Cohors I Cantabrorum

römische Militäreinheit mit Angehörigen eines im heutigen Spanien lebenden Volkes

Die Cohors I Cantabrorum (deutsch 1. Kohorte der Cantabrer) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome, Inschriften und Ziegelstempel belegt.

Namensbestandteile

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  • Cantabrorum: der Cantabrer. Die Soldaten der Kohorte wurden bei Aufstellung der Einheit aus dem Volk der Cantabrer auf dem Gebiet des conventus Cluniensis (mit der Hauptstadt Clunia) rekrutiert.[1]

Da es keine Hinweise auf die Namenszusätze milliaria (1000 Mann) und equitata (teilberitten) gibt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine Cohors quingenaria peditata, eine reine Infanterie-Kohorte, handelt. Die Sollstärke der Einheit lag bei 480 Mann, bestehend aus 6 Centurien mit jeweils 80 Mann.[A 1]

Geschichte

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Die Kohorte war in der Provinz Moesia stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen für das Jahr 78 n. Chr. aufgeführt.[1][2][3]

Die Einheit ist in Moesia nur durch die Diplome sicher nachgewiesen. In den Diplomen wird die Kohorte als Teil der Truppen aufgeführt (siehe Römische Streitkräfte in Moesia), die in der Provinz stationiert waren. Da es keine weiteren Belege für ihre spätere Existenz gibt, ging die Einheit wahrscheinlich in den Dakerkriegen unter.[1][2]

Standorte

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Standorte der Kohorte waren möglicherweise:

  • Acumincum: Ziegel mit dem Stempel COH I CANT wurden hier gefunden.[1]

Angehörige der Kohorte

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Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:[2]

Kommandeure

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Sonstige

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Siehe auch

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Literatur

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  • Margaret M. Roxan: The Auxilia of the Roman Army raised in the Iberian Peninsula. Dissertation, 1973 Volume 1 (PDF 1) Volume 2 (PDF 2)
  • John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4

Anmerkungen

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  1. Laut Margaret M. Roxan war die Einheit möglicherweise eine Cohors equitata.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Margaret M. Roxan, The Auxilia, S. 64–66, 457–459, 750.
  2. a b c John Spaul, Cohors², S. 97, 99–100.
  3. Militärdiplome des Jahres 78 (Chiron-2008-319, CIL 16, 22, RMD 4, 208, ZPE-173-237).
  4. a b Werner Eck, Andreas Pangerl: Ein weiteres Diplom der Konstitution Vespasians für die Truppen Moesiens vom 7. Februar 78 n. Chr. In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, Band 173 (2010), S. 237–243, hier S. 242 (Online).