Derketo (altgriechisch Δερκετώ Derketố oder Δερκετίς Derketis) war nach Diodor, der sich auf die verlorene Persika des Ktesias von Knidos beruft, die Hauptgöttin von Askalon. Sie hatte den Oberkörper einer Jungfrau und den Unterkörper eines Fisches. Ihr wurden an einem Teich in der Nähe der Stadt Opfer dargebracht. Fische waren ihr heilig, und deshalb aßen die Bewohner von Askalon diese nicht. Herodot (Historien, I, 105) erwähnt eine himmlische Aphrodite von Askalon (Aphrodite Urania), die wohl der Derketo entspricht. Der Tempel der Aphrodite Urania in Askalon ist nach Herodot (I, 105) der älteste Tempel dieser Göttin überhaupt. Die Tempel auf Zypern seien nach Angaben der Zyprer von Askalon aus gegründet worden, der auf Kythera durch Phönizier aus der Gegend von Askalon. Nach Strabo (XVI,4,27) ist Aphrodite Urania mit Atargatis identisch. Deren aramäischer Name ist Atarata. Atargatis wird manchmal als eine Kombination der drei syrischen Göttinnen Astarte, Anat und Aschera (ugaritisch Atiratu) angesehen (Dea Syria).

Aschkeloner Münze des Demetrios III. mit Darstellung der Derketo (revers)

Nach W. F. Albright ist der Name Derketo von dem ugaritischen Wort darkatu, Herrschaft, abzuleiten. Atiratu ist auch eine Meeresgöttin, 'die Herrin, die auf dem Meer wandelt'. Dazu würde Derketos Verwandlung in einen Fisch passen. Nach einem anderen ugaritischen Text (RS 24.252) ist Atiratu auch die 'Königin des hohen Himmels', šamīm ramīm (Excelsis). Eine Silber-Münze des Demetrios III. zeigt sie in Fischgestalt, umgeben von Getreideähren, die ihre Stellung als Fruchtbarkeitsgöttin andeuten.

Sie ist die Mutter der sagenhaften Königin Semiramis.

Nach dem Etymologicum magnum war der lydische Heros Kaistros der Vater von Semiramis. Nach einer Überlieferung aus Xanthos (Athenaios, Deipnos 8, 37) ertränkte Mopsos Derketo in dem heiligen See von Askalon.

Literatur

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  • Jutta Schöps-Körber: Semiramis. Herrin über Assur und Babylon. Monsenstein und Vannerdat, Münster 2012, ISBN 978-3-86991-658-3.
  • W. F. Albright: Yahweh and the Gods of Canaan, New York 1968.
  • Wilhelm Eilers: Semiramis. Entstehung und Nachhall einer altorientalischen Sage, Wien 1971, ISBN 3-205-03660-3.
  • T. Kwasman, Rezension zu: Mordechai Cogan/Israel Eph’al (Hrsg.), Ah, Assyria ... Studies in Assyrian history and ancient Near Eastern historiography presented to Hayim Tadmor (Scripta Hierosolymitana 33), (Jerusalem 1991) in: Bibliotheca Orientalis 55 (1998) 467 f.
  • Robyn Le Blanc: The Public Sacred Identity of Roman Ascalon. Dissertation, 2016. S. 184–192.
  • C. F. Lehmann: Die historische Semiramis und Herodot, in: Klio I (1901) 156 ff.
  • W. Nagel: Ninus und Semiramis in Sage und Geschichte; iranische Staaten und Reiternomaden vor Darius, Berlin 1982.
  • Giovanni Pettinato: Semiramis. Herrin über Assur und Babylon. Biographie (Originaltitel: Semiramide, übersetzt von Robert Steiger), Artemis, Zürich 1988, ISBN 3-7608-0748-8, mit umfangreicher Bibliographie auf S. 309 f; als Taschenbuch bei dtv, München 1991, ISBN 3-423-11402-9.
  • A. H. Sayce: The Legend of Semiramis, in: The English Historical Review 3/9, 1888, 104-113.
  • Hartmut Schmökel: Semiramis, in: Die Großen der Weltgeschichte I, Kindler, Zürich 1971, 194 ff.
  • W. Schramm: War Semiramis assyrische Regentin?, in: Historia 21 (1972) 513 ff.
  • Moshe Weinfeld: Semiramis: her name and her origin, in: Mordechai Cogan, Israel Eph’al (Hrsg.): Ah, Assyria ... Studies in Assyrian history and ancient Near Eastern historiography presented to Hayim Tadmor (Scripta Hierosolymitana 33), (Jerusalem 1991), 99-103.