  • Michael de Ferdinandy: Der heilige Kaiser. Otto III. und seine Ahnen. Wunderlich, Tübingen 1969, S. 437 u. 440, (Ausschnittscan)
  • Albrecht Finck von Finckenstein: Bischof und Reich. Untersuchungen zum Integrationsprozeß des ottonisch-frühsalischen Reiches (919–1056) (= Studien zur Mediävistik. Bd. 1). Jan Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-5301-0, S 37 u. 216, (Ausschnittscans).
  • Josef Fleckenstein: Die Hofkapelle der deutschen Könige. Band 2: Die Hofkapelle im Rahmen der ottonisch-salischen Reichskirche (= Schriften der Monumenta Germaniae historica. 16, 2). Hiersemann, Stuttgart 1966, S. 115, (Ausschnittscan).
  • Friedhelm Jürgensmeier: Das Bistum Worms. Von der Römerzeit bis zur Auflösung 1801 (= Beiträge zur Mainzer Kirchengeschichte. Bd. 5). Echter, Würzburg 1997, ISBN 3-429-01876-5, S. 24.
  • Friedrich Zorn: Wormser Chronik (= Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart. 43). Mit den Zusätzen von Franz Berthold von Flersheim herausgegeben von Wilhelm Arnold. Litterarischer Verein, Stuttgart 1857, S. 36.

Einzelnachweise

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  1. Datum gemäß Michael de Ferdinandy: Der heilige Kaiser. 1969, nach anderen Quellen bereits Anfang September
  2. Webseite zum Kloster Farfa (deutsche Sprache auswählen)
  3. Henry Mayr-Harting: Ottonian book illumination. An historical study. Band 2: Books. Harvey Miller, London 1991, ISBN 0-905203-90-9, S. 164, (Ausschnittscan).
  4. Michael de Ferdinandy: Der heilige Kaiser. 1969, S. 440.
VorgängerAmtNachfolger
FrankoBischof von Worms
999
Razo