Dunja Rajter

deutsche Sängerin und Schauspielerin

Dunja Rajter (* 3. März 1946 in Našice,[1] SR Kroatien, Jugoslawien) ist eine deutsche Sängerin und Schauspielerin.

Dunja Rajter, 2014…
…und 1966

Als Schulmädchen sang sie im Kinderchor ihres Vaters Rudolf Rajter, der Musiklehrer in Zagreb war. Sie studierte an der Theaterakademie Zagreb. Nach ihrem Diplom als Schauspielerin wurde sie 1963 in das Theater-Ensemble von Zagreb aufgenommen. 1962 stand sie in einer Fernsehserie vor der Kamera; Mario Nardelli, ihr späterer Begleiter auf der Gitarre, hatte die Musik dazu geschrieben.

1964 kam sie nach Deutschland.[2] Verantwortlich war Horst Lippmann, der sie in Jugoslawien in einer Fernsehshow gesehen hatte. Zahlreiche Auftritte in Fernsehshows wie Vergißmeinnicht, Der goldene Schuß und Einer wird gewinnen machten sie einem breiten Publikum bekannt. Sie war als Schauspielerin in Filmen zu sehen, darunter Winnetou I, Unter Geiern und Der Beginn (Adolf-Grimme-Preis), sowie in Fernsehproduktionen wie Salto Mortale, Großer Mann was nun?

Anfang der 1970er Jahre wurde sie auch als Sängerin bekannt. Mit Schlagern wie Was ist schon dabei (1970), Salem Aleikum (1971) war sie erfolgreich. Mit Junges Herz trat sie 1977 und mit Ich glaub dir 1980 in der ZDF-Hitparade auf. Sie war Gast in Harry Belafontes amerikanischer Fernseh-Show, gastierte in Frankreich in Fernseh-Magazinen, bekam eine eigene Personality-Show im deutschen Fernsehen und ging mit Ivan Rebroff auf Europa-Tournee. Rajters Lieder waren dabei eine Mischung aus Schlager und Chanson. 1986 ging sie neue Wege in der Musik und trat auf Kleinkunstbühnen unter anderem mit Georg Danzer, Klaus Hoffmann und Konstantin Wecker auf.

1993 trat Rajter bei den Berliner Jedermann-Festspielen (Buhlschaft) und 2003 als Gaststar in Old Surehand bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg auf. In der Saison 2008/09 war sie in der Rolle der Golde in Anatevka am Trierer Theater zu sehen. 2012 spielte sie bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg die Voodoopriesterin Marie Laveau.

In erster Ehe war Dunja Rajter seit 1970 mit dem Kameramann Gérard Vandenberg verheiratet.[3] Bereits ein Jahr später, Anfang 1971, trennte sie sich von ihm nach einem schweren Autounfall.[2] 1972 heiratete sie in der Dorfkirche von Undeloh den Sänger und Bandleader Les Humphries. Sie haben einen gemeinsamen Sohn, Danny Leslie Humphries (* 1974), der als Sänger und Gitarrist in der Band Glow in Erscheinung trat. Die Ehe wurde 1976 geschieden. Am 28. August 2009 heiratete sie im kroatischen Zadar ihren langjährigen Freund, den Marketing-Berater Michael Eichler.[4]

 
Dunja Rajter während einer Autogrammstunde, 1975

Anfang 2018 veröffentlichte Dunja Rajter ihre Biografie Nur nicht aus Liebe weinen.[5]

Im März 2021 veröffentlichte sie das Album Ich will das Leben spüren, das am 2. April 2021 auf Platz 94 der offiziellen deutschen Albumcharts kam.[6]

Rajter lebt im hessischen Langen.

Diskografie

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[7]
Slawische Seele (mit Tatjana Iwanowa, Ivan Rebroff & Balalaika-Ensemble Troika)
 DE1115.04.1968(5 Wo.)
Ich will das Leben spüren
 DE9402.04.2021(1 Wo.)
Singles[7]
Salem Aleikum (Darla Dirladada)
 DE3922.02.1971(1 Wo.)

Alben:

  • 1965: Lieder aus Jugoslawien
  • 1966: Lieder und Chansons
  • 1967: Lieder vom Balkan
  • 1969: Dunja
  • 1971: Wenn die Rosen blüh’n
  • 1978: Mich gibt’s
  • 1991: An den Ufern der Nacht
  • 2000: Ein liebevolles Lächeln
  • 2013: Lieder meines Lebens
  • 2021: Ich will das Leben spüren

Singles:

  • 1970: Was ist schon dabei
  • 1971: Salem Aleikum
  • 1971: Chiribi, chiriba, chiribu
  • 1972: Meine Malaika
  • 1972: Joschi war ein Zigeuner
  • 1973: Viva, Viva Fiesta
  • 1977: Junges Herz
  • 1977: Es könnte sein – es muß nicht sein
  • 1979: Ich überleb’s (I will survive)
  • 1980: Ich glaub dir
  • 1980: Wie ein Kind (Seasons)
  • 1981: Spürst du nicht, wie glücklich ich bin (The melody plays)
  • 1989: Gelber Mond

Filmografie (Auswahl)

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Literatur

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  • Rajter, Dunja. In: Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musiklexikon. 12., völlig neubearbeitete Auflage. Personenteil: L–Z, Ergänzungsband. Schott, Mainz 1975, S. 442.
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Commons: Dunja Rajter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Dunja Rajter im Munzinger-Archiv, abgerufen am 6. Februar 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. a b Anika Reichel: Dunja Rajter fast gestorben! In: schlager.de. 23. März 2021, abgerufen am 9. Mai 2024.
  3. Dunja Rajter. In: myheritage.no. Abgerufen am 9. Mai 2024 (norwegisch).
  4. „Er ist die Liebe meines Lebens“. In: Bunte. 3. September 2009, abgerufen am 9. Mai 2024.
  5. Dunja Rajter: Nur nicht aus Liebe weinen. In: adeo-verlag.de. 12. Januar 2018, abgerufen am 9. Mai 2024.
  6. Ich will das Leben spüren. In: Offizielle Deutsche Charts. Abgerufen am 6. Februar 2024.
  7. a b Chartquellen: DE