Drzewiany [dʐɛˈvjanɨ] (deutsch Drawehn) ist ein Dorf in der Stadt- und Landgemeinde Bobolice (Bublitz) im Powiat Koszaliński (Kösliner Kreis) der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Drzewiany
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Drzewiany (Polen)
Drzewiany (Polen)
Drzewiany
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Koszalin
Gmina: Bobolice
Geographische Lage: 53° 59′ N, 16° 41′ OKoordinaten: 53° 59′ 0″ N, 16° 41′ 0″ O
Einwohner: 340



Geographische Lage

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Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern, etwa 8 km nordöstlich von Bobolice (Bublitz), 40 km südöstlich von Koszalin (Köslin) und 153 km nordöstlich der Regionalhauptstadt Stettin (Szczecin).

 
Darwehn, südöstlich von Köslin zwischen Bublitz und Rummelsburg, auf einer Landkarte von 1910
 
Dorfkirche, bis 1945 evangelisch (Aufnahme 2005)

Geschichte

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Drawehn, das 1492 in Urkunden des Bistums Cammin erwähnt wurde,[1] war Stammsitz der alteingesessenen hinterpommerschen Familie Lettow und bestand aus den beiden Rittergütern A und B sowie einem Kirchdorf. Nach dem Vergleich vom 7. Januar 1712 verkaufte Adam von Lettow einen Teil des Gutes A erblich dem Oberstlieutenant Christian von Lettow als seinem Lehnsnachfolger. Dessen Sohn Georg Wilhelm von Lettow erbte nicht nur diesen Teil und einen Teil des alten Lettowschen Lehens Hohenborn von seinem Vater, sondern auch einen anderen Teil des Gutes Drawehn A und einen anderen Teil des alten Lettowschen Lehens Klein-Carzenburg A von seinem Oheim Joachim Friedrich von Lettow. Auf Drawehn B saß um 1784 der Lieutenant Christian von Lettow.[2] 1857 kam Edmund von Lettow in den Besitz des Gutes Darwehn A, und seit 1854 besaß Clemens von Lettow das Gut B und außerdem noch das in derselben Gemarkung liegende Rittergut Mühlenkamp.[1]

Im Jahr 1945 gehörte Darwehn zum Landkreis Köslin im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region um Darwehn im Frühjahr 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde Darwehn zusammen mit ganz Hinterpommern von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen verwaltungstechnisch der Volksrepublik Polen unterstellt. Es begann nun die Zuwanderung polnischer und ukrainische Migranten, die anfangs vorwiegend aus Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. Für Darwehn wurde die polnische Ortsbezeichnung Drzewiany eingeführt. Unter der kommunistischen polnischen Verwaltungsbehörde wurden bis 1947 die "wilden" Vertreibungen der angestammten Dorfbevölkerung durchgeführt.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1818 213 Kirchdorf, adlige Besitzung[3]
1861 803 in 154 Familien[1]
1864 953 am 3. Dezember, Dorf und Gut A zusammen, auf Arealen von 4729 bzw. 2377 Morgen[4]
1867 865 Dorf (569 Einwohner), Gut A (135 Einwohner) und Gut B (161 Einwohner)[5]
1871 912 am 1. Dezember, Dorf (663 Einwohner), Gut A (155 Einwohner) und Gut B (94 Einwohner), sämtlich Evangelische[5]
1885 928 [6]
1910 924 am 1. Dezember, davon 678 im Dorf, 129 im Gut A und 117 Einwohner im Gut B[7][8]
1925 985 [6]
1933 1293 [6]
1939 1222 [6]
Anzahl Einwohner nach Ende des Zweiten Weltkriegs
Jahr Einwohner Anmerkungen
2020 340 [9]

Literatur

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  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 557–558, Ziffer 22.
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil III, Band 1, Anklam 1867, S. 313–314.

Fußnoten

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  1. a b c Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Teil III, Band 1, Anklam 1867, S. 313–214.
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 2: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Cößlin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 557–558, Ziffer 22.
  3. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 1: A–F, Halle 1821, S. 295, Ziffer 1976.
  4. Preußisches Finanzministerium: Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Köslin (4. Kreis Fürstenthum). Berlin 1866, S. 10–17, Ziffern 80–81.
  5. a b Preußisches Statistisches Landesamt: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staates und ihre Bevölkerung (VII. Kreis Bublitz). Berlin 1873, S. 128–129, Ziffer 13, und S. 130–131, Ziffern 55–56.
  6. a b c d Michael Rademacher: Provinz Pommern – Landkreis Köslin. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Drawehn, Landkreis Köslin, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer alten Landkarte der Umgebung von Drawehn)
  8. Landkreis Bublitz - gemeindeverzeichnis.de (U. Schubert, 2021)
  9. Główny Urząd Statystyczny. Abgerufen am 14. Oktober 2020 (polnisch).