Eletriptan

Arzneistoff zur Akutbehandlung der Migräne

Eletriptan (Handelsname Relpax) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Triptane, der zur Akutbehandlung der Migräne eingesetzt wird. Es ist ein Agonist an den Serotonin-Rezeptoren des Subtyps 5-HT1B/1D. Eletriptan wurde 1992 von Pfizer patentiert.[2]

Strukturformel
Strukturformel von Eletriptan
Allgemeines
Freiname Eletriptan
Andere Namen

(R)-3-[(1-Methylpyrrolidin-2-yl)methyl]-5-[2-(phenylsulfonyl)ethyl]indol

Summenformel C22H26N2O2S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer (Listennummer) 640-088-3
ECHA-InfoCard 100.167.337
PubChem 77993
DrugBank DB00216
Wikidata Q415032
Arzneistoffangaben
ATC-Code

N02CC06

Wirkstoffklasse

Triptane

Wirkmechanismus

Selektiver 5-HT1-Rezeptoragonist

Eigenschaften
Molare Masse 382,52 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Achtung

H- und P-Sätze H: 319
P: 305+351+338[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Klinische Angaben

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Anwendungsgebiete (Indikationen)

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Arzneimittel mit dem Wirkstoff Eletriptan sind zur Akutbehandlung der Kopfschmerzen bei einer Migräne mit oder ohne Aura zugelassen. Für diese Anwendung stehen Filmtabletten mit 20 oder 40 mg Eletriptanhydrobromid zur Verfügung.

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

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Eletriptan darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff angewendet werden. Der Wirkstoff darf nicht bei Patienten mit Herzinfarkt, Verdacht auf ischämischer Herzkrankheit, koronaren Vasospasmen (Prinzmetal-Angina), peripheren Erkrankungen der Blutgefäße, mittelschwer bis schwerem oder unkontrolliertem Bluthochdruck angewendet werden. Bei bekannten schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder bei vorübergehenden ischämischen Attacken in der Krankheitsgeschichte sollte Eletriptan ebenso nicht eingesetzt werden. Eletriptan darf nicht gleichzeitig mit Mutterkornalkaloiden und deren Abkömmlingen (zum Beispiel Ergotamin, Dihydroergotamin) angewendet werden, da eine erhöhte Gefahr von Vasospasmen besteht.

Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

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Da keine ausreichenden Erfahrungen über die Anwendung von Eletriptan bei Schwangeren bestehen, sollte Eletriptan während der Schwangerschaft nur mit Vorsicht und unter strenger Indikationsstellung angewendet werden. Tierexperimentelle Untersuchungen erbrachten keine Hinweise auf embryotoxische oder teratogene Wirkungen.

Eletriptan tritt prinzipiell in die Muttermilch über, wobei sich etwa 0,02 % der Gesamtdosis bei Verabreichung von 80 mg Wirkstoff in der Muttermilch wiederfinden. Ungeachtet der geringen Menge an Eletriptan in der Muttermilch sollte die Anwendung bei stillenden Müttern nur mit Vorsicht erfolgen. Mögliche Wirkungen auf den Säugling lassen sich durch Unterbrechen des Stillens mit Abpumpen und Verwerfen der Muttermilch für mindestens 24 Stunden nach der Einnahme von Eletriptan minimieren.

Pharmakologische Eigenschaften

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Wirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)

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Eletriptan ist ein selektiver Serotoninagonist für die Rezeptoren des Subtyps 5-HT1B/1D. Darüber hinaus zeigt Eletriptan eine relevante Affinität zu 5-HT1F-Rezeptoren. Diese Rezeptoren kommen auf zerebralen Blutgefäßen und präsynaptisch auf Neuronen vor und ihre Aktivierung durch Eletriptan führt zu einer Verengung der während eines Migräneanfalls erweiterten zerebralen Blutgefäße. Zugleich führt Eletriptan zu einer Verminderung der Ausschüttung von blutgefäßdilatierenden und schmerzauslösenden Entzündungsmediatoren wie Serotonin, Calcitonin Gene-Related Peptide (CGRP) und Substanz P.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b Datenblatt Eletriptan hydrobromide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 29. März 2011 (PDF).
  2. Eintrag zu Eletriptan. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10. November 2014.
  3. Limmroth V: Wirkungsmechanismus der Triptane. In: Pharmazie in unserer Zeit. 31. Jahrgang, Nr. 5, 2002, S. 458–61, doi:10.1002/1615-1003(200209)31:5<458::AID-PAUZ458>3.0.CO;2-G, PMID 12369163.