der Presseerklärung der HH Justizsenatorin vom 31. Juli 1998 / Der unter dem Artikel eingefügte Weblink hat ja nur begrenzte Haltbarkeit... (Holgerjan 16:36, 7. Dez 2005 (CET))

Urteile des Sondergerichts betreffend den "Altonaer Blutsonntag" aufgehoben

Das Landgericht Hamburg hat mit Beschluß vom 29. Juni 1998 das Verfahren bezüglich des 3. Urteils des Sondergerichts bei dem Landgericht in Altona vom 29. Juni 1934, das den sog. "Altonaer Blutsonntag" betraf, wiederaufgenommen. Zugleich hat es alle 14 Verurteilten freigesprochen. Bereits am 13. November 1992 und 21. Juni 1996 hatte das Landgericht Hamburg die ersten beiden im Zusammenhang mit dem "Altonaer Blutsonntag" ergangenen Urteile des Sondergerichts vom 2. Juni 1933 und 21. April 1934 aufgehoben und die Verurteilten freigesprochen.

Beim "Altonaer Blutsonntag" wurden am 17. Juli 1932 anläßlich einer Demonstration von mehreren tausend Nationalsozialisten in Altona 18 Menschen getötet und etwa sechzig Personen verletzt. Deswegen führte das Sondergericht bei dem Landgericht Altona mehrere Strafverfahren durch. Die mit Urteil vom 2. Juni 1933 verurteilten August Lütjens, Bruno Tesch, Karl Wolff und Walter Möller wurden am 1. August 1933 hingerichtet. Der Tag der Vollstreckung der Todesurteile jährt sich damit morgen zum 65ten Mal.

In dem Urteil, das dem jetzigen Beschluß des Landgerichts Hamburg vom 29. Juni 1998 zugrundeliegt, wurden insgesamt 14 Angeklagte wegen Beteiligung an den Ereignissen vom 17. Juli 1932 zu Zuchthausstrafen zwischen zwei und zehn Jahren verurteilt. Das Sondergericht hatte bei allen Angeklagten einen örtlichen und zeitlichen Zusammenhang mit den Kampfhandlungen des 17. Juli 1932 bejaht. Daraus schloß das Sondergericht, daß diese Angeklagten sich - je nach Maßgabe ihres Vorsatzes - entweder der Beihilfe zum Mord oder der Beihilfe zum Totschlag schuldig gemacht hätten. Die Verurteilung beruhte auf der schlichten Zugehörigkeit der Verurteilten zu einer kommunistischen Aktion und ihrer Anwesenheit sowie auf ihren teilweisen Kurierdiensttätigkeiten am 17. Juli 1932.

Bearbeiten

http://www.steg-hamburg.de/docs/stadterneuerung-stadtentwicklung/publikationen-meilensteine.php – GiftBot (Diskussion) 20:50, 22. Aug. 2012 (CEST)Beantworten

Erledigt. Die bisher verlinkte Überblickseite zur meilenstein ist jetzt unter http://www.steg-hamburg.de/aktuell/publikationen/meilenstein.html , ich habe das PDF der Nr. 7 direkt verlinkt. --IvlaDisk. 09:27, 8. Jul. 2013 (CEST)Beantworten

Besteht familiäre Verwandschaft zwischen Bruno Tesch (Widerstandskämpfer) und Bruno Tesch (Chemiker)? (beide Hamburg)

Bearbeiten

Mich interessiert ob Bruno Tesch (Widerstandskämpfer) verwandt ist mit Bruno Tesch (Chemiker). Weiß jemand etwas? Meine oberflächliche Suche hat keine Hinweise ergeben.

Der Chemiker arbeitete ab 1922 in der Stadt Hamburg für die Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch) GmbH; 1924 gründete er ebendort die Tesch & Stabenow (Testa). Nach dem 2. Weltkrieg wurde er 1946 hingerichtet. Seine Firma Testa war (wie auch die Degesch) Hersteller der Zyklon-Produktreihe (Blausäure, HCN) mit welcher in Auschwitz und einigen weiteren Konzentrationslagern eine große Zahl Menschen ermordet wurde. --Rgelpke (Diskussion) 00:17, 1. Jul. 2022 (CEST)Beantworten